Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
'^hrg. XV, Nr. 11/12 vom 16. März 1941

3

DIE WELTKUNST

alenaer, 46 x 64 c

Etage

ikauf

SH AUS

)NEN

PREISBERICHTE

86

en

u. s. w.

(Foto Schuch)

JULIUS BÖHLER

K UNS TVER S TE1GER UNGEN

ANTIQUITÄTEN UND ALTE MÖBEL

ALTE GEMÄLDE

898

RRIENNER STRASSE 12

MÜNCHEN

Sinne naheliegen, zu gegebener Zeit einmal
eine zusammenfassende Ausstellung der Dücker-

RM
76 ooo
74 000
51 000
46 000
45 000
37 000
37 000
37 000
35 000
32 000
31 000
30 000
25 000
20 000
20 000
18 000
18 000
17 000
17 000
17 000
16 000

Streitende Bauern
Abfahrt vom Landhaus
Der Quacksalber

D.e utscher Wirkteppich um 1530 (aus einer
Besitz der Firma Fischer-Böhler, München

(Foto Himpel)

Schule zu Ehren ihres Lehrmeisters zu veran-
stalten. M. A. S t o mme 1

: Gemälde
Serien und

Serie von 5 Stück), 3,80 m breit
(Foto Himpsl)

Dobri D-obrev „Bauernmarkt in Sliven“
Ausstellung bulgarischer Künstler in Berlin

mehr den Gesetzen des Bildes unterordnete.
Typische Tournaier Teppichmotive sind auch
die dickstämmigen Orangenbäume mit ihren
kleinen Büschelkronen und die zinnenbekrönten
Wehrbauten des Hintergrundes. Die Blatt-
verdüre mit den Figuren steht auf einem eiir
heitlich braunen Grund, der sich nur durch
seinen bewegten Rand nach oben als bergiger
Vordergrund ausspricht.
Die Durchbildung der Figuren, Pflanzen und
Hintergrundarchitektur, vor allem aber die
Textur — eine grobe Wollwirkerei — weisen
aber die Behänge als deutsche Erzeugnisse aus,
aus der Zeit um 1530. Das Thema und stilistische
Merkmale deuten auf den Oberrhein oder die
Schweiz.
Innerhalb der deutschen Teppichwirkerei
dieser Zeit stehen diese Behänge als ein-
malige Erscheinungen da. Wenn wir die
spärlichen bekannten Bestände überblicken, so
sehen wir noch durchaus in der gotischen Vor-
stellungswelt befangene kleine Wandteppiche,
Rücklagen und Kissenbezüge, hauptsächlich mit
religiösen Darstellungen, wilden Leuten, Jagden
und der Jungfrau mit dem Einhorn —- eine ge-
schlossene Folge von so großen Wandteppichen
mit diesem Thema finden wir nicht. Ungewöhn-
lich ist auch die entschiedene renaissancemäßige
Haltung der Figuren, während doch die an-
gewandte Kunst und gerade das Textil dem
Stil der Malerei in der Entwicklung langsamer
nachfolgte.
Vieles spricht dafür, daß die Bildteppiche
eine der damals aufkommenden niederländischen
Wandermanufakturen und zwar Wirker aus
Tournai geschaffen haben.
Heinrich Kreisel

Fünf deutsche Wirkteppiche
mit Landsknechts-Darsteliunffen

schafters sein, sondern
zeigt im wesentlichen
die in Düsseldorf und
im näheren Umkreis der
Akademiestadt erreich-
baren Werke aus öffent-
lichen und privatem Be-
sitz. Es ist verständlich,
daß daher in der sehr ein-
heitlich wirkenden Schau
die großformatigen Ar-
beiten vor Bildern mitt-
lerer Größen sowie zahl-
reichen Studien und Skiz-
zen zurücktreten. Das der

85
50
43
3
42
72
81
11
28
19
7
61
66
9
65
44
91
68
59
46

Hans W. Lange, Berlin
12. März 1941

Bei der Firma Fischer-Böhler in München
sind zur Zeit fünf deutsche Wirkteppiche des
16. Jahrhunderts ausgestellt, die der Forschung
bisher unbekannt blieben und deren Erwerb aus
ausländischem Besitz zu begrüßen ist. Es han-
delt sich um fünf gleich hohe, thematisch und
stilistisch gleichartige Behänge, also um eine
Serie. Zwischen großblättrigen Blumen und
Orangenbäumen einer bergigen Landschaft
stehen die großen Figuren von Landsknechten,
deren Leben und Treiben mit genrehaften Zügen
geschildert wird. Als abschließender Hinter-
grund erscheinen auf allen Teppichen Burgen
und befestigte Siedelungen auf Berghöhen.
Die stilistische Abhängigkeit der Teppiche
von der Tournaier Bildwirkerei ist unverkenn-
bar: So, wie z. B. in die flächig komponierte,
großblumige Verdüre („Feuillage de Tournai“)
die Figuren als Akzente hineingestellt sind, ohne
daß eine bildmäßige räumliche Tiefe erzielt
werden will. Dies bedeutet ein bewußtes Fest-
halten an dem aus dem Wesen des Textils ent-
wickelten Teppichstil, noch bevor um die Jahr-
hundertwende, von den Brüsseler Manufakturen
ausgehend, der Wirkteppich sich mehr und

Jan Steen,
de Hoögh,
Jan Steen,
Martin van Heemskerck, Zwei Bildnisse
van Goyen, Rehnen von Osten
Guardi, Maskenfest
Aert de Gelder, Segn, des jungen Tobias
A. van Ostade, Unterhaltung v. d. Haustür
Siberechts, Große Landschaft
Averkamp, Eislandschaft
Cuyp, Flußlandschaft
Hieronymus Bosch, Vers. d. heilg. Antonius
Tiepolo, Maria mit Kind
Mieris, Dame mit Papagei
Antonis Mor, Männliches Bildnis
Joh. von Achen, Anbetung
Pieter de Molyn, Wollwäscherei
van Goyen, Dünenlandschaft
Adr. van de Velde, Landschaft mit Heerde
van der Neer, Mondscheinlandschaft
Quinten Massys, Maria mit Kind
van Goyen, Eislandschaft

1 u g e n Honig- München „Veitshöchheim-Garten“, Aquarell
Ausstellung Galerie am Lenbachplatz. München

jpann auch die figürlichen Stoffe voll zu ihrem
^echt, während Stilleben und Porträts mehr
‘“rücktreten. Die Fülle von künstlerischen
'./,i an<?sehrifte|i wird durch die motivische Ein-
••Jr IM^’thchkeit der Schau zu schönstem Einklang
gebracht. Sie bereichert unsere Vorstellung von
( ICsem Land, das Herzgebiet des Balkans ist
Lnc* seine schwermütigen und heiteren Züge
“t, die von den Künstlern in unverwechsel-
bar Weise zum Klingen gebracht werden.
iach dem Abschluß dieser sorgfältig zusammen-
estellten und übersichtlich gegliederten Aus-
teilung in Berlin wird sie auch noch in Mün-
hen, Stuttgart, Frankfurt a. M., Dortmund und
• len gezeigt werden. Hans Zeeck

norddeutschen Landschaft
im Gebiet der Ostsee und
Nordsee, gegen das Jahr-
hundertende auch in Hol-
land und Oldenburg, zu-
gewandte Werk Dückers
entwickelt Reichtum an
malerischen, seinen Ton-
werten meist an betont
einfachen, scheinbar „er-
eignislosen“ Motiven, die
aber erst unter Dückers
Händen ihre künstlerisch
gereinigte und geformte
Gestalt empfangen. Einige
vor der Düsseldorfer Zeit
liegende Frühwerke (1863)
zeigen deutlich noch den
Zusammenhang Dückers
mit den spätromantischen
Realismus an.
Die Lehrerpersönlichkeit Dückers, der als
Nachfolger Oswald Achenbachs 44 Jahre die
Landschaftsmalerei der Düsseldorfer Akademie
betreute, hat sich bekanntlich nicht nur inner-
halb der neueren rheinischen Landschafts-
malerei ausgewirkt (Helmut Liesegang, Hein-
rich Hermanns, Olaf Jernberg, Max Clarenbach
u. a.), sondern in Malern wie Otto Modersohn,
Friedrich Kallmorgen oder Philipp Franck auch
die weitere deutsche Landschaftsmalerei seiner
Epoche anregend befruchtet. Es mag in diesem

'“oiisausstenung aus Aman ues ruu. <je-
3 LATZ 4 &0 {jS]tages des Malers Eugen Dücker umfaßt
P A 1 a i q Lrs ^emälde und über 20 Aquarelle des Künst-
L " 1 '9 |Las’ 'Katalog und Einleitungen von Dr. Bernd
des D Sie will keine erschöpfende Übersicht
|deil °n 1864 bis 1916 in Düsseldorf schaffen-
lliis dem Baltenlande stammenden Land-

>Sonderausstellung
Lugen Honig
1,1 der Galerie am Lenbachplatz. München
. Maler-Architekten hat es von Michelangelo
ber Schinkel bis auf Schultze-Naumburg die
. ,.e>ige gegeben. Die Architektur setzt nicht nur
""stlerisches, sondern auch zeichnerisches
I M darstellerisches Können voraus, so daß die
.,e'den Künste nahe beieinander liegen. Nun
l6sellt sich der bekannte Münchener Architekt
v.,Ü ehemalige Vorsitzende der Münchener
L-"“stlergenossenschaft, Professor Eugen Honig,
/ einer umfangreichen Ausstellung in der
"La'erie am Lenbachplatz, Frdr. H. Zinckgraf,
L^e;nfalls zu dieser Reihe und gibt uns als
Jähriger einen Überblick über sein male-
[ ches und zeichnerisches Werk, das er in
L"Sen Jahren seines Lebens geschaffen hat.
L 1,11 erwarte aber nicht Architekturbilder —
ri ch solche sind vorhanden, aber in rein male-
Eh er Erfassung — es sind vielmehr die Land-
L"Mten, Garteninterieurs u. dgl., die den
k. "Werpunkt seines Schaffens bilden. Nur
ti(i er den sicher hingesetzten Bleistif tzeich-
L.j "Sen, die das auf Details und Raumwirkung
L "bestellte Auge verraten, könnte man den
cNtekten vermuten. F.
! Ücker-Ehrung
’11 Düsseldorf
Rka i Semeinsam von der Staatlichen Kunst-
Nie ei11ie Düsseldorf mit dem Kunstverein für
...^üeinlande und Westfalen veranstaltete
bn achtnisausstellung aus Anlaß des 100. Ge-




i
 
Annotationen