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DIE WELTKUNST

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Mr£XV, Nr. 29/30 vom 20. Juli 1941

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JULIUS BUHLER
ALTE GEMÄLDE • ANTIQUITÄTEN UND ALTE MÖBEL • KUNSTTERSTEIGERUNGEN
MÜNCHEN • BRIENNER STRASSE 12

Kirnst in Wien

Kulturgebieten

Oberrheinische Künstler in Baden-Baden

(Foto: Eger-Meyl)

Kunstaustausch Wien-Düsseldorf

Heinrich Buerkel




Oberrhein“. Von den
und Baldung bis auf
berühmt gewordene
Lebens in charakte-
Über diese und alle

Tessenow-Ausstellung
Museum der Seestadt

C. Leybold: „Kinderporträt“. Größe
Im Besitz der Galerie Almas-Dietrich, München

im
Rostock

Architekten aus diesem Anlaß durch eine Aus-
stellung im Museum der Seestadt Rostock.
Tessenow gibt in der Ausstellung einen Einblick
in sein Schaffen und Streben auf Grund von
eingehenden Bauplänen, Modellen, Lichtbildern
und eigenhändigen Zeichnungen. Neben den
bekannten ausgeführten Werken stehen auch
unausgeführte Entwürfe: von größeren, der
Gemeinschaft dienenden Bauten und ganzen
Siedlungen bis zum kleinen Wohnhaus und zum
vorbildlich gestalteten Möbel wird Tessenows
Leistung veranschaulicht.

Öl auf Leinwand. Signiert
(Foto: Almas)

Angesichts dieser Ausstellung versteht man
es wieder einmal sehr gut, warum jeder Deut-
sche sich zu den Münchener Malern des
19. Jahrhunderts hingezogen fühlt. Buerkel stellt
in seiner Zeit einen Höhepunkt dar, insofern
als er zuerst anstelle der zur Erstarrung nei-
genden Buntheit seiner Vorgänger das fein ab-
gewogene Kolorit setzt und der Beleuchtung
eine beherrschende Rolle zuweist. Der Reich-
tum seiner Ideen ist ungeheuer und in der
Mannigfaltigkeit der Motive übertrifft er alle
seine Zeitgenossen. Es ist nicht uninteressant,
Buerkel einmal mit dem gleichzeitigen, heute
noch mehr geliebten Spitzweg zu vergleichen:
beide sind Meister des Malerisch-Stimmungs-
vollen, nur daß jener stets einen Naturausschnitt
gibt, während dieser frei komponiert. So ist es
auch mit der Staffage, die bei Buerkel stets
eine erlebte Episode zu sein scheint, während
der andere sie frei erfindet. Auch mit dem
Humor, der beide beseelt, ist es nicht anders.
Köstlich sind bei Meister Buerkel die Tiere, die
gelegentlich durchblicken lassen, daß er letzten

Sonderausstellung im Münchener
Kunst verein

Heinrich Tessenow, ein Rostocker Bau-
meistersohn, vollendete am 7. April sein 65. Le-
bensjahr. Seine Vaterstadt ehrt den bekannten

Sinngebung der traditionellen Schau

Vene tianisehe Kredenz. Seladongrün und Gold. Länge 1,60 m, Tiefe 0,80 m, Höhe 0,83 m
Besitz der Kunsthandlung Fischer-Böhler, Inh. Karl Fischer, München (Foto: Himpsl)

war. Alle diese Stücke, ein Selbstbildnis mit
Lampe und Mondschein- und Dämmerungs-
motive, sind neben seinen Restaurierungen in
späten Abendstunden geschaffen worden. Fer-
ner wird mit einer Reihe von Werken an den
Freiherrn Lothar von Seebach erinnert, der
1853 in Fessenbach am Fuße des Schwarz-
waldes geboren wurde und 1939 in Straßburg
starb, dessen malerischer Chronist er jahr-
zehntelang gewesen ist. Unter seinen Porträts
befindet sich eine feine Darstellung des Kom-
ponisten Hans Pfitzner. Eine Folge von zwanzig
Holzschnitten des Karlsruhers Ernst Feuerstein
betitelt sich „Männer am
Epochen der Schongauer
unsere Tage sind hier
Vertreter des geistigen
ristischer Weise erfaßt.
sontigen Ausstellungsteile unterrichtet ein mit
vorzüglichen Bildbeigaben versehener Katalog,
der auch lesenswerte literarische Beiträge über
Wesen und Einzelheiten deutscher Kunst in
Baden und im Elsaß enthält.

sehen sein. Mit diesen Ausstellungen beginnt
eine planmäßige Austauschaktion zwischen
Wien und anderen wichtigen
des Reiches.

Nach der Rückgewinnung des Elsaß nimmt
die alljährlich in Baden-Baden stattfindende
Oberrheinische Kunstausstellung diesmal die
Werke der im Wasgenwaldland lebenden
Künstler nicht mehr als Gäste, sondern als
gemeinsame Stammesbrüder auf. Diese vertiefte
wird
durch die Ausstellung der Ergebnisse eines
Wettbewerbs betont, die im Hauptsaal Platz
gefunden haben. Thema war der Rheinüber-
gang bei Breisach, der Auftakt zur Befreiung
des Elsaß von zwanzigjähriger Franzosenherr-
schaft. Der Karlsruher Carl Vocke behandelt
es in einem Ölgemälde und Aquarellen, in denen
das Vordringen der deutschen Truppen auf
Sturm- und Schlauchbooten geschildert wird.
Hans Adolf Bühler hat den Kampf um Ober-
rhein und Westwall von seinem Burgsitz
Sponeck aus nächster Nähe miterlebt und in
farbig-eigenartigen Bildern festgehalten. Die
mit 329 Einzelwerken ausgestattete Schau zeigt
dann vor allem eine Kollektion von Gemälden
des 1931 im Alter von 90 Jahren in Straßburg
verstorbenen Heinrich Ebel, der Kirchenmaler
in Fegersheim und eine originelle Begabung

Der Reichsstatthalter in Wien, Reichsleiter
Baldur von Schirach, gab in seiner Ankündigung
des neuen Kulturprogramms bekannt, eine der
Hauptaufgaben sei, das Reich mit dem Schaf-
fen zeitgenössischer Wiener Malerei und um-
gekehrt Wien mit der zeitgenössischen Malerei
des Reiches bekannt zu machen. Aus diesen
Gründen findet im Herbst 1941 in Wien eine
Ausstellung westdeutscher Maler und in Düssel-
dorf eine Ausstellung zeitgenössischer Wiener
Maler statt. An der Ausstellung rheinischer
Maler in Wien sind die führenden Vertreter
der westdeutschen Malerei beteiligt. Des-
gleichen werden in Düsseldorf die namhaftesten
Vertreter zeitgenössischer Wiener Malerei zu

gehen ließ, wurde bekannt gemacht, daß die
Nummer 33, „Offiziere beim Brettlspiel“ von
Dirk Hals, entfällt, da dieses Bild inzwischen
in den Besitz des Kunsthistorischen Museums
übergegangen war. Den höchsten Preis erzielte
ein Jan Brueghel und Hendrik van Baien „Große
Allegorie auf die Fruchtbarkeit“ mit 16 000 RM,
10 000 RM wurden für einen Arent Arentz Cabel,
„Wintertag an einem holländischen Kanal“, ge-
boten, 3500 RM erzielte Leonard Bramer, „Die
Dornenkrönung Christi“, 3800 RM Martin von
Cleve „Inneres einer Bauernstube“, 2800 RM
eine große Flußlandschaft
von Frans de Paula Ferg,
3500 RM Florentinischer
Maler aus dem Kreis des
Mainardi „Die heil. Fa-
milie“, 3000 RM Barent
Gael „Das große Schwei-
neschlachten“, 3500 RM
Robert Griffier mit einer
großen Hafenansicht,
12 000 RM erzielte „Fal-
staff“ von E. Grützner,
2000 RM Adriaen Hanne-
mann mit einem Portrait
einer Gräfin Capelle, für
einen Charles Jacque wur-
den 1200 RM geboten
(„Hühner im Stall“),
1800 RM G. M. Kraus
„Tagesanbruch im Kin-
derzimmer“, 2500 RM
Gerrit Ludens „Die Tanz-
unterhaltung“, 1500 RM
Frans Mieris „Waffel-
backende Köchin“ und
1200 RM „Junger Mann
beim Frühstück“, 1400(RM
Pieter Neefs „Inneres
eines gotischen Domes“,
9000 RM erzielte ein
österreichischer Maler
aus der Nachfolge des
Schottenmeisters, und
wiederum 16 000 RM ein
niederländischer Maler
aus dem Kreis des Pieter
Brueghels d. J. „Die vier
Jahreszeiten“. Man sieht,
daß auch in Wien für
gute Gemälde neuerdings
Preise angelegt werden,
die mit denen auf den
großen Versteigerungen
in Berlin,Köln usw. durch-
aus konkurieren können.
Heimo Kuehl ing

. Jn der Gemäldesammlung des Kunsthisto-
schen Museums in Wien werden zur Zeit
lederum Umhängungen vorgenommen, bei
./.netl bisher noch nicht gezeigte Gemälde, vor
h em niederländische Bilder des 16. und 17. Jahr-
underts, aus den reichen Depotbeständen zum
'stenmal öffentlich gezeigt werden.
j. Das Historische Museum der Stadt Wien hat
r seine Bildnissammlung ein größeres Öl-
J’rtrait des bekannten Alt-Wiener Komikers
p enzel Scholz erworben. Unter den letzten
V;erbungen ist eine Zeichnung von Schuberts

Q h i n a. Zwei Tonfiguren mit Resten von Bemalung
Nord-Wei (386—534). Höhe 62 und 65
Besitzer Eger-Meyl, München
.reund Franz von Schober sehr beachtenswert,
’e den Schubert-Sänger Michael Vogl dar-
e,lt und demnächst im Schubert-Museum aus-
.esfellt wird. Auch ein seltenes Schabblatt von
jj • Dietell mit dem Portrait des bei der Türken-
lagerung 1683 mit fester Hand eingreifenden
Ueiherrn Karl von Hackelberg konnte erwor-
(j n Werden. — Von den durch das Kulturamt
m r Stadt Wien in Auftrag genommenen Bild-
j0,Sen und Bildnisplaketten seien die von Dr.
(]: nann Ritter von Oppolzer, Friedrich Rei-
ger, Johann Wilhelm Managetta von Lerchen-
arid Franz Xaver Kießling genannt.
9 der zweiten Hälfte dieses Jahres sind in
y„letl einige größere Ausstellungen geplant. So
ranstaltet der saarpfälzische Verein für Kunst
Kunsthandwerk in Neustadt an der Wein-
gemeinsam mit der Gesellschaft bilden-
1^ Künstler Wiens im Künstlerhaus in Wien
.^uli oder August eine interessante Kriegs-
Herausstellung „Zwischen Westwall und
5 ^iriotlinie“. Im Anschluß hieran findet vom
eptember bis 5. Oktober eine Rheinische
fg^tausstellung durch die Gesellschaft zur
Sf (Heruug jer bildenden Kunst in Düsseldorf
Qe • Ungefähr zur gleichen Zeit wird die
^(j^Uausstellung der Gesellschaft bildender
Okt ^er *n Düsseldorf durchgeführt. Von
Sten°’)er b>s November ist die Jubiläumsaus-
iou?1/® im Künstlerhaus vorgesehen. Dann
< i*11 Dezember zunächst die Weihnachts-
^Ung des Künstlerhauses. Die Ausstellung
rUm--e.rne rumänische Malerei“ kann, wie die
JqII ""Ische Gesandtschaft in Berlin mitteilt, im
stattfinden, sondern wird voraus-
ch auf den Monat Januar 1942 verschoben.
Kun Gemeinschaft bildender Künstler Wiener
alle veranstaltet im Juli eine Verkaufs-
^teHung.
? Nachmittag des 8. Juli im Versteigerungs-
• Dorotheums erbrachte wiederum den
Hiecjgfür die große Schätzung vor allem der
"teig . fischen Malerei. Zu Beginn der Ver-
^blikn"g> ein zahlreiches kauffreudiges
- um vorfand, das sich kaum ein Bild ent-
 
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