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Siebentes Ciijikbl. ']().")

Huber hinauf führt uns Pausanias zu einem nicht grossen
Slcine, den Cronos stall seines Sohnes verschluckt und hier
wieder ausgespieen haben sollte 7). Er wurde wie andere
Bätylicn (u^yol, UnctQoi -tätet) mit Oel gesalbt und mit roher
"Wolle belegt, und gehörte ohne Zweifel, wie der Omphalos,
dem ältesten Natur- und Fetisch-Dienste an. Ich habe ver-
gebens versucht, ihn wieder aufzufinden, doch wird er sich
entweder an der Discusform 8) oder an der länglichen Gestalt
eines in Windeln gewickelten Kindes erkennen lassen.

Mit der grossten Sicherheit kann ich indess die Quelle
Cassotis angehen, die sich nicht verfehlen lässt, wenn wir
mit Pausanias in der Richtung gegen den Tempel hin wieder
hinabsteigen 9). Hier treffen wir nehiiilich den Brunnen des
heiligen Nicolaos, vor dem sich links ein Stückchen einer
kleinen alten Mauer erhalten hat, bestehend aus einigen gut
gefugten polygonen Steinen. Pausanias sagt, dass der Zugang
zur Cassotis durch eine kleine vorgebaute Mauer hinaufführe.
Dies und die Lage des Nicolaosbrunnens berechtigt vollkommen
zu unserer Annahme, dass er die Cassotis sei. Pausanias
sagt ferner, dass ihr Wasser in das Adyton hinabfloss. Auch
dies erklärt sich nun, denn die aufgefundenen Terapelruinen
liegen in gerader Richtung unterhalb dieses Brunnens, und
weiter abwärts quillt jetzt einiges Wasser unter dem Peribolos,
dem jetzigen Hellemco, hervor, welches ich für das halte,
das sich einst im Adyton mündete, jetzt aber, durch den
Tempelsturz erdrückt, sich tiefer unten einen Ausweg ge-
funden hat.

Die bisherigen Reisenden geben sämmtlich die grosse
Quelle Kenia als Cassotis an, die aber in der Nähe des
Stadiums und so hoch und entfernt liegt, dass der Peribolos
sie nicht mit einschliessen konnte. Wäre Kenia die Cassotis,
so hätte die Lcsche auf dem Felsen gestanden, unter weichem
sie entspringt, und der Stein des Cronos müssle noch weiter
hinaus gelegen haben. Auf diese Weise hätte der Peribolos
das Stadium mit umfasseu müssen, welches doch uach Pausanias
 
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