DIE WELTKUNST
2
Jahrg. XV, Nr. 1/2 vom 5. Januar
Berliner Kunstchronik
AllSl
MÜNCHEN 2, Ottostr. 9
57 898
ANKAUF
CARL NICOLAI
Münchner Kunsthandels-Gesellschaft
GEMÄLDE D..ES 18. —19. J A H R H U N D E R T’S
Kameradschaft der Künstler München e. V.
Antike Möbel
am Kurfürstendamm — Tel.: 91 73 89
Ve rkauf
Ankauf
vornehme Wohnungseinrichtungen
Dr. Herbert Ceyendecker
Gemälde alter Meister
München
Lenbachplatz
3
Berlin LP 30, Viktoria-Cuise-Plate 41
Fernruf 25 07 44
Zaßtrali
'Uchte
oft mit dem
aufgetragene
in satten Far-
schwelgt, ohne
In Antwerp
Torfen, desse
Stadt ein wim
Schaffen wird,
stammende im
Kapelle soll ei
den, das Mak
Gelegenheit gil
Stadtverwaltui
Plan ihre Unt
den, daß sie sich analog dieser bewegt. In
Paris haben im Hotel Drouot bereits seit einigen
Monaten die Versteigerungen wieder eingesetzt,
wobei das Preisniveau eine ansteigende Ten-
denz verrät und damit die ausgesprochene
Flaute der letzten Jahre überwunden zu sein
scheint. Nicht weniger rührt sich, wenn auch
naturgemäß noch in kleinerem Rahmen, das
Geschäft des freien Kunsthandels. Über den
holländischen Kunstmarkt ist an dieser Stelle
in den letzten Ausgaben Ähnliches berichtet
worden: auch hier ist ein unverkennbares Inter-
esse festzustellen, dem das bis jetzt meist über-
mächtige Angebot nicht immer gewachsen ist.
All die genannten Überlegungen machen es
überflüssig, an dieser Stelle Einzelpreise zu
nennen: sie sind Symptome, aber keine all-
gemein gültigen Maßstäbe. Es ist aber voraus-
zusehen, daß das kommende Jahr, für das
bereits eine Reihe gewichtiger Auktionen vor-
gesehen ist, die allgemein herrschenden Ten-
denzen einer Preisverfestigung verstärken wird.
Einige Kun
Stadtmuseuum
Schenkt, von
die beiden Si
gestellt ist der
der hl. Jungfra
Von der Konse
Marguerite D
M^eyden zuge
das Gemälde d
des Brüsseler
Brüsseler
erhält ein
Gaferie Maria Dietrich
im Cramer-Klett-Palais
GEMÄLDE ERSTER MEISTER
Sammelmappen mit Klemmrücken
für 1941 wieder lieferbar
die Nachfrage des einzelnen Sammlers nach
qualitativ hochstehenden Stücken. Das wahr-
haftige Sammlertum hat sich immer gegenüber
den Strömungen bestimmter Zeiten durch-
gesetzt, und wir haben an dieser Stelle öfter
betont, daß „Renaissancen“, d. h. wirkliche
Wiederentdeckungen niemals in den ausgefah-
renen Gleisen, sondern nur auf stillen, durch
die Zeit bedingten Seitenpfaden zu erreichen
sind. Eine Rivalität zwischen Auktionshaus und
Kunsthändler anzunehmen, wie es — seit Jahren
geübt — auch heute wieder vorgenommen wird,
bedeutet, die Wirkungsmöglichkeit der beiden
Handelskreise zu verwischen: jeder hat am
Aufbau eines großdeutschen Kunsthandels seine
besondere Mission, auch wenn im Augenblick
der eine vom Schicksal bevorzugt zu sein
scheint. Der Ausgleich wird nie auf sich warten
lassen.
Soweit im allgemeinen die internationale
Kunstmarktlage überhaupt mit der deutschen in
Vergleich zu setzen ist, kann festgestellt wer-
Jan van Scorel, Taufe Christi
Versteigerung: Münchener Kunstversteigerungshaus, 30. Jan. 1941
(Foto Weinmüller)
n>schen Kunstl
fischen Altkui
Grube für „Ro
Geht mehr all
Stände an wer
fischen Kunst'
Kunst zu Aufk
dann im Auslai
Kunsthandels <
Arbeit des ei
^unstobiekte i
sichern und in
uir den intern;
Schwierigkeite
bedenklich gro
Varen zwei H
"ische Kunsth;
dann die ziem
■talienischen
Märkten Euro:
Erfolg eine R
durchgedrückt
■rn Zeichen de
handel sich ein
Markt. Nicht «
Studienreise
Berlin W 15, Meinekestraße 2, I. Etage
Auch nach Eröffnung der beiden Herbst-
veranstaltungen der Akademie und des Vereins
Berliner Künstler blieb das Ausstellungswesen
der Reichshauptstadt mit mannigfaltigen Dar-
bietungen in reger Bewegung. Radierungen des
Westfalen Otto Coester erfreuten im
„Haus der Kameradschaf t“. Er macht
den Stimmungsinhalt niederrheinischer Stadt-
Öffentlichkeit noch nicht zugängliche AussteF
lung der aus der Metallspende ausgesonderteii1
Kunstwerke aufgebaut. Auch einige weitere
Veranstaltungen, wie die dem bulgarischen
Maler Boris Denev und japanischen
Schülerzeichnungen gewidmeten (beide
in der Potsdamer Straße) erweisen, daß trotz
Krieg und Verdunkelung die kulturellen Belange
durch das Berliner Ausstellungswesen in um-
fassender Weise gewahrt bleiben. H. Z-
Dürer, Bitter, Tod und Teufel. Kupferstich, 1513
Sammlungen Folford, WeisLach Berlin, Oppenheimer-London,
C. G. Boerner-Leipzig — Neuerwerbung des Schles. Museums
d. bildenden Künste, Breslau (Museums-Foto)
BERLIN W 62, Lützowplatz12 / Tel. 244559
Holland
Reichsminis
'•eh bei eine
besetzten nie«
Verschiedene
deinem aktive
d'scher Kunst
*auf mehrerer
Im historis
Partien in porträthaft ansprechender Weise
sichtbar. Die malerischen Wirkungen seiner
Nadelführung bringen auch ein fantastisches
Element, das in diesen Blättern und weiträumi-
gen, unter Wolkenhimmeln ruhenden Land-
schaften webt, eindringlich zur Geltung. Die
Reihe der Weihnachtsausstellungen eröffnete
der Frontkämpferbund bildender
Künstler im Awag-
Haus. Hier interessierten
neben einigen farbig be-
sonders kraftvollen Stük-
ken unter den Stilleben
koloristisch klangvoll be-
handelte Alt-Berliner Mo-
tive von Erich Jackstädt
und eine Reihe von Städte-
bildern, wie sie Leonhard
Sandrock in Ausblicken
auf den Hamburger Hafen,
Otto Engelhardt-Kyffhäu-
ser in Darstellungen von
Krakau und Dünkirchen
und Fritz Geyer in einer
Morgenstimmung in Bres-
lau gaben. Die unter dem
Thema „Berlin im Bild“
im Dahlemer Gäste-
haus der Reichs-
frauenführung er-
öffnete Schau stellte mit
bewährten Talenten auch
einige neue Kräfte heraus,
von denen sich Gerda
Rotermund durch cha-
rakteristische Kaltnadel-
radierungen alter Stadt-
winkel besonders hervor-
hob. Ein sehr lebhaftes
Gesamtbild erzielte mit
Landschaften von Ma-
deline Winkler, Ottilie
Reyländer-Böhme und
Elisabeth Kühn, Blumen-
darstellungen von Anna
Dräger-Mühlenpfordt und
Maria Preußner und
Zeichnungen von Hanna
Nagel und Elisabeth Voigt
der Verein Berliner Künstlerinnen
in der Galerie v. d. Heyde. Wie bei den andern
Ausstellungen waren auch hier Plastiken in
knapper guter Auswahl beigegeben.
Die Caspar - David - Friedrich - Gedächtnis -
Ausstellung der Galerie Gurlitt wurde
durch eine solche für den vor hundert Jahren
geborenen Berliner Rudolf Schick abgelöst.
Der 1887 gestorbene Künstler darf nicht nur als
Freund und Biograph Böcklins Anspruch auf
Beachtung erheben, sondern er war auch ein
Porträtist und Maler italienischer Landschaften
von eigenem Rang. Naturstudien aus seinen
Skizzenbüchern, in denen sich auch Schilde-
rungen aus dem Berlin der siebziger Jähre be
finden, bringen für die Selbständigkeit dieses
Talents gegenüber seinem
Meister und Vorbild be-
sonders aufschlußreiche
Belege. Bei den beiden
Weihnachtsausstellungen
des Vereins Berli-
ner Künstler hatten
im Haus an der Tier-
gartenstraße Ölgemälde
und Landschaftsdarstel-
lungen den Vorrang, wäh-
rend im „Graphischen
Kabinett“ am Lütz.owplatz
eine sorgsam zusammen-
gestellte Auswahl von
Schwarz - weiß - Blättern
und Aquarellen erfreute.
Der Kunstdienst, der
am Matthäikirchplatz Ma-
rionetten und Puppen von
Harro Siegel aus-
stellte, zeigte im S c h ö n-
hauser Schloß Wer-
ke von zehn Malern und
Graphikern und sieben
Plastikern, die auf der
XXII. Biennale in Venedig
im Deutschen Pavillon zu
sehen waren. Hier fes-
selte besonders die Kol-
lektion des in Berlin noch
kaum gekannten fünfund-
siebzigjährigen Münche-
ners Anton Müller-
Wisch i n , dessen mei-
sterhafte,
Spachtel
Malweise
bigkeiten
der deutlichen Bildform
zu entraten. Nach einer
Ausstellung „Bildhauer
der Gegenwart“ läßt die
GalerieKarl Buch-
holz den Ostpreußen
Alfred Partikel mit getönten Zeichnungen
zu Wort kommen, deren intime Haltung an
Blätter altholländischer Meister erinnert, wobei
ihnen ein sensibler romantischer Zug ein feines
eigenes Gepräge gibt. Kraftvolle Tuschzeich-
nungen und eine das Thema „Der Fluß“ be-
handelnde Holzstichfolge Karl Rössings
schließen sich an.
Den stärksten Besuch hat zur Zeit der in
der Hardenbergstraße für das „Haus
der Kunst“ neuerbaute Ausstel-
lungspavillon, der mit einer motivisch
Gobelins, Antiquitäten
alte Textilien
ungemein mannigfaltigen Schau von eine1] JA j i
Vierteltausend Werken der Malerei, Plast1'' UUtSCil
und Graphik aus allen Gauen des Reiches ef'l V.
öffnet wurde. Sie bringt auch umfangreich11 *^HSlllö
Malwerke wie die Mars- und Venusdarstelhn1]
von Paul Padua, Akte des Dresdeners Kat] Seit der
Truppe und des Hamburger Waldemar Costq ~remona ist e
eine Hans-Kudlich-Schilderung des Troppauer]
Paul Gebauer, Bergbauernbilder Georg EhmigM
eine Stukakampfdarstellung Georg Leberecht5
und manches andere. Naturgemäß tritt hier, vO]
den plastischen Beiträgen abgesehen, der Bet'
liner Anteil stärker zurück. Im Künstlet'
haus an der Bellevuestraß.e wurd]
■;"e für die Förderung des handwerkliche11
Nachwuchses bestimmte und vorläufig für di]
PAUL ROEMER
Werke deutscher und ausländischer Meister des 19- Jahrhunderts
2
Jahrg. XV, Nr. 1/2 vom 5. Januar
Berliner Kunstchronik
AllSl
MÜNCHEN 2, Ottostr. 9
57 898
ANKAUF
CARL NICOLAI
Münchner Kunsthandels-Gesellschaft
GEMÄLDE D..ES 18. —19. J A H R H U N D E R T’S
Kameradschaft der Künstler München e. V.
Antike Möbel
am Kurfürstendamm — Tel.: 91 73 89
Ve rkauf
Ankauf
vornehme Wohnungseinrichtungen
Dr. Herbert Ceyendecker
Gemälde alter Meister
München
Lenbachplatz
3
Berlin LP 30, Viktoria-Cuise-Plate 41
Fernruf 25 07 44
Zaßtrali
'Uchte
oft mit dem
aufgetragene
in satten Far-
schwelgt, ohne
In Antwerp
Torfen, desse
Stadt ein wim
Schaffen wird,
stammende im
Kapelle soll ei
den, das Mak
Gelegenheit gil
Stadtverwaltui
Plan ihre Unt
den, daß sie sich analog dieser bewegt. In
Paris haben im Hotel Drouot bereits seit einigen
Monaten die Versteigerungen wieder eingesetzt,
wobei das Preisniveau eine ansteigende Ten-
denz verrät und damit die ausgesprochene
Flaute der letzten Jahre überwunden zu sein
scheint. Nicht weniger rührt sich, wenn auch
naturgemäß noch in kleinerem Rahmen, das
Geschäft des freien Kunsthandels. Über den
holländischen Kunstmarkt ist an dieser Stelle
in den letzten Ausgaben Ähnliches berichtet
worden: auch hier ist ein unverkennbares Inter-
esse festzustellen, dem das bis jetzt meist über-
mächtige Angebot nicht immer gewachsen ist.
All die genannten Überlegungen machen es
überflüssig, an dieser Stelle Einzelpreise zu
nennen: sie sind Symptome, aber keine all-
gemein gültigen Maßstäbe. Es ist aber voraus-
zusehen, daß das kommende Jahr, für das
bereits eine Reihe gewichtiger Auktionen vor-
gesehen ist, die allgemein herrschenden Ten-
denzen einer Preisverfestigung verstärken wird.
Einige Kun
Stadtmuseuum
Schenkt, von
die beiden Si
gestellt ist der
der hl. Jungfra
Von der Konse
Marguerite D
M^eyden zuge
das Gemälde d
des Brüsseler
Brüsseler
erhält ein
Gaferie Maria Dietrich
im Cramer-Klett-Palais
GEMÄLDE ERSTER MEISTER
Sammelmappen mit Klemmrücken
für 1941 wieder lieferbar
die Nachfrage des einzelnen Sammlers nach
qualitativ hochstehenden Stücken. Das wahr-
haftige Sammlertum hat sich immer gegenüber
den Strömungen bestimmter Zeiten durch-
gesetzt, und wir haben an dieser Stelle öfter
betont, daß „Renaissancen“, d. h. wirkliche
Wiederentdeckungen niemals in den ausgefah-
renen Gleisen, sondern nur auf stillen, durch
die Zeit bedingten Seitenpfaden zu erreichen
sind. Eine Rivalität zwischen Auktionshaus und
Kunsthändler anzunehmen, wie es — seit Jahren
geübt — auch heute wieder vorgenommen wird,
bedeutet, die Wirkungsmöglichkeit der beiden
Handelskreise zu verwischen: jeder hat am
Aufbau eines großdeutschen Kunsthandels seine
besondere Mission, auch wenn im Augenblick
der eine vom Schicksal bevorzugt zu sein
scheint. Der Ausgleich wird nie auf sich warten
lassen.
Soweit im allgemeinen die internationale
Kunstmarktlage überhaupt mit der deutschen in
Vergleich zu setzen ist, kann festgestellt wer-
Jan van Scorel, Taufe Christi
Versteigerung: Münchener Kunstversteigerungshaus, 30. Jan. 1941
(Foto Weinmüller)
n>schen Kunstl
fischen Altkui
Grube für „Ro
Geht mehr all
Stände an wer
fischen Kunst'
Kunst zu Aufk
dann im Auslai
Kunsthandels <
Arbeit des ei
^unstobiekte i
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uir den intern;
Schwierigkeite
bedenklich gro
Varen zwei H
"ische Kunsth;
dann die ziem
■talienischen
Märkten Euro:
Erfolg eine R
durchgedrückt
■rn Zeichen de
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Markt. Nicht «
Studienreise
Berlin W 15, Meinekestraße 2, I. Etage
Auch nach Eröffnung der beiden Herbst-
veranstaltungen der Akademie und des Vereins
Berliner Künstler blieb das Ausstellungswesen
der Reichshauptstadt mit mannigfaltigen Dar-
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Westfalen Otto Coester erfreuten im
„Haus der Kameradschaf t“. Er macht
den Stimmungsinhalt niederrheinischer Stadt-
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Kunstwerke aufgebaut. Auch einige weitere
Veranstaltungen, wie die dem bulgarischen
Maler Boris Denev und japanischen
Schülerzeichnungen gewidmeten (beide
in der Potsdamer Straße) erweisen, daß trotz
Krieg und Verdunkelung die kulturellen Belange
durch das Berliner Ausstellungswesen in um-
fassender Weise gewahrt bleiben. H. Z-
Dürer, Bitter, Tod und Teufel. Kupferstich, 1513
Sammlungen Folford, WeisLach Berlin, Oppenheimer-London,
C. G. Boerner-Leipzig — Neuerwerbung des Schles. Museums
d. bildenden Künste, Breslau (Museums-Foto)
BERLIN W 62, Lützowplatz12 / Tel. 244559
Holland
Reichsminis
'•eh bei eine
besetzten nie«
Verschiedene
deinem aktive
d'scher Kunst
*auf mehrerer
Im historis
Partien in porträthaft ansprechender Weise
sichtbar. Die malerischen Wirkungen seiner
Nadelführung bringen auch ein fantastisches
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gen, unter Wolkenhimmeln ruhenden Land-
schaften webt, eindringlich zur Geltung. Die
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der Frontkämpferbund bildender
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sonders kraftvollen Stük-
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koloristisch klangvoll be-
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tive von Erich Jackstädt
und eine Reihe von Städte-
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Sandrock in Ausblicken
auf den Hamburger Hafen,
Otto Engelhardt-Kyffhäu-
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Krakau und Dünkirchen
und Fritz Geyer in einer
Morgenstimmung in Bres-
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im Dahlemer Gäste-
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öffnete Schau stellte mit
bewährten Talenten auch
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rakteristische Kaltnadel-
radierungen alter Stadt-
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Landschaften von Ma-
deline Winkler, Ottilie
Reyländer-Böhme und
Elisabeth Kühn, Blumen-
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Dräger-Mühlenpfordt und
Maria Preußner und
Zeichnungen von Hanna
Nagel und Elisabeth Voigt
der Verein Berliner Künstlerinnen
in der Galerie v. d. Heyde. Wie bei den andern
Ausstellungen waren auch hier Plastiken in
knapper guter Auswahl beigegeben.
Die Caspar - David - Friedrich - Gedächtnis -
Ausstellung der Galerie Gurlitt wurde
durch eine solche für den vor hundert Jahren
geborenen Berliner Rudolf Schick abgelöst.
Der 1887 gestorbene Künstler darf nicht nur als
Freund und Biograph Böcklins Anspruch auf
Beachtung erheben, sondern er war auch ein
Porträtist und Maler italienischer Landschaften
von eigenem Rang. Naturstudien aus seinen
Skizzenbüchern, in denen sich auch Schilde-
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ners Anton Müller-
Wisch i n , dessen mei-
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GalerieKarl Buch-
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Alfred Partikel mit getönten Zeichnungen
zu Wort kommen, deren intime Haltung an
Blätter altholländischer Meister erinnert, wobei
ihnen ein sensibler romantischer Zug ein feines
eigenes Gepräge gibt. Kraftvolle Tuschzeich-
nungen und eine das Thema „Der Fluß“ be-
handelnde Holzstichfolge Karl Rössings
schließen sich an.
Den stärksten Besuch hat zur Zeit der in
der Hardenbergstraße für das „Haus
der Kunst“ neuerbaute Ausstel-
lungspavillon, der mit einer motivisch
Gobelins, Antiquitäten
alte Textilien
ungemein mannigfaltigen Schau von eine1] JA j i
Vierteltausend Werken der Malerei, Plast1'' UUtSCil
und Graphik aus allen Gauen des Reiches ef'l V.
öffnet wurde. Sie bringt auch umfangreich11 *^HSlllö
Malwerke wie die Mars- und Venusdarstelhn1]
von Paul Padua, Akte des Dresdeners Kat] Seit der
Truppe und des Hamburger Waldemar Costq ~remona ist e
eine Hans-Kudlich-Schilderung des Troppauer]
Paul Gebauer, Bergbauernbilder Georg EhmigM
eine Stukakampfdarstellung Georg Leberecht5
und manches andere. Naturgemäß tritt hier, vO]
den plastischen Beiträgen abgesehen, der Bet'
liner Anteil stärker zurück. Im Künstlet'
haus an der Bellevuestraß.e wurd]
■;"e für die Förderung des handwerkliche11
Nachwuchses bestimmte und vorläufig für di]
PAUL ROEMER
Werke deutscher und ausländischer Meister des 19- Jahrhunderts