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Allgemeine Kunst-Chronik.
ertheilt dem Entwurf mit dem Kennwort „Heil Kaiser Dir",
den II. Preis dem Entwurf „Wilhelm der Siegreiche", den
III, Preis dem Entwurf „Zu grüßen Dich und Deutsch-
lands Auferstehen, lässt Schwaben neu die Reichssturm-
fahne weh'n!" Als Verfertiger des ersten ergab sich bei
Eröffnung des versiegelten Umschlags Bildhauer Theod.
Bausch und Architekt Skjöld Neckelmann in Stuttgart,
der zweite Entwurf ist von Max Klein in Berlin und der
dritte von Prof. Adolf v. Donndorf in Stuttgart.
Madrid. Die spanische Regierung erlässt für den
Entwurf einer Gedenkmedaille zur Erinnerung an die
bevorstehende Feier des vierhundertsten Gedenk-
tages der Entdeckung Amerikas durch Christoph
Kolumbus eine Preisausschreibung, zu welcher
gleichmäßig spanische wie ausländische Bewerber
eingeladen werden. Die einzusendenden Modelle, welche
in Wachs oder in Gips auszuführen sind, sollen zwei
plastische Darstellungen, eine für die Vorderseite, die
andere für die Kehrseite enthalten. Dieselben sollen im
Basrelief entworfen sein, einen Durchmesser von 20 Centi-
meter haben und eine genaue Ausführung der Details
aufweisen, um eine Verjüngung auf den Maßstab von
70 Millimeter im Durchmesser für die Prägung zu ermög-
lichen. Für die zwei besten Entwürfe werden Preise in
der Höhe von 5000 Franks für den ersten und 1000 Franks
für den zweiten zuerkannt, und zwar erfolgt die Zu-
erkennung der Preise durcli die Akademie von San
Fernando in Madrid. Den Urhebern der prämiirten Ent-
würfe bleiben alle Autorrechte gewahrt. Die zum Kon-
kurse bestimmten Modelle sind ohne Namensnennung des
Künstlers, mit einem Motto versehen, an das Sekretariat
der Akademie von San Fernando innerhalb sechs Mo-
naten einzusenden. Jede Einsendung muss von einem
verschlossenen und versiegelten Kouvert begleitet sein,
welches sowol den Namen des Einsenders, als auch das
an dem Entwürfe angebrachte Motto enthält. Wenn der
Einsender des mit dem ersten Preise gekrönten plasti-
schen Entwurfes selbst Graveur ist, wird demselben von
der Kommission der Centenarfeier auch die Ausführung
der Matrizen für die Prägung übertragen werden.
Ausstellungen^
Wien. In der XX.Jahresausstellung imKünst1er-
hause wurden weiter angekauft die Ölgemälde: „Der
Hohentwiel am Bodensee" von Adolf Chelius; „Un-
erwarteter Überfall" von G. Chierici; „In der W erk-
stätte" von J. N. Geller; „Stilleben" von Ludwig
Graf; „Stilleben" von Marie Hermann; „Fruchtstück"
von Adam L. Kunz; „Porta Furba an der Straße nach
Frascati" von Robert Russ; „Überfuhr am Dniester"
von Th. v. Rybkowski, die Aquarelle „Wahrsagerin"
und „Am Brunnen" von Bompiani-Battaglia und
die Thonbüste „Porträtstudie" von E. Juch.
Für die Lotterie wurden noch nachfolgende Kunst-
werke erworben: „Stilleben", Ölgemälde von Ludwig
Graf; „'s Dirndl", Aquarell von Josefine Swoboda;
„Der Ahngogel", Ölgemälde von Georg Geyer; „Straße
in Cairo", Ölgemälde von Rob. Nadler; „Stilleben",
Aquarell von Rosa Mayreder; „Stadtguardia", Aqua-
rell von Alois Greil; „Blick auf den Wörthersee",
Ölgemälde von Josef Willroider; „Kostümstudie" und
„Fächer" von Eduard Veith; „Motiv aus Lichtenwörth",
Ölgemälde von Eduard Zetsche; „Herbstabend" und
„Winterabend", Ölgemälde von Roman Kochanowski;
„Vom Graben in Wien", Aquarell von Franz Alt;
„Drei Kostümstudien", Aquarell von A. v. Stein; „Am
Brunnen", Ölgemälde von Ed. Ameseder; „Kirche in
Eisenerz", und „Aus dem Waaggraben in Hieflau",
Aquarelle von C. Lafite; „Blühende Azaleen", Aqua-
rell von F. G. Rheinfelder; „Partie an der Schelle-
tau", Ölgemälde von Adolf Chwala; „Am Brunnen",
Ölgemälde von Karl Zadnik; „Motive aus Oberwölz",
zwei Aquarelle von Karl Graf; „Eine Gasse zu Trav-
nik", Ölgemälde von Otto Peters; „Heleborus", Aquarell
von Johanna Schuster-Wittek; „Straße in Klausen"
und „Aus Schloss Anger" von Gustav Schramm;
„Hirschkuh mit Kalb", Bronzerelief von Otto Jarl, und
„Motiv an der Save", Ölgemälde von Georg Holub.
In den ersten 14 Tagen, das ist vom 16—31. März,
wurde die Ausstellung im Künstlerhause von 30.000
Personen besucht. Angekauft wurden 97 Werke im
Werthe von 67.310 fl. ö. W.
Auf Grundlage des Spruches der für die Zuerken-
nung der Protektorpreise zur Ausstellung gewählten
Jury verleiht Erzherzog Karl Ludwig in Gemäßheit
der Stiftungsurkunde die von ihm gestiftete goldene
Protektormedaille an nachbenannte Künstler: I. Eine
goldene Medaille, bestimmt für einen Künstler des Aus-
landes, dem Maler Fritz v. Uhde in München für sein
Ölgemälde Kat.-Nr. 390 „Dort ist die Herberge".
II. Zwei goldene Medaillen, bestimmt für Künstler des
Inlandes: a) dem Maler Hugo Darnaut in Wien für
sein Gemälde Kat.-Nr. 222 „Abenddämmerung im Spät-
herbste", &) dem Maler Zygmunt Ajdukiewicz für
seinen Zyklus „Illustrationen zur Geschichte Kosciuszko's".
Vom 30. April bis Ende Mai wird im Österreichischen
Museum für Kunst und Industrie, unter dem Protek-
torate der Frau Erzherzogin Maria Theresia, eine inter-
nationale photographische Kunstausstellung statt-
finden. Zur Beurtheilung der eingesendeten Objekte
wurde eine Jury aus Malern und Bildhauern gebildet.
Salzburg. Das Künstlerhaus versendet soeben
Einladungen zur Beschickung der diesjährigen VII. Jahres-
Kunstausstellung von Kunstwerken aller Nationen. Die
Ausstellung wird am 15. Juni d. J. eröffnet und währt
bis 30. September. Bedeutende Künstler des In- und Aus-
landes haben bereits Meisterwerke angemeldet.
Stuttgart. Für die k. Staatsgalerie sind in der
Gemäldeausstellung einige hervorragende Gemälde ange-
kauft worden: das Lenbach'sche Kaiser Wilhelm-
Porträt, auch seine Pastellskizze des Fürsten Bismarck.
Von Courtens ein kleines Bild „Barken"; von de
Bock „Dünenlandschaft"; ein Thierstück von de Haas;
von Jose Villegas ein Aquarell; von Pio Joris der
„Portikus der Oktavia". Von Privaten wurden Paul
Höcker's „Laubgang" und zwei venezianische Bilder
von Pietro Fragiacomo angekauft.
Berlin. Anton v. Werner machte im Künstler-
verein die Mittheilung, dass der französische Maler
Bouguereau sein gegebenes Wort halten und die Beniner
Ausstellung beschicken werde. Eine Anzahl anderer
französischer Maler werden diesem Beispiel folgen. Ferner
berichtete Werner über den Umfang der Beschickung,
Allgemeine Kunst-Chronik.
ertheilt dem Entwurf mit dem Kennwort „Heil Kaiser Dir",
den II. Preis dem Entwurf „Wilhelm der Siegreiche", den
III, Preis dem Entwurf „Zu grüßen Dich und Deutsch-
lands Auferstehen, lässt Schwaben neu die Reichssturm-
fahne weh'n!" Als Verfertiger des ersten ergab sich bei
Eröffnung des versiegelten Umschlags Bildhauer Theod.
Bausch und Architekt Skjöld Neckelmann in Stuttgart,
der zweite Entwurf ist von Max Klein in Berlin und der
dritte von Prof. Adolf v. Donndorf in Stuttgart.
Madrid. Die spanische Regierung erlässt für den
Entwurf einer Gedenkmedaille zur Erinnerung an die
bevorstehende Feier des vierhundertsten Gedenk-
tages der Entdeckung Amerikas durch Christoph
Kolumbus eine Preisausschreibung, zu welcher
gleichmäßig spanische wie ausländische Bewerber
eingeladen werden. Die einzusendenden Modelle, welche
in Wachs oder in Gips auszuführen sind, sollen zwei
plastische Darstellungen, eine für die Vorderseite, die
andere für die Kehrseite enthalten. Dieselben sollen im
Basrelief entworfen sein, einen Durchmesser von 20 Centi-
meter haben und eine genaue Ausführung der Details
aufweisen, um eine Verjüngung auf den Maßstab von
70 Millimeter im Durchmesser für die Prägung zu ermög-
lichen. Für die zwei besten Entwürfe werden Preise in
der Höhe von 5000 Franks für den ersten und 1000 Franks
für den zweiten zuerkannt, und zwar erfolgt die Zu-
erkennung der Preise durcli die Akademie von San
Fernando in Madrid. Den Urhebern der prämiirten Ent-
würfe bleiben alle Autorrechte gewahrt. Die zum Kon-
kurse bestimmten Modelle sind ohne Namensnennung des
Künstlers, mit einem Motto versehen, an das Sekretariat
der Akademie von San Fernando innerhalb sechs Mo-
naten einzusenden. Jede Einsendung muss von einem
verschlossenen und versiegelten Kouvert begleitet sein,
welches sowol den Namen des Einsenders, als auch das
an dem Entwürfe angebrachte Motto enthält. Wenn der
Einsender des mit dem ersten Preise gekrönten plasti-
schen Entwurfes selbst Graveur ist, wird demselben von
der Kommission der Centenarfeier auch die Ausführung
der Matrizen für die Prägung übertragen werden.
Ausstellungen^
Wien. In der XX.Jahresausstellung imKünst1er-
hause wurden weiter angekauft die Ölgemälde: „Der
Hohentwiel am Bodensee" von Adolf Chelius; „Un-
erwarteter Überfall" von G. Chierici; „In der W erk-
stätte" von J. N. Geller; „Stilleben" von Ludwig
Graf; „Stilleben" von Marie Hermann; „Fruchtstück"
von Adam L. Kunz; „Porta Furba an der Straße nach
Frascati" von Robert Russ; „Überfuhr am Dniester"
von Th. v. Rybkowski, die Aquarelle „Wahrsagerin"
und „Am Brunnen" von Bompiani-Battaglia und
die Thonbüste „Porträtstudie" von E. Juch.
Für die Lotterie wurden noch nachfolgende Kunst-
werke erworben: „Stilleben", Ölgemälde von Ludwig
Graf; „'s Dirndl", Aquarell von Josefine Swoboda;
„Der Ahngogel", Ölgemälde von Georg Geyer; „Straße
in Cairo", Ölgemälde von Rob. Nadler; „Stilleben",
Aquarell von Rosa Mayreder; „Stadtguardia", Aqua-
rell von Alois Greil; „Blick auf den Wörthersee",
Ölgemälde von Josef Willroider; „Kostümstudie" und
„Fächer" von Eduard Veith; „Motiv aus Lichtenwörth",
Ölgemälde von Eduard Zetsche; „Herbstabend" und
„Winterabend", Ölgemälde von Roman Kochanowski;
„Vom Graben in Wien", Aquarell von Franz Alt;
„Drei Kostümstudien", Aquarell von A. v. Stein; „Am
Brunnen", Ölgemälde von Ed. Ameseder; „Kirche in
Eisenerz", und „Aus dem Waaggraben in Hieflau",
Aquarelle von C. Lafite; „Blühende Azaleen", Aqua-
rell von F. G. Rheinfelder; „Partie an der Schelle-
tau", Ölgemälde von Adolf Chwala; „Am Brunnen",
Ölgemälde von Karl Zadnik; „Motive aus Oberwölz",
zwei Aquarelle von Karl Graf; „Eine Gasse zu Trav-
nik", Ölgemälde von Otto Peters; „Heleborus", Aquarell
von Johanna Schuster-Wittek; „Straße in Klausen"
und „Aus Schloss Anger" von Gustav Schramm;
„Hirschkuh mit Kalb", Bronzerelief von Otto Jarl, und
„Motiv an der Save", Ölgemälde von Georg Holub.
In den ersten 14 Tagen, das ist vom 16—31. März,
wurde die Ausstellung im Künstlerhause von 30.000
Personen besucht. Angekauft wurden 97 Werke im
Werthe von 67.310 fl. ö. W.
Auf Grundlage des Spruches der für die Zuerken-
nung der Protektorpreise zur Ausstellung gewählten
Jury verleiht Erzherzog Karl Ludwig in Gemäßheit
der Stiftungsurkunde die von ihm gestiftete goldene
Protektormedaille an nachbenannte Künstler: I. Eine
goldene Medaille, bestimmt für einen Künstler des Aus-
landes, dem Maler Fritz v. Uhde in München für sein
Ölgemälde Kat.-Nr. 390 „Dort ist die Herberge".
II. Zwei goldene Medaillen, bestimmt für Künstler des
Inlandes: a) dem Maler Hugo Darnaut in Wien für
sein Gemälde Kat.-Nr. 222 „Abenddämmerung im Spät-
herbste", &) dem Maler Zygmunt Ajdukiewicz für
seinen Zyklus „Illustrationen zur Geschichte Kosciuszko's".
Vom 30. April bis Ende Mai wird im Österreichischen
Museum für Kunst und Industrie, unter dem Protek-
torate der Frau Erzherzogin Maria Theresia, eine inter-
nationale photographische Kunstausstellung statt-
finden. Zur Beurtheilung der eingesendeten Objekte
wurde eine Jury aus Malern und Bildhauern gebildet.
Salzburg. Das Künstlerhaus versendet soeben
Einladungen zur Beschickung der diesjährigen VII. Jahres-
Kunstausstellung von Kunstwerken aller Nationen. Die
Ausstellung wird am 15. Juni d. J. eröffnet und währt
bis 30. September. Bedeutende Künstler des In- und Aus-
landes haben bereits Meisterwerke angemeldet.
Stuttgart. Für die k. Staatsgalerie sind in der
Gemäldeausstellung einige hervorragende Gemälde ange-
kauft worden: das Lenbach'sche Kaiser Wilhelm-
Porträt, auch seine Pastellskizze des Fürsten Bismarck.
Von Courtens ein kleines Bild „Barken"; von de
Bock „Dünenlandschaft"; ein Thierstück von de Haas;
von Jose Villegas ein Aquarell; von Pio Joris der
„Portikus der Oktavia". Von Privaten wurden Paul
Höcker's „Laubgang" und zwei venezianische Bilder
von Pietro Fragiacomo angekauft.
Berlin. Anton v. Werner machte im Künstler-
verein die Mittheilung, dass der französische Maler
Bouguereau sein gegebenes Wort halten und die Beniner
Ausstellung beschicken werde. Eine Anzahl anderer
französischer Maler werden diesem Beispiel folgen. Ferner
berichtete Werner über den Umfang der Beschickung,