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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 14.1889

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Heft 3
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Wolters, Paul: Inschrift aus dem Dionysostheater
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https://doi.org/10.11588/diglit.29490#0339

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MISCELLEN

321

Inschrift aus dem Dionysostheater.

Im Frühjahr 1886 kamen hei den behufs genauerer Unter-
suchung des Dionysostheaters angestellten Ausgrabungen (oben
XI S. 207) in dem Kanal, welcher die Orchestra _____
aussen umgiebt, zwei zusammenpassende Bruch-

stücke einer der Sitzstufen mit Inschrift zu Tage. Die
ursprüngliche Stelle derselben hat G. Ivawerau er-
ste ergänzen die Inschriften C. /. H. 111 1

kannt
S. 86, 316. 317 in der Weise, wie es die neben-
stehende Abbildung zeigt, welche zugleich die brei-
ten Formen der Buch staben richtiger zur Anschauung
bringt, als die Tafel im Corpus. Unterhalb des Na-
mens TaXeKou (so), offenbar auf ihn Rücksicht
nehmend und also später, zieht sich die Inschrift
hin, die in ihrer vervollständigten Form jetzt so lau-
tet : Τίρτ]3.ςΈστίκ,ς έΑ Άχροπόλίί χκί ΛίΑίκς χκί Ίου.-
7ίκ(ς).
Ein Ivult der Hestia auf der Burg war bisher
nicht nachgewiesen. Seine Existenz passt gut zu der
von Thukydides II 15 vertretenen Ansicht, dass vor
dem συνοίχίσρός des Theseus alle Einzelstädte, also
auch die Akropolis, ihr eigenes Prytaneion gehabt
haben (vgl. E. Curtius, Attische Studien 11 S. 55.
Preller, Griechische Mythologie ^ I S. 425. Busolt,
Griechische Geschichte I S. 385. Kydathen S. 121),
wobei wir nur statt eines solchen uns den Herd
des Staatsoberhauptes mit dem daran geknüpften
Hestiakult vorstellen werden. Dass der Altar des
Zeus Herkeios in historischer Zeit noch an derselben
Stelle gelegen, welche er einst im Hof des Herr-
scherpalastes eingenommen hatte , haben Wachs-
mutb (in den Leipziger Berichten 1887 S. 403)
und Robert (Preller's Griechische Mythologie ^ I
S. 147, 1 ) mit grösster Wahrscheinlichkeit vermutet. Man ist
versucht, ähnliches für den Hestiakult vorauszusetzen.

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