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Die Gartenkunst — 14.1912

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Wiegandt, Max: Eine mecklenburgische Gutsparkanlage
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0142

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134

DIE GARTENKUNST.

XIV, 9

Eine mecklenburgische Gutsparkanlage.

Von Gartenarchitekt Richard Habich, Rostock in M.
für die Gartenanlagen

und Architekt Paul Korff, Laage i. M. für die Architekturen.

Etwas länger dauert es ja oft als anderwärts, ehe
sich bei uns in Mecklenburg etwas Neues durchsetzt;
doch wenn, dann muß es sich als gut und tüchtig
erwiesen haben. So ist es auch der Gartenkunst ge-
gangen, deren moderne Lehren heute, durch ein-

Ein Beispiel dieser Art lernt der, der durch Meck-
lenburgs Gaue fährt, in der Nähe der kleinen Stadt
Penzlin auf dem Rittergute Groß-Vielen kennen, das
in einer anmutigen Umgebung liegt, in der Wald und
Wiesen in buntester Abwechslung die lieblichsten
Szenerien bilden; bis an das Herrenhaus heran drängen
sich kräftige alte Bäume, ein jeder für sich schon eine
Zierde jedes Parkes. So galt es, sie mitzuverwenden
bei der Neuanlage des Gartens. Mitten unter ihnen

Abb. 2. Parkanlage des Ritterguts Groß-Vielen bei Penzlin i. M. von R. Habich, Gartenarchitekt in Rostock.

heimische Gartenarchitekten aufs trefflichste vertreten,
ihren Siegeszug durch unser Land angetreten haben.
Schon sieht man überall in den Städten die segens-
reichen ästhetischen Folgen ihrer Herrschaft, und wer
etwa Gelegenheit hat, die hie und da über das ganze
Land verstreut liegenden Parkanlagen, die die Herren-
häuser der Rittergüter umgeben, in ihrem heutigen
Zustand mit dem vor etwa 20 Jahren zu vergleichen,
wird überall seine helle Freude haben an dem auch
hier erkennbaren kräftigen und erfolgreichen Vorwärts-
streben auf der Bahn, deren Ziel „das Schöne“ ist.

steht das Herrenhaus, in dem einfach-ruhigen Stil der
mecklenburgischen Gutshäuser vom Architekten Paul
Kor ff-Laage in Mecklenburg umgebaut. Die Auf-
gabe, die dem Garten-Architekten hier erwuchs, war
so bald gefunden: es galt, einen Übergang zu schaffen
vom Wohnhaus zur natürlichen Umgebung, und das
konnte am besten unter dem Gesichtspunkte geschehen,
daß der Ziergarten gleichsam als erweitertes Wohn-
haus zu gestalten sei. Wie gut das gelungen ist, zeigt
zunächst Bild 5. Dem vornehm-einfachen Herrenhaus
ist an der SO.-Seite eine in heiterem, leichten, ge-
 
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