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ACHTES CAPITEL.

Befestigungen de« Philomelus. — Alter und neuer Weg auf die Höhen
des Parnasses. — Waldungen und Wild. — Ca statische Waldschlucht. —
Kastritische Kalyben und Felder. — Sarantauli, Corycische Grolle. —
Bacchische Orgien. — Lycoriaa Ruinen. — Alle Namen daselbst. —
Arachobitische Hochebene. — Geronlobrachos. — Teufelstenne. — Lykeri
oder I.ycorion, höchster Gipfel.— I.'eber das Wort Uakura.— Hirten.—
Sprache der Umwohner des Parnasses. — Zustand der Bildung in Kastri.

Von den Tennen an erstrecken sich über den länglichen
Hügel, der Delphi im Westen begrenzt, die Reste einer guten
Hellenischen Befestigungsmauer und einzelner Thürme, die
sie unterbrachen, bis an den Fuss der Pbädriaden. Da Delphi
ein offener Ort war, und nur von Philomelus erwähnt wird,
dass er im heiligen Kriege eine Befestigungsmauer aufzog J)>
so wären ihm die noch vorhandenen Reste zuzuschreiben. Die
Phocischen Tempelräuber, die sich unter ihm des Delphischen
Heiligthumes bemächtigt hatten, raussten die Hauptangriffe von
Locris her erwarten und sich besonders gegen diese Seite hin
stark verschanzen, da ausserdem der schmale Weg gegen
Osten bei der Castalia leicht zu veriheidigen war.

Der gewöhnliche Weg von Kastri zu den Höhen des
Parnasses führt am Stadium vorbei und wendet sich rechts
an den Phädriadea hinauf. Er schweift mehr nach Westen
aus, als der alte, dessen Zickzack sich oberhalb des Dorfes
hinaufzieht. Beide Wege sind mit grosser Mühe angelegt;
doch blieb den Bewohnern Delphis kein anderes Mittel übrig,
um zu den Hohen zu gelangen, wo sie ihre ergiebigsten
Felder haben und ihr Holz fällen. Der alte Weg ist eins der
kühnsten und bewundrungswürdigsten Werke des Alterthums.
 
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