Dramatische Scene» aus
Und weh' der Scharf, wenn sic zu spät
Etwa erscheint und nicht das Esten fertig.
Dian sagt, doch ist vielleicht das übertriebe»,
Daß öfter Hab' der Stock den Rücken ihr
Zcrbläut, als Küsse sie von Scharf erhalten,
Doch sag' ich dieses nur in Paranthese.
Frau Spitzig.
Ich habe davon auch wohl schon vernommen.
Doch sagen Sie, wer könnte dieses glauben,
Wenn hier man ihre zarten Reden hört.
Frau Giftig.
Ach ja, da zeigt das alte Sprüchwort sich
In aller Wahrheit! Immer trügt der Schein!
Wie glücklich leb' dagegen ich mit meinem
Geliebten Manne und wie friedlich schwinde»
Die Tage uns im häuslich stillen Glücke.
Doch muß auch ich nun fort; mein guter Mann
Erwartet mich gewiß voll Sehnsucht längst.
Gut' Nacht, geliebte Freundin! Nehmen Sie
Den wärmsten Dank für diese schönen Stunden,
Die Sic in Ihrem Hause uns bereitet.
Um Ihre Freundschaft recht mir zu beweisen
Bitt' ich, recht bald mich einmal zu besuche».
Wir plaudern dann. Jetzt, Freundin, gute Nacht!
lFrau Giftig wird von Frau Spitzig unter den herzlichste»
Frcundschastsbezcugungcn bis vor die Thürc
begleitet).
Frau Spitzig
(zurückkehrend, allein).
DH, Lug und Trug' Frau Giftig spricht von Liebe,
Sie, die Tyrannin ihres armen Gatten,
dem Alltagsleben.
Der sich vor Rippenstöße» und vor Püffen
Zu retten kaum und nicht zu helfen weiß.
Welch „Häuslich stilles Glück", bei dem um G»ad'
Der Ehemann auf seinen Kniecn fleht.
Was Scharf an seiner Frau so Uebles thut,
Vergilt' Frau Giftig zehnfach ihrem Manne!
Die Eine ist nicht mehr werth als die And'rc.
Und dann Frau Bissig, die mit ihrem Geize
Sich täglich anderswo zu Gaste bittet
Und dabei dennoch mit Verschwendung prahlt.
Fürwahr ein niedlich Kleeblatt! Gut nur ist es,
Daß sic von mir nichts Schlimmes reden können,
Da ich nicht einen Fehler an mir weiß.
Solch Kaffeekränzchen hat jedoch das Gute,
Daß man von Andern Neues stets erfährt.
Jndeß muß an der schlimmen Zeit es liegen,
Daß Gutes selten man erzählen hört.
Dir aber' Kaffee, edler Göttertrank,
Der alle Weiberzungc» mächtig löset
Und sic zur Mitthcilung geschmeidig machr
Dir sei jetzt unser Dank und Lob gebracht!
Gemein und schal wär' doch ein Frauenleben
Wenn cs nicht Kaffeekränzchen würde geben!
Moderner Dialog.
„Eh bien, nur obere Emilie; wie g'fällt Enk der neue
Shawl von Geheimrathcns seiner Anna?"
„Ah, oui! der Shawl iS süperb'! lielas, mais ..."
„Mais?"
„Je nun, Ihr Papa hat so a kloani Pension."
„Hm! e'est enrieux! finden Sic'S nit a?"
7*
Und weh' der Scharf, wenn sic zu spät
Etwa erscheint und nicht das Esten fertig.
Dian sagt, doch ist vielleicht das übertriebe»,
Daß öfter Hab' der Stock den Rücken ihr
Zcrbläut, als Küsse sie von Scharf erhalten,
Doch sag' ich dieses nur in Paranthese.
Frau Spitzig.
Ich habe davon auch wohl schon vernommen.
Doch sagen Sie, wer könnte dieses glauben,
Wenn hier man ihre zarten Reden hört.
Frau Giftig.
Ach ja, da zeigt das alte Sprüchwort sich
In aller Wahrheit! Immer trügt der Schein!
Wie glücklich leb' dagegen ich mit meinem
Geliebten Manne und wie friedlich schwinde»
Die Tage uns im häuslich stillen Glücke.
Doch muß auch ich nun fort; mein guter Mann
Erwartet mich gewiß voll Sehnsucht längst.
Gut' Nacht, geliebte Freundin! Nehmen Sie
Den wärmsten Dank für diese schönen Stunden,
Die Sic in Ihrem Hause uns bereitet.
Um Ihre Freundschaft recht mir zu beweisen
Bitt' ich, recht bald mich einmal zu besuche».
Wir plaudern dann. Jetzt, Freundin, gute Nacht!
lFrau Giftig wird von Frau Spitzig unter den herzlichste»
Frcundschastsbezcugungcn bis vor die Thürc
begleitet).
Frau Spitzig
(zurückkehrend, allein).
DH, Lug und Trug' Frau Giftig spricht von Liebe,
Sie, die Tyrannin ihres armen Gatten,
dem Alltagsleben.
Der sich vor Rippenstöße» und vor Püffen
Zu retten kaum und nicht zu helfen weiß.
Welch „Häuslich stilles Glück", bei dem um G»ad'
Der Ehemann auf seinen Kniecn fleht.
Was Scharf an seiner Frau so Uebles thut,
Vergilt' Frau Giftig zehnfach ihrem Manne!
Die Eine ist nicht mehr werth als die And'rc.
Und dann Frau Bissig, die mit ihrem Geize
Sich täglich anderswo zu Gaste bittet
Und dabei dennoch mit Verschwendung prahlt.
Fürwahr ein niedlich Kleeblatt! Gut nur ist es,
Daß sic von mir nichts Schlimmes reden können,
Da ich nicht einen Fehler an mir weiß.
Solch Kaffeekränzchen hat jedoch das Gute,
Daß man von Andern Neues stets erfährt.
Jndeß muß an der schlimmen Zeit es liegen,
Daß Gutes selten man erzählen hört.
Dir aber' Kaffee, edler Göttertrank,
Der alle Weiberzungc» mächtig löset
Und sic zur Mitthcilung geschmeidig machr
Dir sei jetzt unser Dank und Lob gebracht!
Gemein und schal wär' doch ein Frauenleben
Wenn cs nicht Kaffeekränzchen würde geben!
Moderner Dialog.
„Eh bien, nur obere Emilie; wie g'fällt Enk der neue
Shawl von Geheimrathcns seiner Anna?"
„Ah, oui! der Shawl iS süperb'! lielas, mais ..."
„Mais?"
„Je nun, Ihr Papa hat so a kloani Pension."
„Hm! e'est enrieux! finden Sic'S nit a?"
7*
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Dramatische Scenen aus dem Alltagsleben" "Moderner Dialog"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 28.1858, Nr. 659, S. 51
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg