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2

DIE W E L T K U N S T

Jahrg. XI, Nr. 46 vom 21. November 195?


Seb. Carl Christ. Reinhardt, Der Zackenfall.
Königsberg, Schloß — Ausstellung: „Das Riesengebirge in
Schlesisches Museum der bildenden Künste

Markneukirchen gestorbene Heinrich Ru-
dolf Schuster an erster Stelle. Aber auch
auf die 1792 von Anton Balzer geätzten
und gezeichneten Landschaftsblätter, die 1820
entstandenen Aquarelle von Delkeskamp,
den Breslauer Maler Adolf Dressier
1832—81), den Berliner Hintze (1800—62),
und den mit zwei Riesengebirgslandschaften
vertretenen Adolf Kunkler (1792—1866)
muß in dieser Fülle noch besonders aufmerk-
sam gemacht werden. Der mit 20 Bildern aus-
gestattete Katalog, der auch bisher unbekannte
Auszüge aus dem Reisetagebuch Ludwig Rich-
ters von 1838 bringt, ist in seinen beschreiben-
den und registrierenden Angaben ein wertvol-
les Kompendium dieser denkwürdigen Aus-
stellung.

Leinwand, 71 : 71 cm
der Kunst", Breslau,
(Kl. Museum)

Paul Bahr,
Birkle, Wil-
Hell. Leo-
IE Jülich,

Jtuklions Torberichte
Berlin, 8.19. Dez.
Die Firma Reinhold Puppel, vormals
Hollstein & Puppel, versteigert am 8. und
9. Dezember eine reichhaltige Sammlung von
Kupferstichen und Radierungen, sowie Hand-
zeichnungen alter und neuerer Meister des
16.—19. Jahrhunderts. Unter der modernen
Graphik ist vor allen Dingen hervorzuheben
eine umfangreiche Sammlung von 62 Blatt
graphischer Blätter von Toulouse-Lautrec und
eine Folge von Lithographien von Gavarni mit

Hilfswerk für deutsche
bildende Kunst
Das im Dezember 1936 durch Minister
Dr. Goebbels begründete „Hilfswerk für
deutsche bildende Kunst in der N.S.-Volkswohl-
fahrt“ steht unter dem Leitgedanken, begabten

anstaltungen — in
letzter Zeit wur-
den noch in Ham-
burg und Köln
Hilfswerks-Veran-
staltungen eröffnet
— sind 60 % ver-
kauft worden. Auch
in der jetzt in Ber-
lin im „Haus der
Kunst“ gezeigten
neuesten Hilfs-
werkausstellung ist
zu sehen, daß für
die Auswahl unter
den Einsendungen
lediglich die Qua-
lität maßgebend
gewesen ist. Da
diese durch Ver-
käufe in starken
Umwandlungen be-
findlichen Veran-
staltungen nach
örtlichen Gesichts-
punkten immer
wieder neu ergänzt
werden, haben dies-
mal Künstler der
Reichshauptstadt
ein gewisses Ueber-
gewicht. Land-
schafter wie Curt
Ag'hte,
Albert
ly ter
pold
Ernst Kolbe, Erich
Martin Müller,
Lejeune, Paeschke,
Erik Richter und Karl Wendel sind mit guten
Proben ihres Schaffens vertreten. Aber auch
weniger geläufige Namen prägen sich ein; und
was hier an Aquarellen, Zeichnungen und
Holzschnitten vereinigt worden ist, entspricht
besonders dem Sinn dieser Schau, vor allem
den Liebhabern von Nutzen zu sein, die nicht
viel Geld anlegen können. Kleinplastiken, z. B.
Tiere von dem Münchner Fritz Bohn und von
dem Berliner Fritz Röll, wurden sparsam
zwischen die gut gehängten Bilder angeordnet.
Ilans Zeeck

alter und neuerer Meister. Erwähnt seien
unter den alten Meistern Blätter von Aken,
Asselijn, Berghem, Bibiena, Both, Campagno-
la, Everdingen, Goltzius, Heemskerck, Neyts,
van de Velde (s. Abb.), Zeeman, unter den
neueren Meistern Blätter aus der Romantiker-
zeit, dabei Zeichnungen von Daumier, Carl
Philipp und Daniel Fohr, Hummel, Kobell,
Krüger, Nahl, Schwind, Verhas u. a. Unter
den Kupferstichen alter Meister ragen eine
Anzahl schöner Dürerdrucke hervor, bei Rem-
brandt vor allen Dingen ein prachtvoller grä-
tiger Abdruck des „Triumph des Mardochai“.
Berlin, 6.—8. Dez.
Das Kunstauktionshaus Hans W.
Lange veranstaltet am 6.—8. Dezember zwei
größere Auktionen, von denen die erstere Ge-
mälde und Kunstgewerbe, die zweite wertvolle
Dürer-Graphik enthält. Die umfangreichen
Gemälde-, Porzellan- und Textilien-Bestände
stammen zum wesentlichen Teil noch aus der
Sammlung Emma Budge, Hamburg; sie wur-
den in die erste, Anfang Oktober von Hans
W. Lange durchgeführte Auktion nicht auf-
genommen. Es finden sich hier Arbeiten von
llerri met de Bles, Brekelenkam, Barthel
Bruyn d. J. (2 wertvolle Porträtbildnisse),
2 schöne Landschaften von Jos. de Momper,
ein elegant gemaltes Frauenporträt von Rey-
nolds, dann eine Reihe von Bildern deutscher
Maler des 19. Jahrhunderts, meist aus der
Düsseldorfer Schule: Andreas und Oswald

markt zu schaffen — noch offen war. Jetzt’
nachdem die Gerichte eingegriffen haben und
die ganze Fälscher- und Betrugsaktion auf das
richtige Maß gebracht wird, nimmt auch der
Kunsthandel Italiens Stellung. Abgesehen von
dem Versuch, den Vorfall als nicht allzu wich-
tig hinzustellen, stellt man mit vollem Rechte
fest, daß die italienische Tagespresse nicht das
Verständnis für die Interessen Italiens gezeigt
hat, das man von ihr hätte erwarten können.
Man habe, so geben die Kunsthandelskreise
in wirtschaftlich interessanten Veröffent-
lichungen jetzt bekannt, wieder einmal alle
nur irgendwie mögliche Sensationen herauszu-
holen gesucht und habe damit nichts weiter
getan, als dem amerikanischen und Londoner
Kunsthandel eine Gratisreklame verschafft-
Denn von London, Paris und New York wird
nach der Angabe des italienischen Kunsthan-
dels systematisch jedem Sammler eingeredet,
er könne verläßlich eben nur bei den Händ-
lern dieser Plätze kaufen, bei Käufen in Ita-
lien dagegen werde er immer wieder Betrüge-
reien ausgesetzt sein. Im Augenblick, in dem
der italienische Kunsthandel aber daran geht,
sich einen Markt aufzubauen, der in der Wich-
tigkeit dem vorhandenen Material entspricht,
muß ein solcher Gedanke, genährt auch noch
von der italienischen Tagespresse, als sehr ab-
träglich und hindernd wirken.: Gerade der
jetzige Fall aber zeige, daß schon im Anfang
der Betrugsmanöver die Polizei eingegriffen

Achenbach,

Grützner,

Menzel, Kaulbach, Knaus,
Leistikow. Schreyer, von
Max, Oberländer und
Vautier. Den Bildern
folgen einige schöne
deutsche Skulpturen,
darunter ein Heiliger
König aus dem Eras-
mus-Grasser-Kreis, ita-
lienische Terrakotta-Ma-
donnen und Bronze-Pla-
stiken des Riccio und
Roccatagliata. Unter dem
Kunstgewerbe ist beson-
ders zahlreich die große
Partie schöner Möbel
mit vielen Schränken.
Tischen, Sesseln und
Bergeren, französischer
und süddeutscher Her-
kunft aus dem 18.
Jahrhundert; ferner Ge-
brauchssilber des 18.
Jahrhunderts. Bei der


A.

und den Gaunern das Handwerk gelegt habe.
Es kämen aber auf allen Kunstmärkten der
Welt Fälschungen vor, und auch der Kunst-
handel von Paris und London sei von ihnen

Textilien
gotische
ebenfalls
Sammlung

und Verdüren auf. Von den Porzellanen
die Manufakturen Meißen und Höchst
reich vertreten; bei den deutschen Fa-

van Dyck, Studie zu
Sammlung

Abteilung der
fallen einige
Stickereien,
aus der
Budge, und einige große flandrische Tapisse¬
rien
sind


Willem van de Velde, Marine. Federzeichnung, laviert, 21,5 • 34,5 cm. Versteigerung, R. Puppel,
Berlin, 8.—9. Dezember 1937 (Kl. Puppel)

Malern, Plastikern und Graphikern durch
Uebernahme der Kosten für Verpackung,
Transport und Propaganda Ausstellungserleich-
terungen zu verschaffen. In bisherigen 7 Ver-

vielen Blättern vor aller Schrift. Außerdem
seien die Blätter von Klinger, Pennell, Anders
Zorn erwähnt. Manches interessante Blatt be-
findet sich in der Abteilung Handzeichnungen

Wir berichteten in Nr. 42/43 über die
Festnahme einer Fälscherbande in Turin,
die es verstanden hatte, unter Auslegung
des Köders einiger echter Bilder auch
bekannte Sammler hereinzulegen. Die
Gerichte Italiens beschäftigen sich noch
mit dem Fall, und über den Umfang
der vorgenommenen Umsätze an Fäl-
schungen liegt noch kein amtlicher
Bericht vor. Dagegen hatte die ita-
lienische Presse im Zeitpunkt der
Voruntersuchungen, wohl nicht ohne
Unterrichtung durch einen der geprellten
Sammler, diese ganze Episode sensationell aus-
geschlachtet. Es geschah das zu einem Zeit-
punkt, als die Altkunstmesse von Cremona —
Italiens erster Versuch, sich einen großen und
gediegenen, international gültigen Altkunst-

yencen besonders die Manufakturen zu
Nürnberg, Ansbach und Berlin.
Die aus norddeutschem Privatbesitz
stammende Dürer-Sammlung enthält
Kostbarkeiten wie das Hauptblatt:
„Adam und Eva“, die große „Kupfer-
stich-Passion“, „Heiliger Hieronymus im
Gehäuse“ und zahlreiche Probeholz-
schnitte aus dem „Marienleben“, der
„Apokalypse“ und der „Passion“.

Der italienische
Kunsthandel und die
Turiner Fälschungen

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nicht verschont. Man müsse daher von italie-
nischer Seite auf das Schärfste darauf halten,
daß der gegenwärtige Fall nicht von gegne-
rischer Seite dahin ausgenutzt wird, zu ver-
hindern, daß ein selbständiger italienischer
Kunstmarkt aufgebaut werden kann.

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