Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
71

SECHSTES CAPITEL.

Tempel des Pythischen Apollo. — Sockel und Stufen. — Baustil. —
Giebelfelder, — Metopen. — Goldschmuck und Vergoldungen auf weissem
Marmor.— Ueber die Weisse der Griechischen und Römischen Tempel,—
Farhenlosiglteit der Statuen. — Das Innere des Tempels, Pronaos, Cella,
Adyton. — Delphische Lehren und Delphisches E im Pronaos. — Cella,
Malerei und Statuen derselben. — Altar des Poseidon. — Pythischer
Opferherd mit ewigem Feuer, religiöser Gemeinherd Griechenlands, —
Nabelstem. —■ Goldne Adler. — Bedeutung des Nnbelstein", — Licht und
jßauchluke der Cella. — Bebet Hypaethralbau. — Lage des Adyton. —
Beschaffenheit des Adyton. — Steinerne Schwelle. — Zwei T heile des
Adyton: Kammer und Höhle.— Prophetischer Erdschtund.-— Prophetische
Quelle, t— Dreifuss der Pythia. — Keliijuien des Bacchus.

Wir treten jelzt naher zum Hause des Pythischen Apollo,
dessen Lage wir bereits bestimmt haben. Die hohen Stufen,
auf denen auch dieser Tempel stand '), waren, wie an vielen
anderen, mehr zum Sitzen bestimmt, als zum bequemen
Hinaufsteigen; doch mochte für letzteren Zweck der Theil
vor dem grossen Eingange durch kleinere Stufen unterbrochen
sein. Von der- Südseite, wo die Gesellschaft des Pltitarch
sich zur Unterhaltung niederliess a),. scheint die oberste Stufe,
die den Sockel bildet, auf dem die Säulen standen, sich er-
balten zu haben. Auf keinen Fall ist zu zweifeln, dass die
angegebenen Steinplatten eine der Tempeistufen sind.

Die aufgefundenen Säulentrümmer zeigen, dass der äussere
Baustyl Dorisch, der innere Jonisch war. Wenn wir einen
sechssäuligen Tempel annehmen, so mochte er etwa um den
siebeuten Theil kleiner sein, als der Jupilertempel zu Olympia.
Doch gehörte er zu den grösseren in Griechenland3), und
wetteiferte an Schönheil mit den Tempeln Athens *J. ®IC
 
Annotationen