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68 Pech

(Ein Handwcrksburschc zu einem andern.)

„Schockschwercnoth! war ich g'rad als durchreisender Legio-
när bei der Krisis in Hamburg! gingen über hundert Millio-
nen verloren, und ich Esel find' nicht eine» Groschen."

Die Milchkuh.

„Verdammter Kerl! Hast mich schändlich geprellt mit die-
ser Kuh. Hast Du nicht betheuert, wen» ich viel Milch wolle,
sollt' ich sic kaufen."

„Freilich Hab' ich das gesagt, aber gemeint Hab ich, Ihr
müßt die Milch kaufen, nicht die Kuh."

Man muß sich zu fassen wissen.

Am 20. Oktober.

Fruchthändler Maier: „Wissen Sie, lieber Herr-

Buchhalter, daß bei den stark herabgegangcnen Preise» wir un-
ser» Kukurutz nicht an Mann bringen werden. Damit uns
jedoch der Vorrath, der jetzt bei 200 Metze» hält, nicht leidet,
werden wir noch diese Woche die ganze Frucht umschaufeln
lasse». — Besorgen Sie daher morgen einen Unternehmer, mit
dem ich wegen dieser Arbeit kontrahire.

Am 21. Oktober.

(Ein Finanzaufschcr kommt mit drei Man».)

Aufseher: „Herr Maier, wollen Sic mir den Schlüssel
zu Ihrem Fruchtmagazin übergeben."

Maier: „Herr Aufseher, ich bin in hohem Grade über- !
rascht — ich bitte mir doch zu sagen! Eine Hausuntcrsuchung, ;
was soll das sein?"

Man muß sich zu fasse» wissen.

Aufseher: „Das sollen Sic so in Bälde erfahren;
doch jetzt bitte ich ohne alles Zögern um die Schlüssel." —
Aufseher zur Finanzwache: „Dort sind die Schau-
feln — binnen 3 Stunden muß die ganze Frucht umgclegt
sein. Rasch au's Werk!"

Nachdem das Werk der Umschaufelung beendet war, wen-
dete sich der Aufseher an Maier: „Herr Maier, Sie wurden
denunzirt, in Ihrem Fruchtmagaziu 3 Zentner unverzollten tür-
kischen Tabak zu haben; — ich sehe wohl, daß diese Angabe
nur eine böswillige war, und ersuche Sie daher, meine amt-
liche Funktion, mit welcher ich Sic belästige» mußte, zu ent-
schuldigen." —

Buchhalter: „Herr Principal, was sagen Sie zu diesem
Vorfälle?"

Principal: „Es ist niederträchtig!"

Buchhalter: „Gott bewahre — es ist famoS, ja klas-
sisch — denn sehen Sie, der Unternehmer, mit dem ich wegen
der Umschaufelung unterhandelte, forderte den lächerlich hohen
Preis von 50 fl.; da dacht' ich mir, cs ist am geschcidtstcn,
ich dcnunzire uns in einem anonymen Briefe wegen Gefälls-
übcrtrctung und war so meiner Sache gewiß — daß uns un-
sere Arbeit u conto aerari, respcctivc auf „Staatsunkostcn,"
besorgt werde.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Milchkuh" "Man muß sich zu fassen wissen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Durchsuchung
Milchkuh
Milchleistung
Wortspiel
Zorn <Motiv>
Aufseher
Milchviehstall
Schadenfreude
Schaufel <Arbeitsgerät>
Karikatur
Lagerbestand
Verkauf
Bauer <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Handgreiflichkeit
Juden

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 28.1858, Nr. 661, S. 68

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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