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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 14.1889

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Heft 2
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Blümner, Hugo: Scenen des Handwerkes
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https://doi.org/10.11588/diglit.29490#0164

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SCENEN DES HANDWERKES E

Unter den auf Vasen vorkommenden Bildern aus dem Hand-
werksleben begegnet uns kein Gewerbe verhältnissmässig so
häufig wie das der Töpferei Es ist begreiflich, dass die Va-
senmaler, die ja vielfach wenn nicht meistens auch zugleich
die Verfertiger der von ihnen bemalten Gefässe waren, gerade
ihre eigene Werkstatt zum Gegenstand der Darstellung nah-
men. Zu den bis jetzt bekannten Malereien der Art kommen
nun hier zwei andere hierzu, von denen namentlich die eine
inhaltiich von besonderem Interesse ist. Dasauf S-151 abgebil-
dete Vasengemätde (die Form der 0,13 cm hohen Vase wird
durch die darunter befindliche Skizze veranschaulicht) ist in
Exarcho in Lokris (Abä) gefunden worden; seit 1882 ist das
^ Die Möglichkeit die hier vorliegenden kleinen Bildwerke zu publiciren
verdanke ich dem athenischen Sekretariat, welches mir im vergangenen
Herbst bei meinem Aufenthalt in Athen die danach gefertigten Zeichnun-
gen mitteiite und zur Veröffentlichung überliess.
2 Iu den Röm. Mittheil. 111, 67, Anm. 1 will Rossbach auch die bekannte
Berliner Schale mit der Erzgiesserei für eine Töpferei, bez. die Werkstatt
einer Thonbildners erklären. Er bemerkt: 'der Ofen gleicht vielmehr einem
Töpfer - oder Schmiedeofen, und auf ihm steht ein Gefäss, in welchem schon
aus technischen Gründen die Bronze kaum flüssig gemacht werden kann/
Dass der Ofen nicht zum Flüssigmachen von Bronze (allerdings nicht eines
grossen Quantums, aber doch eines zum Guss kleinerer Teile ausreichen-
den) geeignet sei, erscheint mir doch keineswegs ausgemacht da wir von
demselben ja nur das Schürloch sehen; die Bedeutung des Aufsatzes ist frei-
lich fraglich, aber dass derselbe, mag es nun ein Schmelzkessel· oder der
Verschluss der Lichtöffnung sein, bei Schmiedeöfen (und auch in einer Erz-
giesserei bedurfte man für mancherlei Arbeiten eines Schmiedeofens) ge-
wöhnlich ist, zeigen die Vasenbilder bei Jahn, Ber. d. Sachs. Ges. d.W.
1867 Taf. V, 2 u. 3, während bei Töpferöfen ein solcher sich nie findet.
'Ferner hängen an denWänden Pinakes,von deren Herstellungaus Erz man
nichts weiss, und deren Deutung als Modelle oder Weihgeschenke immer
etwas gezwungenes hat(?). Auch fehlen die bei der Metallarbeit unentbehrli-
 
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