2
DIE WELTKUNST
Jahrg. XI, Nr. 8 vom 21. Februar 1937
von St. Peter in Salzburg, ausgewählte Ar-
beiten des Albrechtsmeisters und des Meisters
von Schloß Lichtenstein, des Schottenstiftmei-
sters, des Konrad Laib, der beiden Rueland
Frueauf, der Pacher und Reichlich bis zu
Görtschacher und Wolf Huber werden die Ent-
Buddha-Kopf. China, um 600 — Ausstellung
des neueröffneten Antiquariats Kj. Forchhammer's, Kopen-
hagen (Photo Bog-og Kunstmarkedet)
wicklung der österreichischen Malerei der
Spätgotik und ihren Ausklang veranschau-
lichen. An Skulpturen werden u. a. die spät¬
gotischen Plastiken der Wiener Burgkapelle,
Figuren aus der silbernen Kapelle der Inns-
brucker Hofkirche, die Saltauser Madonna, die
Büste der Gemahlin Kaiser Friedrichs III.,
Eleonoras von Portugal, von Stefan Godel, der
hl. Sebastian von Luxperger, nach Paris ge-
sandt werden. Das Oesterreichische Museum
für Kunst und Industrie wird Teile des Gösser-
Ornates und die mittelalterlichen Faltstühle
aus Stift Admont zur Verfügung stellen.
Die machtvolle Verkündigungsgruppe von
Veit Königer, zwei Figuren von den Admonter
„Letzten Dingen“ von Thaddäus Stammel, der
hl. Florian aus dem Wiener Barock-Museum
sollen Pomp und Pathos reifer österreichischer
Barockskulptur, die Arbeiten von Raffael
Donner, J. B. Hagenauer, F. X. Messerschmidt
ihre akademisch-höfische Note schildern. Skiz-
zen von Paul Troger, Maulbertsch und Krem-
serschmidt werden die Beschwingtheit ba-
rocker österreichischer Malerphantasie illu-
strieren. Petit-Point-Stickereien und Gold-
schmiedearbeiten aus der Zeit der Kaiserin
Maria Theresia, ihre Toiletteobjekte, kirchliche
Geräte: Kelche und Monstranzen, sollen die
Höhe des österreichischen Kunstgewerbes im
Rokoko aufzeigen. Das Barocktheater wird
durch Dekorationsentwürfe und Figurinen
vertreten sein.
Miniaturen von Daffinger, Bilder von
Fendi, Danhauser, K. Schindler, Bildnisse von
Amerling, dreiundzwanzig Bilder von Wald-
müller, erlesene Proben Alt-Wiener Porzel-
lans (aus den Beständen des Kunstgewerbe-
Museums, der Sammlungen Jos. Redlich und
F. Bloch-Bauer) werden die Blütezeit öster-
reichischer Kunst und Kultur in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder erstehen
lassen.
Bilder von Klimt, Schiele, Kokoschka.
Egger-Lienz, Faistauer, Böckl, Kolig, Do-
browsky — um nur einige besonders bekannte
Maler zu nennen —, Plastik von Hanak, Wo-
truba und Ehrlich, Arbeiten der Wiener Werk-
stätte werden ein eindringliches Bild öster-
reichischen Kunstlebens des 20. Jahrhunderts
gewähren. St. P.-N.
Das deutsche Bühnenbild 1957
Einen umfassenden Tätigkeitsbericht über
vier Jahre Arbeit am Bühnenbild bei den be-
deutenderen Theatern in Berlin und im Reich
wird durch eine neue Ausstellung im Haus
der Kunst zu Berlin gegeben. Diese
große, unter Leitung des Reichsbühnenbild-
ners Benno von Arent zustande gekom-
mene Schau am Königsplatz hebt mit einer
Fülle von kleinen belichteten Modellen, vielen
Reihen von Dekorationsentwürfen, Figurinen
und Masken, in plastischen, farbigen, zeichne-
rischen und photographischen Darstellungen
die jetzt auf diesem Gebiet führenden künstle-
rischen Kräfte in einer Uebersicht heraus, die
nicht nur reiches Einzelmaterial zur Geltung
bringt, sondern durch Zusammenstellung der
verschiedensten Bildentwürfe zu gleichen Büh-
nenszenen auch ausgezeichnete Vergleichs-
möglichkeiten gibt. Eine von Carl Nissen
aus hervorragenden Stücken des Kölner Thea-
termuseums und der großen Theatersamm-
lung N. zusammenge¬
stellte historische Abtei-
lung deutet daneben mit
vielen wichtigen Zeugnis¬
sen alter und ältester Zei¬
ten noch auf den langen
Weg hin, den das Büh-
nenbild nehmen mußte,
um zu seiner heutigen
Form zu gelangen. Diese
Folge setzt kurz nach
der Entdeckung Ameri¬
kas ein und endet in
den Jahren der Vor-
kriegszeit, als sich noch
die Erler, Ludwig von
Hofmann, Corinth, Hein-
rich Leffler usw. um
„Faust“ und „Hamlet“,
„Versunkene Glocke“
und „Tod des Tizian“,
„Zauberflöte“ und an-
dere Bühnenstücke be¬
mühten. Dem aus
einer sudetendeutschen
Familie stammenden Wiener Bühnenbildrefor-
mator Alfred Roller (1864—1935) ist dann
noch ein Gedächtnisraum gewidmet worden,
und auch an den in diesem Jahre verstorbenen
Leo Pasetti erinnert eine Zusammenstel-
lung seiner für München und Berlin geschaf-
fenen Entwürfe.
Besonders eindrucksvoll wirkt die große
Abteilung der Modelle im ersten Stockwerk.
Berlins Anteil am Bühnenbild der
Gegenwart ist mit vielen Namen verknüpft.
Benno von Arent, Rochus Giese, Cesar Klein
und Traugott Müller seien wenigstens für
Schauspiel und Drama, Edward Suhr und Paul
Haferung für die Oper genannt. Von Emil
Preetorius sind Entwürfe für Hamburg,
München und Berlin zu sehen, von Caspar
Ne her solche für Düsseldorf, Frankfurt a.
Main und Dresden. Da die moderne Abtei-
lung allein über siebenhundert Einzelstücke
enthält, kann auf die Tätigkeit von Ham-
burg (Heinz Daniel, Karl Gröning, Wilhelm
Reinking, Gerd Richter, Johannes Schröder),
Bremen (Theodor Schlomski), Hannover
(Kurt Söhnlein), Braunschweig (Hans
Fitzner), Weimar (Robert Stahl), Dres-
den (Adolf Mahnke, Hansgeorg von Wilcke),
Leipzig (Franz Nitsche), Köln (Alf Björn,
Erich Metzold), Düsseldorf (Helmuth Jür-
gens), Duisburg (Josef Fennecker), Glad-
bach (Helene Gliewe), Kassel (Walter
Giskes, Richard Panzer), Dortmund (Fritz
Mahnke), Wiesbaden (Schenk von Trapp),
Darmstadt (Max Fritsche), Karlsruhe
(Heinz-Gerhard Zircher), Nürnberg (Heinz
Grete), München (Otto Reigbert, Eduard
Sturm), Mannheim (Felix Cziosseck, Fried-
rich Kalbfuss), Heilbronn (Herbert Buhe),
Breslau (Hans Wildermann), Danzig
(Friedrich Kubbernuss, Friedrich Prätorius)
und anderer deutscher Städte nur ohne Rück-
sicht auf Vollständigkeit der Namen und Orte
hingewiesen werden. Hans Zeeck
Hermann Saftleven, Landschaft. Signiert. Versteigerung: Dr. W.
Achenbach, Berlin 10. März 1937 (Photo Besitzer)
Alt-China-
und Tibet-Kunst
Bronzen
Frühkeramik
Porzellane
Lack-, Elfenbein-,
Jade-Arbeiten
Farbdrucke
G. EGER
STUTTGART
Friedrichstr. 38, Tel. 24928
Staatliche Graphische
Sammlung in München
Den „Freunden der Graphischen Sammlung“
wurde nunmehr eine weitere Kollektion der in
ihrer Frische und Qualität einzig dastehenden
Schabkunstblätter-Sammlung des Aschaffen-
burger Kupferstichkabinetts in einer besonde-
ren Veranstaltung zur Besichtigung dargeboten.
Wie wir s. Zt. berichtet haben, stammen diese
herrlichen Blätter hauptsächlich englischer
Meister mit vielen anderen Werken der Gra-
phik aus dem Besitz des letzten Kurfürsten und
Erzbischofs von Mainz. Ueber 100 Jahre haben
sie in Klebebänden verwahrt im Aschaffen-
burger Schloß den Dornröschenschlaf ge-
schlafen. In den letzten Jahren wurden sie in
München aus den Klebebänden gelöst und auf
Kartons montiert, womit die wissenschaftliche
Bearbeitung Hand in Hand ging. Nunmehr
gehen sie wieder nach Aschaffenburg zurück.
Die Vorbereitung zu dieser Schau liegt in den
Händen von Konservator Dr. Baumeister,
der auch die einleitenden Worte sprach.
Ludwig F. F u c h s.
Kunstanstalt für
Glasmalerei in München
Die bekannte Kunstanstalt für Glasmalerei
F. X. Zettler zeigt in ihrem Ausstellungssaal
ein 20 qm großes Kirchenfenster „Die hl. Eu-
charistie“, das im Stile der frühgotischen fran-
zösischen Glasfenster gehalten und für Ueber-
see bestimmt ist.
Münchener Kunstverein
Unter dem Titel „Beispiele reiner Aquarell-
malerei“ wird im Münchener Kunstverein eine
Ausstellung von Werken der Maler Dora
Brandenburg-Polster, Wilma von Friedrich,
Prof. Willi Geiger und Prof. G. Klemm ge-
zeigt. F.
Sieg Alexanders über die Inder, nach Lebrun, gegen 1700
Versteigerung: Dorotheum, Wien, 4.—6. März 1937 (Photo Frankenstein)
Jhiklions-Worschau
London, 24. Febr.
Bei Sotheby & Co. kommen am 24. Fe-
bruar eine Reihe bedeutender Gemälde zum
Ausgebot, größtenteils aus dem Besitz Lord
Aldenhams. Eines der reizvollsten Beispiele
der frühenglischen Malerei ist ein Bildnis des
jungen Königs Edward VI. von der Hand des
nach England ausgewanderten Holländers
Guillim Streets, wohl um 1555 entstanden. Das
Gemälde (s. Abb. S. 1) zeigt die Entwicklung
der englischen Malerei in der Nachfolge Hol-
beins, der denselben König etwa 16 Jahre frü-
her in dem heute in der Mellon-Sammlung
befindlichen Kinderbildnis porträtiert hat
(s. Abb. in Nr. 5). Außer einigen guten Hol-
ländern wie Brekelenkam, S. van Ruisdael,
van Goyen, Janssens und van Dyck enthält
die Versteigerung ein wichtiges Bild von An-
toine Le Nain und interessante englische Ge-
sellschafts- und Sportbilder des 18. Jahrhun-
derts.
Ausstellungen der Woche
Berlin:
Deutsches Museum*. Kunstwerk des Monats.
Kupferstichkabinett: Englische Graphik von
den Anfängen bis zur Gegenwart.
Märkisches Museum: Sonderausstellung Kultur-
geschichte des Löffels.
Vorderasiatisches Museum: Islamische Ab-
teilung: Neuerwerbungen seit 1933.
Kaiser-Friedrich-Museum: Spanische Münzen
und Medaillen.
Kronprinzen-Palais : Deutsche Kunst seit Dürer.
IV. Das Sittenbild.
Kunstbibliothek: Neuerwerbungen der Abtei-
lung Freiherr v. Lipperheide'sche Kostümbibliothek und
verwandter Abteilungen.
Museum für Deutsche Volkskunde, Schloß
Bellevue: 1) Deutsche Bauernkunst. 2) Germanisches
Erbgut aus Bronze- und Eisenzeit.
Zeughaus: 1. „Der Weltkrieg in Bildern". 2. Aus-
stellung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfür-
sorge. 3. 100 Jahre Hinterlader 1836—1936. Die Erfin-
dung des preußischen Zündnadelgewehrs durch Joh.
Nikolaus von Dreyse.
Schloßmuseum : Ausstellung des Weifenschatzes
und der Neuerwerbungen des. Schloß-Museums 1933
bis 1935.
Akademie der Künste, Pariser Platz 4: Deutsche
Buchkunst und Staatspreise für Malerei und Plastik.
Ausstellungsraum Karl Buchholz, W 8, Leipziger
Straße 119/120: Karl Schmidt-Rottluff Aquarelle 1936 —
B. Müller-Oerlinghausen Skulpturen.
Galerie Gurlitt, Matthäikirchplatz 7: Walter Wel-
lenstein, Berlin, Gemälde — Johanna Schwenk-Balde-
weg, Leipzig, Gemälde, Aquarelle — Carl Eugen
Schwenk, Leipzig, Gemälde, Aquarelle.
Galerie von der Heyde, von-Köster-Ufer 79:
Peter Fischer, neue Tuschzeichnungen — Willem Stocke,
Gemälde.
Galerie Ferdinand Möller, Großadmiral
v.-Köster-Ufer 73: Ständige Ausstellung von Gemälden
und PlQstiken zeitgenössischer Meister und junger auf-
strebender Talente.
Galerie Nierendorf, Groß-Admiral-von-Köster-
Ufer 71: Karl Hofer, Gemälde, Aquarelle.
Lützowufer 19a: Otto Hofmann, Gemälde u. Aquarelle.
Chemnitz:
Kunsthütte: Aquarelle von Richard Birnstengel und
Georg Gelbke, Dresden, Oelgemälde von Jakob
Bröckle, Winterreute. (Württemb.).
Duisburg -.
Städtische Kunstslg., Königstr. 21: Große Aus-
stellung niederrheinischer Künstler. Oelbilder —
Pastelle — Zeichnungen.
Zu verkaufen aus Priv. Bes.
BroncevonC.Meunier
„Der verlorene Sohn“ s. Z. er-
worben auf der großen Meunier-
Ausstellung in Dresden. Näheres
L. Gutbier, München
Ludwigstraße 17 b
Düsseldorf:
Galerie Hans Bammann, Blumenstr. 11: Ge-
mälde des 16.—19. Jahrhunderts.
Galerie August Kleucker, Blumenstr. 21.
„Meisterwerke deutscher und französischer Malerei des
19. Jahrhunderts", u. a. Spitzweg, Marees, Feuerbach,
Schleich d. Ae., Defregger, Zügel, Courbet, Rousseau,
Diaz, Daumier, Monticelli, Watteau.
Galerie Paffrath, Königsallee 46: Bedeutende
Gemälde der älteren Düsseldorfer-Münchner Schule.
Galerie Stern, Schlageterallee (Königsallee) 23:
Gemälde erster alter neuer Meister, u. a. von Jan
Brueghel, Knibbergen, R. Ruijsch, S. v. Ruisdael, Jan
Vermeer, Wouwerman; ferner Brendel, Corinth, De-
fregger, Knaus, Claus Meyer, Thoma, Vautier, Zügel.
Galerie Stuckert, Blumenstr. 19 1: Sonderaus-
stellung: Heinrich Nauen. — Ständige Ausstellung:
Gemälde des 19. Jahrh., Gemälde moderner Meister.
Galerie Alex Vömel, Königsallee 34/1: Josef
Pieper (1937 großer Staatspreis für Maler).
W.-Elberfeld;
Galerie Lohmann-Haus, Hofaue 51: Gemälde
deutscher Meister aus zwei Jahrhunderten, Handzeich-
nungen und Graphik.
Köln:
Kunstsalon Abels : Gemälde alter und neuer
Meister in auserlesenen Werken (illustr. Kat.).
Kunsthaus Malmede: Seltene Meister des 15.
bis 17. Jahrhunderts.
Mannheim:
Städtische Kunsthalle: „Neue deutsche Ma-
lerei", 1. Teil: Nord- u. Ostdeutschland.
München:
Neue Pinakothek: „Figur und Komposition im
Bild und an der Wand".
Staat I. Graph. S I g.: Neuerwerbungen (Fort-
setzung). „Vom Bodensee zum Bayer. Wald" (Aqua-
relle, Handzeichnungen etc.).
Städt. u. Lenbachgalerie*. Lenbachpreis-Aus-
stellung. Neuerwerbungen.
Graphisches Kabinett Günther Franke,
Brienner Str. 8c: Emil Nolde, Gemälde u. Aquarelle.
Kunstversteigerungshaus A. W e i n m ü I -
I e r: Altes Zinn, Antiquität. Möbel, Gemälde alter
und neuer Meister.
Stuttgart:
Kunsthaus Schalter, Marienstr. 14: Christian
Landenberger, Gemälde, Handzeichnungen, Graphik,
Gedächtnisausstellung zum zehnjährigen Todestag.
Wiesbaden:
Nassauischer Kunstverein: Der italienische
Holzschnitt der Gegenwart.
Schweiz: Bern:
Gutekunst & Klipstein: „Alte und moderne
Original-Graphik".
Um informiert zu sein
Les eil Sie die Weltkunst
Ascona
Das Hotel der Kunstfreunde
DAS GUTE HOTEL
Volle Pension ab Frs. 12- Prospekte au, Anfrog.
Zimmer ab rrs. 4. —
Kurbotel Monte Verita
Schweiz
DIE WELTKUNST
Jahrg. XI, Nr. 8 vom 21. Februar 1937
von St. Peter in Salzburg, ausgewählte Ar-
beiten des Albrechtsmeisters und des Meisters
von Schloß Lichtenstein, des Schottenstiftmei-
sters, des Konrad Laib, der beiden Rueland
Frueauf, der Pacher und Reichlich bis zu
Görtschacher und Wolf Huber werden die Ent-
Buddha-Kopf. China, um 600 — Ausstellung
des neueröffneten Antiquariats Kj. Forchhammer's, Kopen-
hagen (Photo Bog-og Kunstmarkedet)
wicklung der österreichischen Malerei der
Spätgotik und ihren Ausklang veranschau-
lichen. An Skulpturen werden u. a. die spät¬
gotischen Plastiken der Wiener Burgkapelle,
Figuren aus der silbernen Kapelle der Inns-
brucker Hofkirche, die Saltauser Madonna, die
Büste der Gemahlin Kaiser Friedrichs III.,
Eleonoras von Portugal, von Stefan Godel, der
hl. Sebastian von Luxperger, nach Paris ge-
sandt werden. Das Oesterreichische Museum
für Kunst und Industrie wird Teile des Gösser-
Ornates und die mittelalterlichen Faltstühle
aus Stift Admont zur Verfügung stellen.
Die machtvolle Verkündigungsgruppe von
Veit Königer, zwei Figuren von den Admonter
„Letzten Dingen“ von Thaddäus Stammel, der
hl. Florian aus dem Wiener Barock-Museum
sollen Pomp und Pathos reifer österreichischer
Barockskulptur, die Arbeiten von Raffael
Donner, J. B. Hagenauer, F. X. Messerschmidt
ihre akademisch-höfische Note schildern. Skiz-
zen von Paul Troger, Maulbertsch und Krem-
serschmidt werden die Beschwingtheit ba-
rocker österreichischer Malerphantasie illu-
strieren. Petit-Point-Stickereien und Gold-
schmiedearbeiten aus der Zeit der Kaiserin
Maria Theresia, ihre Toiletteobjekte, kirchliche
Geräte: Kelche und Monstranzen, sollen die
Höhe des österreichischen Kunstgewerbes im
Rokoko aufzeigen. Das Barocktheater wird
durch Dekorationsentwürfe und Figurinen
vertreten sein.
Miniaturen von Daffinger, Bilder von
Fendi, Danhauser, K. Schindler, Bildnisse von
Amerling, dreiundzwanzig Bilder von Wald-
müller, erlesene Proben Alt-Wiener Porzel-
lans (aus den Beständen des Kunstgewerbe-
Museums, der Sammlungen Jos. Redlich und
F. Bloch-Bauer) werden die Blütezeit öster-
reichischer Kunst und Kultur in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder erstehen
lassen.
Bilder von Klimt, Schiele, Kokoschka.
Egger-Lienz, Faistauer, Böckl, Kolig, Do-
browsky — um nur einige besonders bekannte
Maler zu nennen —, Plastik von Hanak, Wo-
truba und Ehrlich, Arbeiten der Wiener Werk-
stätte werden ein eindringliches Bild öster-
reichischen Kunstlebens des 20. Jahrhunderts
gewähren. St. P.-N.
Das deutsche Bühnenbild 1957
Einen umfassenden Tätigkeitsbericht über
vier Jahre Arbeit am Bühnenbild bei den be-
deutenderen Theatern in Berlin und im Reich
wird durch eine neue Ausstellung im Haus
der Kunst zu Berlin gegeben. Diese
große, unter Leitung des Reichsbühnenbild-
ners Benno von Arent zustande gekom-
mene Schau am Königsplatz hebt mit einer
Fülle von kleinen belichteten Modellen, vielen
Reihen von Dekorationsentwürfen, Figurinen
und Masken, in plastischen, farbigen, zeichne-
rischen und photographischen Darstellungen
die jetzt auf diesem Gebiet führenden künstle-
rischen Kräfte in einer Uebersicht heraus, die
nicht nur reiches Einzelmaterial zur Geltung
bringt, sondern durch Zusammenstellung der
verschiedensten Bildentwürfe zu gleichen Büh-
nenszenen auch ausgezeichnete Vergleichs-
möglichkeiten gibt. Eine von Carl Nissen
aus hervorragenden Stücken des Kölner Thea-
termuseums und der großen Theatersamm-
lung N. zusammenge¬
stellte historische Abtei-
lung deutet daneben mit
vielen wichtigen Zeugnis¬
sen alter und ältester Zei¬
ten noch auf den langen
Weg hin, den das Büh-
nenbild nehmen mußte,
um zu seiner heutigen
Form zu gelangen. Diese
Folge setzt kurz nach
der Entdeckung Ameri¬
kas ein und endet in
den Jahren der Vor-
kriegszeit, als sich noch
die Erler, Ludwig von
Hofmann, Corinth, Hein-
rich Leffler usw. um
„Faust“ und „Hamlet“,
„Versunkene Glocke“
und „Tod des Tizian“,
„Zauberflöte“ und an-
dere Bühnenstücke be¬
mühten. Dem aus
einer sudetendeutschen
Familie stammenden Wiener Bühnenbildrefor-
mator Alfred Roller (1864—1935) ist dann
noch ein Gedächtnisraum gewidmet worden,
und auch an den in diesem Jahre verstorbenen
Leo Pasetti erinnert eine Zusammenstel-
lung seiner für München und Berlin geschaf-
fenen Entwürfe.
Besonders eindrucksvoll wirkt die große
Abteilung der Modelle im ersten Stockwerk.
Berlins Anteil am Bühnenbild der
Gegenwart ist mit vielen Namen verknüpft.
Benno von Arent, Rochus Giese, Cesar Klein
und Traugott Müller seien wenigstens für
Schauspiel und Drama, Edward Suhr und Paul
Haferung für die Oper genannt. Von Emil
Preetorius sind Entwürfe für Hamburg,
München und Berlin zu sehen, von Caspar
Ne her solche für Düsseldorf, Frankfurt a.
Main und Dresden. Da die moderne Abtei-
lung allein über siebenhundert Einzelstücke
enthält, kann auf die Tätigkeit von Ham-
burg (Heinz Daniel, Karl Gröning, Wilhelm
Reinking, Gerd Richter, Johannes Schröder),
Bremen (Theodor Schlomski), Hannover
(Kurt Söhnlein), Braunschweig (Hans
Fitzner), Weimar (Robert Stahl), Dres-
den (Adolf Mahnke, Hansgeorg von Wilcke),
Leipzig (Franz Nitsche), Köln (Alf Björn,
Erich Metzold), Düsseldorf (Helmuth Jür-
gens), Duisburg (Josef Fennecker), Glad-
bach (Helene Gliewe), Kassel (Walter
Giskes, Richard Panzer), Dortmund (Fritz
Mahnke), Wiesbaden (Schenk von Trapp),
Darmstadt (Max Fritsche), Karlsruhe
(Heinz-Gerhard Zircher), Nürnberg (Heinz
Grete), München (Otto Reigbert, Eduard
Sturm), Mannheim (Felix Cziosseck, Fried-
rich Kalbfuss), Heilbronn (Herbert Buhe),
Breslau (Hans Wildermann), Danzig
(Friedrich Kubbernuss, Friedrich Prätorius)
und anderer deutscher Städte nur ohne Rück-
sicht auf Vollständigkeit der Namen und Orte
hingewiesen werden. Hans Zeeck
Hermann Saftleven, Landschaft. Signiert. Versteigerung: Dr. W.
Achenbach, Berlin 10. März 1937 (Photo Besitzer)
Alt-China-
und Tibet-Kunst
Bronzen
Frühkeramik
Porzellane
Lack-, Elfenbein-,
Jade-Arbeiten
Farbdrucke
G. EGER
STUTTGART
Friedrichstr. 38, Tel. 24928
Staatliche Graphische
Sammlung in München
Den „Freunden der Graphischen Sammlung“
wurde nunmehr eine weitere Kollektion der in
ihrer Frische und Qualität einzig dastehenden
Schabkunstblätter-Sammlung des Aschaffen-
burger Kupferstichkabinetts in einer besonde-
ren Veranstaltung zur Besichtigung dargeboten.
Wie wir s. Zt. berichtet haben, stammen diese
herrlichen Blätter hauptsächlich englischer
Meister mit vielen anderen Werken der Gra-
phik aus dem Besitz des letzten Kurfürsten und
Erzbischofs von Mainz. Ueber 100 Jahre haben
sie in Klebebänden verwahrt im Aschaffen-
burger Schloß den Dornröschenschlaf ge-
schlafen. In den letzten Jahren wurden sie in
München aus den Klebebänden gelöst und auf
Kartons montiert, womit die wissenschaftliche
Bearbeitung Hand in Hand ging. Nunmehr
gehen sie wieder nach Aschaffenburg zurück.
Die Vorbereitung zu dieser Schau liegt in den
Händen von Konservator Dr. Baumeister,
der auch die einleitenden Worte sprach.
Ludwig F. F u c h s.
Kunstanstalt für
Glasmalerei in München
Die bekannte Kunstanstalt für Glasmalerei
F. X. Zettler zeigt in ihrem Ausstellungssaal
ein 20 qm großes Kirchenfenster „Die hl. Eu-
charistie“, das im Stile der frühgotischen fran-
zösischen Glasfenster gehalten und für Ueber-
see bestimmt ist.
Münchener Kunstverein
Unter dem Titel „Beispiele reiner Aquarell-
malerei“ wird im Münchener Kunstverein eine
Ausstellung von Werken der Maler Dora
Brandenburg-Polster, Wilma von Friedrich,
Prof. Willi Geiger und Prof. G. Klemm ge-
zeigt. F.
Sieg Alexanders über die Inder, nach Lebrun, gegen 1700
Versteigerung: Dorotheum, Wien, 4.—6. März 1937 (Photo Frankenstein)
Jhiklions-Worschau
London, 24. Febr.
Bei Sotheby & Co. kommen am 24. Fe-
bruar eine Reihe bedeutender Gemälde zum
Ausgebot, größtenteils aus dem Besitz Lord
Aldenhams. Eines der reizvollsten Beispiele
der frühenglischen Malerei ist ein Bildnis des
jungen Königs Edward VI. von der Hand des
nach England ausgewanderten Holländers
Guillim Streets, wohl um 1555 entstanden. Das
Gemälde (s. Abb. S. 1) zeigt die Entwicklung
der englischen Malerei in der Nachfolge Hol-
beins, der denselben König etwa 16 Jahre frü-
her in dem heute in der Mellon-Sammlung
befindlichen Kinderbildnis porträtiert hat
(s. Abb. in Nr. 5). Außer einigen guten Hol-
ländern wie Brekelenkam, S. van Ruisdael,
van Goyen, Janssens und van Dyck enthält
die Versteigerung ein wichtiges Bild von An-
toine Le Nain und interessante englische Ge-
sellschafts- und Sportbilder des 18. Jahrhun-
derts.
Ausstellungen der Woche
Berlin:
Deutsches Museum*. Kunstwerk des Monats.
Kupferstichkabinett: Englische Graphik von
den Anfängen bis zur Gegenwart.
Märkisches Museum: Sonderausstellung Kultur-
geschichte des Löffels.
Vorderasiatisches Museum: Islamische Ab-
teilung: Neuerwerbungen seit 1933.
Kaiser-Friedrich-Museum: Spanische Münzen
und Medaillen.
Kronprinzen-Palais : Deutsche Kunst seit Dürer.
IV. Das Sittenbild.
Kunstbibliothek: Neuerwerbungen der Abtei-
lung Freiherr v. Lipperheide'sche Kostümbibliothek und
verwandter Abteilungen.
Museum für Deutsche Volkskunde, Schloß
Bellevue: 1) Deutsche Bauernkunst. 2) Germanisches
Erbgut aus Bronze- und Eisenzeit.
Zeughaus: 1. „Der Weltkrieg in Bildern". 2. Aus-
stellung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfür-
sorge. 3. 100 Jahre Hinterlader 1836—1936. Die Erfin-
dung des preußischen Zündnadelgewehrs durch Joh.
Nikolaus von Dreyse.
Schloßmuseum : Ausstellung des Weifenschatzes
und der Neuerwerbungen des. Schloß-Museums 1933
bis 1935.
Akademie der Künste, Pariser Platz 4: Deutsche
Buchkunst und Staatspreise für Malerei und Plastik.
Ausstellungsraum Karl Buchholz, W 8, Leipziger
Straße 119/120: Karl Schmidt-Rottluff Aquarelle 1936 —
B. Müller-Oerlinghausen Skulpturen.
Galerie Gurlitt, Matthäikirchplatz 7: Walter Wel-
lenstein, Berlin, Gemälde — Johanna Schwenk-Balde-
weg, Leipzig, Gemälde, Aquarelle — Carl Eugen
Schwenk, Leipzig, Gemälde, Aquarelle.
Galerie von der Heyde, von-Köster-Ufer 79:
Peter Fischer, neue Tuschzeichnungen — Willem Stocke,
Gemälde.
Galerie Ferdinand Möller, Großadmiral
v.-Köster-Ufer 73: Ständige Ausstellung von Gemälden
und PlQstiken zeitgenössischer Meister und junger auf-
strebender Talente.
Galerie Nierendorf, Groß-Admiral-von-Köster-
Ufer 71: Karl Hofer, Gemälde, Aquarelle.
Lützowufer 19a: Otto Hofmann, Gemälde u. Aquarelle.
Chemnitz:
Kunsthütte: Aquarelle von Richard Birnstengel und
Georg Gelbke, Dresden, Oelgemälde von Jakob
Bröckle, Winterreute. (Württemb.).
Duisburg -.
Städtische Kunstslg., Königstr. 21: Große Aus-
stellung niederrheinischer Künstler. Oelbilder —
Pastelle — Zeichnungen.
Zu verkaufen aus Priv. Bes.
BroncevonC.Meunier
„Der verlorene Sohn“ s. Z. er-
worben auf der großen Meunier-
Ausstellung in Dresden. Näheres
L. Gutbier, München
Ludwigstraße 17 b
Düsseldorf:
Galerie Hans Bammann, Blumenstr. 11: Ge-
mälde des 16.—19. Jahrhunderts.
Galerie August Kleucker, Blumenstr. 21.
„Meisterwerke deutscher und französischer Malerei des
19. Jahrhunderts", u. a. Spitzweg, Marees, Feuerbach,
Schleich d. Ae., Defregger, Zügel, Courbet, Rousseau,
Diaz, Daumier, Monticelli, Watteau.
Galerie Paffrath, Königsallee 46: Bedeutende
Gemälde der älteren Düsseldorfer-Münchner Schule.
Galerie Stern, Schlageterallee (Königsallee) 23:
Gemälde erster alter neuer Meister, u. a. von Jan
Brueghel, Knibbergen, R. Ruijsch, S. v. Ruisdael, Jan
Vermeer, Wouwerman; ferner Brendel, Corinth, De-
fregger, Knaus, Claus Meyer, Thoma, Vautier, Zügel.
Galerie Stuckert, Blumenstr. 19 1: Sonderaus-
stellung: Heinrich Nauen. — Ständige Ausstellung:
Gemälde des 19. Jahrh., Gemälde moderner Meister.
Galerie Alex Vömel, Königsallee 34/1: Josef
Pieper (1937 großer Staatspreis für Maler).
W.-Elberfeld;
Galerie Lohmann-Haus, Hofaue 51: Gemälde
deutscher Meister aus zwei Jahrhunderten, Handzeich-
nungen und Graphik.
Köln:
Kunstsalon Abels : Gemälde alter und neuer
Meister in auserlesenen Werken (illustr. Kat.).
Kunsthaus Malmede: Seltene Meister des 15.
bis 17. Jahrhunderts.
Mannheim:
Städtische Kunsthalle: „Neue deutsche Ma-
lerei", 1. Teil: Nord- u. Ostdeutschland.
München:
Neue Pinakothek: „Figur und Komposition im
Bild und an der Wand".
Staat I. Graph. S I g.: Neuerwerbungen (Fort-
setzung). „Vom Bodensee zum Bayer. Wald" (Aqua-
relle, Handzeichnungen etc.).
Städt. u. Lenbachgalerie*. Lenbachpreis-Aus-
stellung. Neuerwerbungen.
Graphisches Kabinett Günther Franke,
Brienner Str. 8c: Emil Nolde, Gemälde u. Aquarelle.
Kunstversteigerungshaus A. W e i n m ü I -
I e r: Altes Zinn, Antiquität. Möbel, Gemälde alter
und neuer Meister.
Stuttgart:
Kunsthaus Schalter, Marienstr. 14: Christian
Landenberger, Gemälde, Handzeichnungen, Graphik,
Gedächtnisausstellung zum zehnjährigen Todestag.
Wiesbaden:
Nassauischer Kunstverein: Der italienische
Holzschnitt der Gegenwart.
Schweiz: Bern:
Gutekunst & Klipstein: „Alte und moderne
Original-Graphik".
Um informiert zu sein
Les eil Sie die Weltkunst
Ascona
Das Hotel der Kunstfreunde
DAS GUTE HOTEL
Volle Pension ab Frs. 12- Prospekte au, Anfrog.
Zimmer ab rrs. 4. —
Kurbotel Monte Verita
Schweiz