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DIE WELTKUNST

3


._ Nr. 28/29 voJlV, Nr. 28/29 vom 7. Juli 1940

(4 FOl

(Museums-Foto)

von der Staatlichen

JULIUS BÖHLER

ALTE GEMÄLDE, ANTIQUITÄTEN

UND ALTE MÖBEL

KUNSTVERSTEIGERUNGEN

München

BRIENNER STRASSE 12

der
[eft 4.

Zu drei charakteristischen Gemälden Joos
de Mompers, darunter einer ganz im Sinne der
Romantik gesehenen Landschaft mit Felsen-
grotte (Raczynski, Die flämische Landschaft
vor Rubens, Abb. 41), erwarb das Rheinische
Landesmuseum in Bonn jetzt eines der seltenen
Winterbilder. Am Rande eines kleinen Fluß-
laufes liegen dicht zusammengedrängt die Häu-
ser eines Dorfes, überragt von hohen Bäumen,
im Vordergrund als Staffage Bauern, von der
Wolfsjagd heimkehrend. Rechts öffnet sich der
Blick in die Tiefe der schneeverhangenen Land-
schaft und zeigt hier letzte Ausläufer der für
Momper so charakteristischen Gebirgswelt. Ein
von Bruegel’scher Tradition zehrendes elemen-
tares Naturgefühl durchpulst diese Landschaft.

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Verlad

Gotisches Kästchen
Ausgestellt im Stadt. Museum in der Moritz-
burg, Halle (2 Kl. Museum)

Nicht winterliche Starre und Leblosigkeit
drückt ihr den Stempel auf, hier kocht und
brodelt alles in einem wahren Feuerwerk von
Farben. Blaue, gelbe, grüne und violette Töne
im Schnee, in den Häusern und in den von
unheimlichem Leben erfüllten Bäumen verei-
nigen sich zu einer unwirklichen und doch hin-
reichend überzeugenden Winterlandschaft. Ein
selbst für Momper unerhört breiter und
spritziger Farbauftrag entspricht dem besonde-
ren Temperament dieses Bildes, das ganz von
der Farbe lebt und daher in der Schwarz-
Weiß-Wiedergabe nur wenig von seiner Schön-
heit ahnen läßt. Es zeigt Mompers Kunst auf
einem absoluten Höhepunkt.
F. Rademacher

Joos de Momper, 'Winterlandschaft. 84 : 45 cm
Neuerwerbung des Rheinischen Landesmuseums, Bonn

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haben in Rom nicht nur
Kenntnisse über die
bisher vollkommen unent-
deckt gebliebenen „Gär-
ten des Cäsar“ und die
dort befindlichen Heilig-
tümer gebracht. Sie ha-
ben noch Reste sehr
schöner Fresken aus spät-
republikanischer Zeit auf-
finden lassen. Man ver-
mutet, daß es sich um
Dekorationen dieses ju-
lischen Besitzes handelt
aus jener Zeit, in der
Cleopatra als Gast Cäsars
diese Besitzung zum
Wohnsitz zugewiesen er-
halten hatte. Entspre-
chend dem römischen
Bootsfeste, das dort jähr-
lich gefeiert wurde, do-
minieren Boote und Schif-
fe auf den Fresken.

stungen des Handwerks bis zur Gegenwart.
In den bronzenen Mörsern, Handwasch-
kesseln, Grapen und Leuchtern des ausgehen-
den Mittelalters erscheint noch einmal die
ganze Formsicherheit der Frühzeit gesammelt.
Die Spaltung zwischen künstlerischer „Stil-
form“ und allgemeiner „Volksform“ — das ist
hier unabweisbar festzustellen — erfolgte in
der Beanspruchung aller Kräfte seit der Renais-
sance mit der Zielrichtung auf die „Repräsen-
tation“, die schließlich sogar den wuchernden
Prunk im Kunstgewerbe der „Gründerjahre“
bewirkte. Daß daneben immer die schlichte,
einfache und edle Form erhalten blieb, ist ein
Zeichen für die sorgsame Festigkeit, mit der
die Aufgaben, beste Tisch- und Küchengeräte
aus Ton, Zinn, Kupfer, Messing, Silber oder
Glas zu gestalten, stets bedacht wurden.
Das Ausstellungsgut im Städtischen Moritz-
burgmuseum umfaßt neben eigenen Beständen
besonders wertvolle Leihgaben aus der Slg.
Dexel (Berlin), der sächsischen Hofsilber-

rch Zufall gemachten Funde in der
dicht bei S. Paolo fuori le Mura

rheinischer Landschaftsdarstellungen nur eine
wenig gesicherte Tradition gab. Die Arbeit
stützt sich auf zwei von der Rheinischen Pro-
vinzialverwaltung dankenswerterweise in Brüs-
sel (kurz vor dem Kriege) erworbene Skizzen-
bücher mit über 600 Zeichnungen des 1741 in
Spa verstorbenen wallonischen Malers, dessen
Blätter nun in in ihrer gleichermaßen künstle-
rischen wie quellengeschichtlichen Bedeutung
als Zeugnisse zur Landeskunde der Rheinlande
erneut zur Geltung kommen. st.

Eine Schau, die unsere jahrhundertealte
Handwerkskultur an Geräteformen zeigt, ist
dazu angetan, auch im bildenden Sinne etwas
Wichtiges und Entschei¬
dendes auszusagen. Die
schöne Form als Idee soll
gleichsam von jedem Be-
trachter gesehen und er-
kannt werden. Die ur-
sprünglichen Formen für
Becher, Krüge, Schalen,
Dosen, Kessel und Kannen
unter anderen waren zu-
gleich die beständigsten
und vollendetsten. Gefäße
des Neolithikums, der
Bronze- und Eisenzeit,
tragen in sich schon alle
Möglichkeiten für die
kommenden Abwandlun-
gen; die menschliche
Hand hatte bereits in der
Vorzeit den einzelnen
Gebrauchsgegenstand in
vorbildlicher Weise aus-
geformt und in den mei-
sten Töpfer- und Metall¬
arbeiten Gebilde geschaf¬
fen, die nicht natürlicher,
zweckmäßiger und damit
geräthafter sein könnten.
Die vergleichenden Bei¬

spiele, welche aus fast zwei Jahrtausenden zu
dieser Ausstellung vereinigt wurden, veran-
schaulichen einen weiten Begriff von den Lei¬

ter Schlange. 6 ’
Salzburg
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ieder gesichert werden, da sich die
't vom Untergrund abgelöst hat. Als
ehe für die beginnende Zerstörung
aub angesprochen worden, der sich
Backsteinfliesen des Kirchenbodens
lan wird daher diesen Fliesenboden
und ihn durch einen Natursteinboden

„Die schöne Form im deutschen Handwerksgut“
Moritzburg-Museum, Halle / S a a1e

Eine Winterlandschaft von Joos de Momper
Neuerwerbung des Bonner Landesmuseums

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brke der Plastik, der Malerei und der
Sämtliche Werke stammen von italie-
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L e S S ivw’encr Kunstversteigerungshaus Adolf
“gendeu sc/zt die Reihe seiner Auktionen
t ließ es der r"s|ld z -'M' fort. Die Versteigerung ent-
anan durch neuere Gemälde, Silber, Por-
Heidelberg sc^xeramik, Möbel und Teppiche sowie
•hottländer, JO farbige Entwürfe von verschiedenen
as Barmg, Künstlern für die Ansichtskarten des
»s I. von. ua> Schulvereines und anderer nationaler
£ ’ tand '0 .vorzuheben sind: unter den alten
16 ^üne e'ne wohlerhaltene Tafel des seltenen
tisch stad für Altdorfer-Schülers Ludwig Refinger,
pudy bekanntestes Gemälde des Marcus
11 der Pinakothek ist. Dazu ein Pastell-
ichtiaung ,, Fried. August Tischbein. Unter
a . uii’^ren Bildern sind eine ganze Anzahl der
„-den Treibt <ten Münchner Maler des 19. Jahrh.
Firma , Berten Werken vertreten: Defregger,
Max, Willroider, Zügel usw. Einige
r. darunter ein Porträt von Waldmüller,
d von Jakob Alt usw. Bei der Keramik
■'ganze Anzahl von überaus seltenen
i r—. . Anden des 13. und 14. Jahrh. in Wien
H r amüsante bunte Gmundner Keramik
ertreten. Einige gute Bronzestücke,
lANN) ' eine ausgezeichnete Arbeit um 1600,
, Mifix, ein gotischer Wasserspeier um
JBACl-v d vieles andere. Ferner sind in der
eine besonders schöne fast lebensgroße
sfigur von den Brüdern Zürn aus der
j des 17. Jahrh. mit schöner alter Be-
eine gotische Gruppe, Anna Selbdritt
as barocke Kleinplastik bemerkenswert.

des ersten s den letzten Jahren systematisch aus-
15 Jahren atta Düsseldorfer Kunstgewerbemuseum,
vohl der paPst,ang bisher vornehmlich durch seine
ist das Mondvie Keramiksammlung (Museum Het-
ler in die BaSytimmt wurde, hat die Glassammlung
t weniger st^ en-Bremen erworben, deren umfang-
worden. stände an mittelalterlichen und näch¬
tlichen Hohlgläsern in Fachkreisen
1

wohlbekannt sind.
Der vor einigen Jahren
Kunstakademie Düsseldorf gestiftete Cornelius-
Preis für Maler und Bildhauer, der schon im
letzten Jahr auf die Stadt Düsseldorf über-
gegangen war, ist für 1940 dem Düsseldorfer
Tier- und Landschaftsmaler Weißgerber und
in Hamburg ansässig gewordenen, in
Düsseldorf ausgebildeten Bild-
hauer Curt Beckmann verliehen
worden. Der Preis dient der
Verbindung von Akademie und
freier Künstlerschaft im Westen.
Die Arbeiten der Preisträger
und der mit ihnen im engeren
Wettbewerb gestandenen Be-
werber (darunter u. a. die Ma-
ler Pieper, Geßner, Macketanz,
Schneiders und die Bildhauer
C. M. Schreiner und Mooshage)
wurden im Kunstverein für die
Rheinlande und Westfalen aus-
gestellt.
Die Grabplatte Alfred Rethels
auf dem alten Düsseldorfer
Friedhof mit ihrem charakte-
ristischen Sprung im Stein, mit
dem gleichnishaft selbst die
Natur auf den jähen Bruch im
Leben Rethels hinzuweisen
schien, ist durch eine leicht
verkleinerte Kopie ersetzt wor-
den. Bei der wenig einsichts-
vollen Maßnahme ist nicht ein-
mal der Originalstein erhalten
geblieben. So geschehen im
Retheljahr 1940!
Als „Jahrbuch“ des Rheini-
schen Heimatbundes ist eine
Veröffentlichung über „D a s
Werk des Malers Re-
nier R o i d k i n“ erschienen,
das einen wertvollen Beitrag
zur künstlerischen Topographie
westdeutscher Kirchen, Burgen,
Schlösser und Städte aus der
ersten Hälfte des 18. Jahrhun-
ts bedeutet, eine Zeitspanne, für die es bis-
her innerhalb der langen Kette der Geschichte
 
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