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gOß Fünfzehntes Capitcl.

Springfluthen des Oceans, sondern das Sieigen schreitet ohne
Zerstörung vor sich, so dass sich noch alte Dämme und
Chausseen in einem auffallend guten Zustande erhallen haben.
Copae wird zur Halbinsel, und der gegenüber liegende Felsen
mit den weitläufigen Mauern einer Homerischen Burgstadt
wird vollkommen zur Insel.

Mit dein Frühlinge und dem Vertrocknen der Winterbäche
beginnt die Wasserfläche allmählich zu sinken. Zuerst treten
die südwestlichen Ufer aus dem Wasser hervor und werden,
wenn der Ablauf nicht ungewöhnlich zögert, beackert; denn
sobald das Wasser zu fallen anfängt, hat man für das laufende
Jahr kein weiteres Steigen zu befürchten *). Andere Strecken,
wie die nordöstliche Bucht bei Topolia, werden ebenfalls ge-
wöhnlich trocken, aber zu spät, um beackert zu werden;
noch andere bleiben immer tiefer Sumpf und könnten nur
durch Abzugsgräben ausgetrocknet werden. Solche bleibende
tiefe Sümpfe, mit hohem dichtem Rohr bedeckt, sind jetzt
wie einst namentlich an vier Stellen: erstens nördlich von
Scripü an den Quellen und Ufern des Me'las oder der See
von Orchomenos; zweitens an den Ufern des Cephissus von
Petromagi'da bis Topolia oder die eigentliche Cephissis und
Copais im engeren Sinne; drittens an den Ufern derProbatia
unterhalb Lebadea, und viertens bei Mcgäto-Mulki oder die
Haliarlis, welche mit der Acraephis und dem See von Onchestos
eins ist. Im Winter bilden diese Sümpfe einen zusammen-
hangenden See, der, wie Strabo bemerkt, erst in späterer
Zeil den gemeinschaftlichen Manien Copats erhielt 2).

Der See hat jetzt an zwanzig grössere und kleinere Ab-
flüsse, die Katabothren 3) genannt werden. Dies sind langge-
zogene natürliche Höhlen im Kalkgebirge, welches den See
umgiebt. Durch sie fliesst das Wasser ins Meer ab. Man
nimmt mit Wahrscheinlichkeit an, dass die Katabothre des
Melas am Kume'ies und die der Gemeindemühle von Topolia,
die einen Cephissusarm aufnimmt, sich in den drei Salz-
quellen ArmvTa am Strande des Opuntischen Meerbusens er-
 
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