DOI Heft:
Heft 3
DOI Artikel:Petersen, Eugen: Vogelabwehr
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.29490#0251
VOGELABWEHR.
Ausser solchen Bohrlöchern, welche, wie hei anderen
Skulpturen, zur Anfügung besonders gearbeiteter Teile ge-
dient haben, die durch den Platz und den Gegenstand selbst,
an welchem sie sich ßnden, leicht erkannt werden, giebt es
an den Metopen von Olympia in grösserer Zahl andere an-
derer Art und Bestimmung. Das ist von Treu (Die Ausgra-
bungen zu Olympia IV S. 28 f.) richtig auseinandergesetzt,
ohne dass er jedoch die Bestimmung dieser Löcher ganz er-
kannt hätte. Er bemerkt, 'dass sämmtliche Metopenßgu-
ren auf Scheitel, Schultern, Armen, Händen und überhaupt
allen exponirten Extremitäten senkrecht gebohrte Löcher
von etwa einem Cm im Durchmesser und verschiedener Tiefe
zeigen. Da an diesen Stellen unmöglich jemals irgend wel-
che Attribute, Verzierungen oder drgl. gesessen haben kön-
nen, so bleibt kaum eine andere Annahme übrig, als dass sie
zur Befestigung irgend welcher Schutzvorrichtung für den
Versatz der Metopen und gegen eine Beschädigung der-
selben während des Tempelbaus dienten'. Nur die
gesperrt gedruckten Worte bedürfen einer Berichtigung, wie
ich im Folgenden zeigen will.
Treu selbst hat in einer Anmerkung als lehrreichstes Bei-
spiel für die Verteilung dieser Bohrlöcher die Atlasmetope
angeführt. ' Es ßnden sich hier, bei der Hesperide: je eines
auf dem Scheitel und beiden Schultern; beim Herakles: zwei
im rechten Unterarm, eines in der rechten Hand; beim Atlas:
je eines im Scheitel, auf der linken Schulter, in der Mitte
beider Unterarme und in jeder Hand'. Hinzuzufügen wäre
hier nur, dass die drei Bohrlöcher auf dem rechten Arm des
Herakles sich in nahezu gleichen Abständen finden.
16
ATHEN. MITTHEILUNGEN XIV-
Ausser solchen Bohrlöchern, welche, wie hei anderen
Skulpturen, zur Anfügung besonders gearbeiteter Teile ge-
dient haben, die durch den Platz und den Gegenstand selbst,
an welchem sie sich ßnden, leicht erkannt werden, giebt es
an den Metopen von Olympia in grösserer Zahl andere an-
derer Art und Bestimmung. Das ist von Treu (Die Ausgra-
bungen zu Olympia IV S. 28 f.) richtig auseinandergesetzt,
ohne dass er jedoch die Bestimmung dieser Löcher ganz er-
kannt hätte. Er bemerkt, 'dass sämmtliche Metopenßgu-
ren auf Scheitel, Schultern, Armen, Händen und überhaupt
allen exponirten Extremitäten senkrecht gebohrte Löcher
von etwa einem Cm im Durchmesser und verschiedener Tiefe
zeigen. Da an diesen Stellen unmöglich jemals irgend wel-
che Attribute, Verzierungen oder drgl. gesessen haben kön-
nen, so bleibt kaum eine andere Annahme übrig, als dass sie
zur Befestigung irgend welcher Schutzvorrichtung für den
Versatz der Metopen und gegen eine Beschädigung der-
selben während des Tempelbaus dienten'. Nur die
gesperrt gedruckten Worte bedürfen einer Berichtigung, wie
ich im Folgenden zeigen will.
Treu selbst hat in einer Anmerkung als lehrreichstes Bei-
spiel für die Verteilung dieser Bohrlöcher die Atlasmetope
angeführt. ' Es ßnden sich hier, bei der Hesperide: je eines
auf dem Scheitel und beiden Schultern; beim Herakles: zwei
im rechten Unterarm, eines in der rechten Hand; beim Atlas:
je eines im Scheitel, auf der linken Schulter, in der Mitte
beider Unterarme und in jeder Hand'. Hinzuzufügen wäre
hier nur, dass die drei Bohrlöcher auf dem rechten Arm des
Herakles sich in nahezu gleichen Abständen finden.
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