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Des Schuldners Traum.
Denn ich sah auf stolzem Rosse
In den schönsten Jagdgewanden
Nimrod, meinen Schneider, sitzen
Mit der Büchse, der gespannten.
Pust! es krachte — eine Rechnung
Flog, o hilf, Du heil'ger Vater!
Schrecklich groß, wie eine Bombe,
Aus des Schneiders Hinterlader.
Puff! am nahen Waldessaume
War mein Schuster angekommen,
Der hat noch dazu beim Schießen
Ziemlich grobes Korn genommen.
Neben ihm stand Freundchen Isaak
Mit der großen, gold'nen Brille,
Und ich sah, wie er den fäll'gcn
Wechsel lud in aller Stille.
Träume sind mir liebe Freunde,
Selbst die schlimmen, selbst die bösen;
Einen nur Hab' ich geträumet,
Der ist gar zu schlimm gewesen.
In dem schönsten Waldcsdunkel
Saß ich neben einer Staude,
Vor mir lag ein großer Acker,
Vollgepflanzt mit süßem Kraute.
Wonnetrunken, selig nippt' ich,
Ruhend auf dem saft'gen Rasen;
Denn ich war vom Gott der Träume
Umgeformt in einen Hasen.
So erfreute, so ergötzte
Ich mich armes, zartes Häslein,
Machte hie und da ein Männchen,
Schnupperte mit meinem Näslein.
Plötzlich, welch' ein schrilles Pfeifen?
Welch' ein Lärm, welch' ein Getöse?
Wär' ich nicht ein Has' gewesen,
Fiel das Herz mir in die Hose.
Aber so blieb mir nichts übrig,
Als mich schnell emporzustrecken
Und zu schau'n. O weh, es faßte
Mich ein wahrer Hasenschrecken.
Noch ein Schuß — ich lag am Boden
Und ich wollte g'rad verenden;
Da erwacht' ich — mit der Rechnung
Meines Schneiders in den Händen.
Des Schuldners Traum.
Denn ich sah auf stolzem Rosse
In den schönsten Jagdgewanden
Nimrod, meinen Schneider, sitzen
Mit der Büchse, der gespannten.
Pust! es krachte — eine Rechnung
Flog, o hilf, Du heil'ger Vater!
Schrecklich groß, wie eine Bombe,
Aus des Schneiders Hinterlader.
Puff! am nahen Waldessaume
War mein Schuster angekommen,
Der hat noch dazu beim Schießen
Ziemlich grobes Korn genommen.
Neben ihm stand Freundchen Isaak
Mit der großen, gold'nen Brille,
Und ich sah, wie er den fäll'gcn
Wechsel lud in aller Stille.
Träume sind mir liebe Freunde,
Selbst die schlimmen, selbst die bösen;
Einen nur Hab' ich geträumet,
Der ist gar zu schlimm gewesen.
In dem schönsten Waldcsdunkel
Saß ich neben einer Staude,
Vor mir lag ein großer Acker,
Vollgepflanzt mit süßem Kraute.
Wonnetrunken, selig nippt' ich,
Ruhend auf dem saft'gen Rasen;
Denn ich war vom Gott der Träume
Umgeformt in einen Hasen.
So erfreute, so ergötzte
Ich mich armes, zartes Häslein,
Machte hie und da ein Männchen,
Schnupperte mit meinem Näslein.
Plötzlich, welch' ein schrilles Pfeifen?
Welch' ein Lärm, welch' ein Getöse?
Wär' ich nicht ein Has' gewesen,
Fiel das Herz mir in die Hose.
Aber so blieb mir nichts übrig,
Als mich schnell emporzustrecken
Und zu schau'n. O weh, es faßte
Mich ein wahrer Hasenschrecken.
Noch ein Schuß — ich lag am Boden
Und ich wollte g'rad verenden;
Da erwacht' ich — mit der Rechnung
Meines Schneiders in den Händen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Des Schuldners Traum"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 47.1867, Nr. 1172, S. 204
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg