DOI Heft:
Heft 1
DOI Artikel:Winter, Franz: Vase des Sophilos
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.29490#0009
VASE DES SOPHILOS.
(Hierzu Tafel I )
Die Scherben, welche auf Tafel I nach einer Zeichnung
Gdlieron's in Originalgrösse abgebildet sind, wurden zu ver-
schiedenen Zeiten und an verschiedenen Stellen auf der athe-
nischen Akropolis gefunden. Das Fragment mit der Künstler-
inschrift kam 1882 zwischen dem Parthenon und dem Mu-
seum zum Vorschein die zwei Stücke, aus welchen die
grosse Scherbe zusammengesetzt ist, wurden an der Ostmauer
der Burg zwischen der türkischen, jetzt abgerissenen Kase-
matte, der sogenannten Tholos, und dem Belvedere 1887, das
kleine Bruchstück bei den Grabungen an der Südseite des
Parthenon im Sommer 1888 gleichzeitig ungefähr mit den
in den Athenischen Mittheilungen Xlll S. 228 erwähnten Ge-
genständen gefunden. Trotzdem sie so weit von einander ge-
trennt waren, ist es doch durch die Uebereinstimmung in Stil
und Technik, in den Buchstabenformen, in der Dicke und in
der Form der Rundung sicher, dass alle ursprünglich zu ein
und demselben Gefässe gehörten. Durch diese ihre Zusam-
mengehörigkeit gewinnen die einzelnen auch an sich nicht
uninteressanten Scherben eine über das Gewöhnliche hinaus-
gehende Bedeutung, denn sie ermöglichen es, dem bisher
nicht genauer hxirten Künstler ^ seinen festen Platz unter den
Vasenmalern anzuweisen und werfen, wie die folgenden Be-
trachtungen zeigen sollen, auf die Arbeitsweise in den atti-
schen Vasenfabriken der älteren Zeit ein merkwürdiges Streif-
licht.
Die farbige Ausführung der Tafel macht eine ins Einzelne
^ Εγημόρ'ίς άρ^ΛίΆ&γίχή 1883 8. 37.
2 Klein, Vasen mit Meistersignaturen 2 S. 217.
ATHEN. MITTHEILUNGEN XIV-
1
(Hierzu Tafel I )
Die Scherben, welche auf Tafel I nach einer Zeichnung
Gdlieron's in Originalgrösse abgebildet sind, wurden zu ver-
schiedenen Zeiten und an verschiedenen Stellen auf der athe-
nischen Akropolis gefunden. Das Fragment mit der Künstler-
inschrift kam 1882 zwischen dem Parthenon und dem Mu-
seum zum Vorschein die zwei Stücke, aus welchen die
grosse Scherbe zusammengesetzt ist, wurden an der Ostmauer
der Burg zwischen der türkischen, jetzt abgerissenen Kase-
matte, der sogenannten Tholos, und dem Belvedere 1887, das
kleine Bruchstück bei den Grabungen an der Südseite des
Parthenon im Sommer 1888 gleichzeitig ungefähr mit den
in den Athenischen Mittheilungen Xlll S. 228 erwähnten Ge-
genständen gefunden. Trotzdem sie so weit von einander ge-
trennt waren, ist es doch durch die Uebereinstimmung in Stil
und Technik, in den Buchstabenformen, in der Dicke und in
der Form der Rundung sicher, dass alle ursprünglich zu ein
und demselben Gefässe gehörten. Durch diese ihre Zusam-
mengehörigkeit gewinnen die einzelnen auch an sich nicht
uninteressanten Scherben eine über das Gewöhnliche hinaus-
gehende Bedeutung, denn sie ermöglichen es, dem bisher
nicht genauer hxirten Künstler ^ seinen festen Platz unter den
Vasenmalern anzuweisen und werfen, wie die folgenden Be-
trachtungen zeigen sollen, auf die Arbeitsweise in den atti-
schen Vasenfabriken der älteren Zeit ein merkwürdiges Streif-
licht.
Die farbige Ausführung der Tafel macht eine ins Einzelne
^ Εγημόρ'ίς άρ^ΛίΆ&γίχή 1883 8. 37.
2 Klein, Vasen mit Meistersignaturen 2 S. 217.
ATHEN. MITTHEILUNGEN XIV-
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