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Bez. 14 2093
Hans B a y e r 1 ein
Pfisterstrasse 5

D 1 E


21. Januar 1,940
WE
ARTo/wir WORLD

XIV. JAHRGANG, Nr. 3/4


JNST
LMONDE*AKß

ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERöFFENTLICHUNGS-ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

Erscheint jeden Sonntag im We11kunst - Ver1ag ,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77. In den Monaten Mai bis Oktober
jeden zweiten Sonntag. Bankkonti: Deutsche Bank, Dep.-Kasse M,
w62 Kurfürstenstr. 115. Barclays Bank Ltd. 262, Kirkdale
London S. E. 26. Postscheck: Berlin 118054; Wien
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Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-/7
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Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buch-
händlern. Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl.
Postzustellung RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag
RM 5.50; für das Ausland (nur im Umschlag) RM 4.40; oder
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Ein Kunsthändler über den Kunsthandel


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Karmen = Restaurierungen aller art

Kopf des Hlg. Michael von
Michael Pacher. Neu-
erwerbung des Schnüt-
gen-Museums, Köln a. Rh.
(Museums-Foto.)

In einem lesenswerten und amüsanten Buche,
das ein langerfahrener Antiquar, der römische
Kunsthändler Augusto Jandolo, soeben erschei-
nen läßt (*) und in dem mit einem heiteren und
e|netn trockenen Auge Anekdoten und Gepflogen-

heiten des Kunsthandels aus einem Zeitraum
von fast fünf Jahrzehnten erzählt und geschil-
dert werden, sind auch viele allgemeine Be-
trachtungen eingestreut, die in mancherlei Hin-
sicht zu denken geben. Wenn wir auch den
Pessimismus des altern-
den Mannes nicht in allen
Fällen zu teilen vermögen
und vielleicht manches
aus den spezifisch römi-
schen Verhältnissen zu
erklären ist. so $r>ric*’+
doch aus Sätzen wie den-
Folgenden ein starkes
Maß von Verantwortungs-
gefühl und Berufsethos,
Eigenschaften, die ja ge-
rade für den wirklichen
Kunsthändler von beson-
derer Wichtigkeit sind.
„Ein vollendeter Kunst-
händler zu sein bedeutet
heute ungefähr soviel wie
ein geborener Ignorant
zu sein, der alles kauft
und verkauft, was ihm
unter die Hände kommt.
Wenn es ein Gewerbe
gibt, das man ohne jede
Vorbereitung ausüben
kann, so ist es das eines
Kunsthändlers. Ein offe-
nes Feld für jeden — die
einzige Eigenschaft, die
man dazu braucht: Un-
verschämtheit .... Wo
sind die Zeiten, da nur
der sich Kunsthändler zu
nennen getraute, der ein
Forscher, ein tiefer Ken¬

ner, ein Historiker, ein Philosoph war! „Kunst-
händler“ — ein Ehrentitel. Plinius zum Beispiel
war Kunsthändler.“ Es ist noch nicht allzulange
Zeit her, da auch auf den deutschen Kunsthandel
der erste Teil dieser Betrachtung Anwendung
finden konnte; und es wird wohl noch geraume
Zeit darüber verstreichen, bis jene hohe und
höchste Auffassung des Berufsethos sich in der
ganzen Breite des Kunsthandels durchgesetzt
haben wird, dessen Wesen in dein Stoßseufzer
des letzten Satzes so treffend formuliert ist.
„Jeder Esel hatte in seinem Leben wohl ein-
mal die Gelegenheit, ein ziemlich gutes Geschäft
zu machen, indem er einen Gegenstand zum
Drittel seines Wertes gekauft hat. Nun genügt
• ”> heute, einem angcJl£.JidßQ. LntjjiUaj', sG»l e • -
zubilden, er sei dazu .geboren. Wiiin-.’.lr>>.:del
betreiben; ein Handel, der, nebenbei gesagt,
(Fortsetzung siehe Seite 2)
Ein Pacher
für die Kölner Museen
Kurz vor Kriegsbeginn gelang es General-
direktor Adolf Feulner für das Kölner Schnüt-
gen-Museum die bisher kaum bekannte Holz-
figur eines hl. Michael (s. Abb.) zu erwerben, in
der wir nach den überzeugenden Ausführungen
Eberhard Hempels („Jahrb. d. preuß. Kunst-
samml.“) und Feulners („Pantheon“) ein über-
ragendes Meisterwerk Michael Pachers sehen
dürfen. Die 1,47 m hohe Schreinsfigur, deren
alte farbige Fassung noch in großen Teilen
erhalten ist, bedeutet eine unschätzbare Berei-
cherung unserer Kenntnis der Pacherschen
Kunst. Der Kölner St. Michael ist unter den
verschiedenen Michaelsfiguren des großen
Tirolers zweifellos die edelste und reifste. Sie
ist ein Spätwerk des Meisters. Hempel hat es
wahrscheinlich gemacht, daß wir hier jenen
St. Michael vor uns haben, den Pacher im
Jahre 1484 für die Bozener Stadtpfarrkirche
schnitzte. Der Vertrag ist noch erhalten. —
Es ist bekannt, daß das Schnütgen-Museum
bereits Hauptwerke der Tiroler Plastik birgt.
Das neue Meisterwerk reiht sich ihnen würdig
zur Seite. H. Sch.

Michael Pacher, Heiliger Michael
H. 147cm. Neuerwerbung des'Sctraiitgen-
Museums, Köln a. Rh. (Museums-Foto)


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