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Vöge, Wilhelm
Die Anfänge des monumentalen Stiles im Mittelalter: eine Untersuchung über die erste Blütezeit französischer Plastik — Heitz, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.31188#0251

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22-1

und phantastischen Tier-Figuren geschmückt; es scheint
älter als der plastische Schmuck der Nordseite.
Ueber das Datum unserer Statuen wissen wir nichts
Bestimmtes zu sagen. Lefevre-Pontalis setzt die zuge-
hörigen architektonischen Teile in die Mitte des 12. Jahr-
hunderts.* 1

5. KAPITEL.
DIE PORTALANLAGE SUGER’S UND DAS SITZBILD
DES DAGOBERT.
Wir kommen zu dem zweiten Chartrerer Neben-
meister, der die Statuen rechts am Madonnenportale ge-
schaffen hat (Abb. 24); wir wissen bereits, dass ihm auch
einzelne der Figürchen an den Thürpfosten gehören. Weitere
Werke seiner Hand oder Werkstatt sind, soviel ich sehe,
nicht erhalten, aber nach den Abbildungen zu schliessen,
haL entweder er selbst oder ein Meister seines Ateliers

weitschweifig-, er bemerkt u. a.: „sous certains rapports la sculpture
de notre porte (des Südportals) parait plus naive et d’une main
moins exercee.“
1 A. a. 0. S. 303 f., S. 299 f. sucht er das Datum genauer zu
umgrenzen: „On ignore la date oü l’eglise de Notre-Dame (dies
der ursprüngliche Titel) fut detruite pour faciliter la construction
de l’dglise actuello de la Madeleine, mais il est probable que sa
demolition coincida avec Pepoque oh Thibauld IV, comtc de Blois,
substitua des chanoines reguliers aux clercs seculiers qui desser-
vaient l’abbaye de la Madeleine. Ce changement s’accomplit en 1130
et il fut approuve l’annde suivante par le pape Innocent II (Gail.
Christ. VIII. Instr. col, 326). Or, comme une charte octroyee dix-huit
ans plus tard, en 1148, par le comto Thibauld, aux moines de l’ab-
baye, pour leur confirmer la possession de leurs biens, fait mention
de l’dglise de la Madeleine, il est permis de supposer que le monu-
ment fut eleve pendant le second quart du Xlle siede.“ Ich gestehe,
dass ich diesen Schluss nicht für sehr bindend halte; denn dass i.
J. 1148 die Kirche der Magdalena erwähnt wird, beweist doch für
die Baugeschichte nichts, diesen Titel hatte die Kirche bereits z. Z.
des heiligen Ivo von Chartres. Begnügen wir uns also mit dem
allgemeinen Ergebnis der architektonischen Kritik.
 
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