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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 14.1889

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Heft 3
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Strzygowski, Josef: Die Akropolis in Altbyzantinischer Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.29490#0289

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DIE AKROPOLIS IN ALTBYZANTINISCHER ZEIT.

Es ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen, wann das Chri-
stentum seinen Einzug auf der Akropolis gehalten hat. Sie
dürfte im Jahre 353 oder 356 in Folge der Gesetze des Con-
stantius für den heidnischen Cult geschlossen worden seinh Je-
denfalls geschah dies vor 362, da Mamertinus in seiner Dank-
rede an Julian sagt:

AVir ersehen aus diesen AAmrten zugleich, dass
Julian, der während seiner Studien in Athen im Jahre 355 die
Ernennung zum Caesar erhalten und seine 361 erlassene Pro-
clamation neben Korinth und Sparta auch an Athen gerichtet
hatte, bis 362 noch nichts dafür gethan hatte, auf den verlas-
senen Altären der Akropolis wieder Opfer für die Götter ein-
zurichten; es bleibt fraglich, oh er dazu überhaupt noch Zeit
behielt. Andererseits ist es nicht wahrscheinlich, dass die
Akropolis bez. der Parthenon bereits im vierten Jahrhundert
eine christliche Cultstätte wurde; denn es gehört in dieser Zeit,
d. h. bis auf Theodosius, ebenso zur Ausnahme, dass antike
Tempel in christliche Kirchen verwandelt 3, wie dass sie* zer-
stört werden C Vielmehr scheint es mir denkbar, dass die
1 Lasaulx, Untergang des Hellenismus 8. 55.
2 Migne, AüroOymg cMUs. compL XVIII 8. 416.
3 Oedren ed. Bonn. I 8. 428 behauptet das allerdings schon für die Con-
stantinische Zeit allgemein. Doch wissen wir nur von der Umwandlung
zweier Tempel in Kirchen: Hagios Mokios und Hagios Minas in Konstan-
tinopel. Vgl. Unger bei Ersch und Gruber Bd. 84 8. 303.
Theophanes dAron. z. J. 5816 und 5822, sowie Oedrenus ed. Bonn. I
S. 498 behaupten ebenso ganz allgemein, Oonstantin habe die Tempel zer-
stört. Doch widersprechen dem alte anderen Nachrichten, besonders Euse-
bius Füa ConV. II 45 und III 54. Ausgenommen sind nur solche Tempel,
die Centren fanatischer Culte waren. Vgl. Unger a. a. 0. Bd. 84 S. 302.
Dazu besonders noch Theodoret Kirchengesch. V, 21.
 
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