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DIE WELTKUNST
und Winter, Dämmerung und Nacht. Wie keiner
malte er die Herrlichkeit und die Anbetung des
Lichts, das ewige Gestirn, das Wunder der
Mondwelt, die Lust, aber auch die Schwermut
der einsamen gottsuchenden Seele. Das Über-
irdische, Jenseitige, Unendliche war sein Ziel.
Die grauen Nebel, die braunen Schleier, vor
Aufgang und Untergang des Tages einsam wan-
dernd erlebt, die strahlenden Taten des Lichts
des Lebens. Denn der Geist der äußeren Natur
spiegelt sich in der inneren Natur der Seele.
Die schaut mit dem inneren geistigen Auge in
geweihter Stunde das Bild. Deshalb ist alle
seine Kunst Seelenkunst, bedingt in Seele und
Charakter des Künstlers. Ehrfurcht und Liebe
sind die Kräfte der Weltanschauung, welche die
Haltung jedes Künstlers zu Leben und Kunst
bedingt. Aus seiner Seelenhingabe und Seelen-
Caspar David Friedrich, Mondnacht
Deutscher Privatbesitz
in Wolke und Wind, das stille Leben in Felsen,
Baum, Blume, wurden ihm Gleichnisse der
Seele, wie Jahreszeit und Tageszeit Sinnbilder
aufrichtigkeit erwächst das gemalte Gedicht. Der
Geist, nicht das Material entscheidet. Diese Kunst
ist nicht Schmuck oder Abbild, sondern Dichtung.
II. Friedrich und die Sammler
Nur in einer Skizze sei hier für eine spätere
Handelskunstgeschichte zusammengefaßt, wel-
che Sammler und Käufer Friedrichs Kunst da-
mals bevorzugt haben, denn nichts ist für einen
Künstler so bezeichnend wie die Soziologie sei-
ner Käufergruppe. Während das bürgerliche
Publikum der romantischen Dichtung, trotz
mancher antibürgerlicher Affekte, unverkennbar
rei der Ro-
stokratische
Käuferschicht, die nicht damit abzutun ist, daß
man Friedrichs Einsamkeitskunst als „Mode“
bezeichnete. Es ist auffallend, wieviele Fürsten
besonders seine Bilder erwarben, und es gibt
dafür nur die Erklärung, daß damals der Hoch-
adel auch im Kunstgeschmack noch wirklich
führend und „aristokratos“ war. Das hörte
dann freilich bald auf und das Bürgertum über-
nahm die Führung, wenn auch der „Kunst-
vereinsbürger“ als Käufer oft versagte.
Das Kunstbaus Mannheim
R u <1 o 1 f Probst
Ausstellung Meisterwerke
des 11—2o, Jahrhunderts
Teuer hach - Thoma • Truehner • Sperl • Schuch
Menzel • Spitzweg • Romako • Gude • Dauhigny
van Goyen • pözz Kess eh • Mancadan u. a.
Mannheim • Q 7,17a Telefon 28340
, |V, Nr. 19/20
Jahrg. XIV, Nr. 19/20j/oihJ-
übernahme ganzer Sammlungen u. wertvoller Einzelstücke: A
alter und neuer Meister, Antiquitäten, Möbel, Plastik, TapisseH^pitri verans
Teppiche, Münzen, Medaillen, Graphik, Bücher, Handschriften iit A!l,kti()n
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reiche Leipziger
Seitdem die junge Grä¬
fin Thun dem Meister den
berühmten Hausaltar für
ihr Schloß Tetschen in
Auftrag gegeben hatte,
erschienen zahlreiche
fürstliche Käufer und Be¬
steller. Vor allem sind
der preußische Kronprinz
und sein königlicher Va¬
ter zu nennen, die deti
malenden „Mystiker“ an-
gesehen und zum Mitglied
der Berliner Kunstakade-
mie machten. Die Fried-
richbilder aus dem Besitz
der Hohenzollern im Ber-
liner Schloß sagen genug.
Dann folgten, von Goethe
beraten, der Herzog von
Sachsen - Weimar und
seine Tochter Caroline,
die ihren Gatten, den
Herzog von Mecklenburg-
Strelitz, für den Künstler
gewann. Der Herzog von
Coburg-Gotha, der Kaiser
von Rußland, sein vom
Dichter Joukowski ge¬
führter Erbprinz und die
Großfürstinnen kauften
ebenso wie der König von
Sachsen und die Prinzen
des Hauses Wettin, das
heute noch zahlreiche
Kunstwerke Friedrichs
besitzt. Fürst Putbus er¬
warb mancherlei, Baron
Räcknitz half treulich,
Graf Corneillan, Graf Me¬
dern und andere Adelige
füllten ihre Wände und Mappen. Auch die bürger-
lichen Kunstsammler wollten
Sammlung vertreten sehen:
Meister so viel geholfen hat,
bürg auf Lützschena, der
Quandt, der dann als Mitbegründer des sächsi-
schen Kunstvereins dem armen Maler hilfreich
wurde, Dr. Puttrich in Leipzig, Prof. Schildener
in Greifswald, um nur die wichtigsten zu nennen.
Und dann meldeten sich auch Ausländer wie
David d’Angers, Hoeyer, Mrs. Jameson, Dänen,
Norweger, Russen, Engländer. D:e Freunde
und Bekannten Friedrichs wurden Käufer und
Förderer, wenn sie auch meist nur Sepiablätter,
Aquarelle, Zeichnungen erwarben. Auch ist die
Greifswalder Familie und Verwandtschaft nicht
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denen die inzwischen aufgelösKAndrc-i a i
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