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ilgJCV, Nr. 17/18 vom 27. April 1941

DIE WELTKUNST

m 27. April




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jidschmuck gedacht, die Figur nur in den
/ E R K A U fnsten tallen- Sle steht damit vielfach im
pnsatz zu unserer heutigen Raumgestaltung
I verlangt vor allem wenn sie in ihrem
—11 —* ->aß eine gewisse Große überschreitet, ihren
" Hunten Platz im Raum. Zum Raum finden
lr die meisten Menschen viel schwerer eine
Peilung, als zu der einfach zu begreifenden
1 K ■ r— der Wand. Es begegnen einem tat-
\ F~ n!!|ich oft begeisterte Gemäldesammler, die
I einer Plastik sehr wenig anfangen können.
1 vermittelnd einzugreifen, wäre eine dank-

VERKAjj,'
jA 6 n Klein, Wasserträger. Bronze, Höhe
h"1^' trn Besitz des ULM. Ausstellung: Der junge
icher 22 30 Malerte Vömel, Düsseldorf (Foto Vömel)


Portrait M. Luce
(Koto Archiv)
bare Aufgabe der Kunsthändler. Zum weiteren
ist mit der Plastik nicht ein solcher Drang zum
Wandern verbunden, wie mit den Bildern. Es
fehlen daher auch meistens die langen Reihen
von Provenienzangaben. Eine Figur hält es oft
sehr lange bei ihrem Besitzer aus. Das ist für
den Sammler weiter nicht schlimm, betrifft aber
umsomehr den Handel. Von hier aus muß man
die Preisgestaltung beurteilen. Sensations-
preise sind, da der Plastik nicht so sehr der
Begriff einer Kapitalsanlage anhängt nur
selten. Das Preisgefüge hat sich auf bre fester
Basis, die kaum durch die Bevorzugung einer
bestimmten Zeit oder Schule erschüttert wird
und mehr durch die Qualität bedingt ist, in
durchaus gesundem Sinne entwickelt, das
keinerlei Berichtigung durch irgend-
welche Maßnahmen bedarf. Gerade bei der
Plastik muß der Kunsthändler sehr vorsichtig
kalkulieren, da er sie oft lange bei sich behält.
Große Gewinne werden für ihn dabei nicht oft
herausspringen. , Es wird ihm aber durch ein
festumrissenes Käuferpublikum, das in seine
Preise Vertrauen setzt und setzen darf, stets
eine ausreichende und berechtigte Grundlage
seiner Existenz gewährleistet. H. T.
Französische
K u nstn ach ri ch ten
In der Orangerie in Paris sind nunmehr die
Sammlungen von Gemälden ausgestellt, die der
verstorbene Kunstgelehrte Paul Jamot dem
Louvre und dem Museum in Reims vermacht
hat, und die wohl eine der wichtigsten Schen-
kungen der letzten Zeit darstellen. Es handelt
sich ausschließlich um französische Meister,
doch nicht nur wie meist um Werke des
19. Jahrhunderts, sondern um bedeutende Stücke
insbesondere des 16. und 17. Jahrhunderts: so
das interessante Gemälde „Diana und Aktäon“
aus der Schule von Fontainebleau, um zwei
Werke von Louis Le Nain, „Die Schmiede des
Vulkan“ und „Rückkehr von der Taufe“ und
um Poussins „Triumph des Pan“. Unter den
Bildern des 19. Jahrhunderts darf Delacroix’
„Selbstbildnis als Hamlet“ neben Werken von
Corot, Chasseriau, Redon, Gauguin, Degas und
einer großen Zahl der bekanntesten noch leben-
den Maler an erster Stelle genannt werden.
Im Museum zu Dijon wurde aus bisher
magazinierten eigenen Beständen und aus Leih-
gaben des Louvre ein ägyptischer Saal ein-
gerichtet.
Im Zuge des Kunstaustausches zwischen
Frankreich und Spanien sind dem Louvre so-
eben zwei bedeutende Gemälde spanischer

Meister zugeführt worden: Grecos Bildnis des
Diego de Covarrubias, um 1600 entstanden,
und das Porträt der Königin Maria-Anna von
Velasquez.
Das Museum in Nantes hat, wie viele der
bislang geschlossenen öffentlichen Sammlungen
Frankreichs, seine Pforten mit einer Ausstel-
lung seiner im Jahre 1939 gemachten Neu-
erwerbungen, meist modernen Skulpturen und
Gemälden, wieder geöffnet.
Der bekannte französische Maler Maximilien
Luce ist am 7. Februar d. J. gestorben.
Im Museum der Stadt Paris am Quai de
Tokio wurde, wie bereits berichtet, der Salon
des Independants eröffnet, der nach Entfernung
der Kubisten, Surrealisten und anderen Grup-
pen ein bedeutend ausgeglicheneres Bild als in
früheren Jahren aufweist. Wir bilden hier ein
markantes Bildnis des Malers C. le Breton ab.
Deutsche Handzeich-
nungen des 19. Jahrh.
Wie bereits kurz berichtet, versteigert
C. G. Boerner in Leipzig am 8. Mai deutsche
Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts, großen-
teils Bestände der hier bereits bei früheren
Gelegenheiten gewürdigten einzigartigen Samm-
lung des Prinzen Johann Georg von Sachsen.
Aus diesem immer seltener werdenden Sammel-
gebiet führt der Katalog Blätter beinahe sämt-
licher bekannter Meister der Romantiker- und
Nachromantikerzeit auf, so daß es schwer fällt,
einzelne Namen hier zu nennen. Mit besonders
eindrucksvollen Blättern sind vertreten: Blechen,
Carus, J. van Delgen, Fohr (s. Abb. S. I), Führich,
Kobell, .1. A. Koch, die Brüder Olivier, Runge
(s. Abb.) und Schnorr von Carolsfeld. Den
Sammler wird es insbesondere reizen, in dieser
Versteigerung auch eine reichliche Anzahl von
Arbeiten weniger bekannter Künstler dieser an
Talenten so reichen Epoche zu finden. Einige
wenige alte Zeichnungen, unter denen wir
Arbeiten von Perugino und Huysum besonders
hervörheben, dazu einige anonyme altdeutsche

Blätter, vervollständigen das Bild dieser höchst
interessanten Auktion.
Münchener Versteigerung
Adolf Weinmüller bringt am 20. u. 21. Mai
eine hervorragende Kollektion Handzeichnungen
vom 15.—19. Jahrh. und ausgewählte Graphik
unter den Hammer. Bellini, Pisanello und Tie-
polo seien von den Italienern, van Goyen,
Molyn, Ostade von den Niederländern und
Watteau und St. Aubin von den Franzosen
genannt.
Berliner Versteigerung
Der Nachlaß eines bekannten Berliner
Herrenreiters dürfte am 30. April und 2. Mai bei
Dr. Walter Achenbach ein zahlreiches Publikum
vorfinden, dem neben guten Bildern von Breydel,
Beschey, Pater, Jutz, Albert von Keller u. a.,
wertvolle Tapisserien des 17. u. 18. Jahrh. so-
wie Silber und Möbel angeboten werden.
Erste
Zürcher Buchauktion
Die von den Firmen L’Art Ancien und
H. Schumann am 4. und 5. April in Zürich ver-
anstaltete große Buchauktion war ein voller
Erfolg. Insbesondere auch wegen der guten
Aufnahme, der aus zwei gepflegten Privat-
sammlungen zusammengestellten Abteilung
„Deutsche Literatur von der Klas-
sik bis zur Modern e“. Hier lagen die
Preise fast ausnahmslos über den an sich schon
recht hohen Schätzungen, wobei die R o m a n -
t i k e r bis heute noch nie in der Schweiz er-
zielte Rekordgelder bekamen. Gut lagen weiter
Erstausgaben von Dickens sowie bei den Auto-
graphen einige Briefe von Gottfried Keller.
Enttäuscht haben allein die illustrierten Bücher
des französischen Rokokos und die franz.
Autographen.


Philipp Otto Run ff e. Blätterstudie. Rückseitig mit Bleistift bez. Feder in grauer Tusche,
Größe 22,5X 33 cm
Versteigerung: C. G. Boerner, Leipzig, 8. Mai 1941

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PREISBERICHTE

Heinrich Hahn, Frankfurt a. M.
7. März 1941
Alte Gläser, Keramik, Möbel, Teppiche
(Preise ab RM 100.—)

RM
Nr.
RM
Nr
RM
150.—
127
190 —
299
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670.—
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500.—
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250.—
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190.—
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100.—
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Nr.
RM
Nr.
RM
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235.—
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120.—
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790.—
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250.—
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200.—
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110.—
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630.—
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170.—
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360.—
484
230.—
Reinhold
Puppel, Berlin
27. u
. 28.
Februar
1941
(Fortsetzung
und Schluß, Preise
ab RM
100.—)
Nr.
RM
Nr.
RM
Nr.
RM
993
280.—
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500.—
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2000.—
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1250.—
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400.—
997
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280.—
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320.—
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185.—
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100.—
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340.—
1032
225.—
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125.—
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175.—
1050
350.—
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105.—
1008
115.—
1053
300.—
1009
230.—
1054
100.—


JULIES BÖHLER

JITÄTE^

ALTE GEMÄLDE • ANTIQUITÄTEN UND ALTE MÖBEL • K UNS TVER S TEIGE RUNGEN

7 898

MÜNCHEN

RRIENNER STRASSE 12
 
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