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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 14.1889

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Heft 2
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Koldewey, Robert: Zur Halle der Athener in Delphi
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https://doi.org/10.11588/diglit.29490#0219

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ZUR HALLE DER ATHENER IN DELPHI.

In den 'Beiträgen zur Topographie von Delphi' (Berlin,
1889) hat Herr Dr. Pomtow meine früher (Athen. Mitthei-
lungen 1884 S. 264 f.) gegebene Restauration der Halle der
Athener nach mehreren Gesichtspunkten in Zweifel gezogen.
Meiner Meinung nach stiess die Halle direkt an die grosse
Polygon-Böschungsmauer an, welche also die Rückwand des
Gebäudes bildete, und die in der Weihinschrift genannten
Anatheme waren unter ihr auf einem an der Rückwand an-
gebrachten Postamente von 0,90'" Höhe und 1,34'" Breite
aufgestellt.
Dem gegenüber meint Pomtow: Da die Böschungsmauer
4,0*" über dem Stylobat hoch (Delphi S. 17) und die Säulen
einschhesslich der Basen 3,074" hoch sind, so müsste man,
wenn Polygonwand und Hallenrückwand identisch wären,
den Anschluss der Hatlendecke, beziehungsweise Ausarbei-
tungen für dieselbe in der Polygonwand bemerken, was nicht
der Fall ist und jedenfalls würde das mutmaassiiche Epistyl
in die bis zu 3 y," hinauf reichenden Inschriften kommen
(Delphi S. 43).
Nun umfasst aber das Maass von 3,074" nur den Säulen-
schaft mit Base und über dem Schaft liegt selbstverständlich
erst das Kapitell und dann das Epistyl, ehe man die Decke
erwarten kann. Eine nähere Vorstellung von der Gestalt und
den Verhältnissen von Kapitell, Epistyl und Dachgesims ge-
winnen zu wollen halte ich zwar bei dem Alter, der eigen-
tümlichen in der Base zu Tage tretenden Gliederfolge und
dem Material der Deckenglieder vorläuSg für unthunlich; si-
 
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