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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 14.1889

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Heft 3
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Petersen, Eugen: Vogelabwehr
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https://doi.org/10.11588/diglit.29490#0257

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VOGELABWEHR

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weibliche Flügelgestalten, s. scnvf 1888 S. 426
Fig. 15 und 16, die oben im Kopfaufsatz das Loch für den
Dreizack aufweisen (s. Fig. 14 a. a 0.). Die Stirnziegel von
Alatri haben ausser dem Loch im Scheitel der aufrechten Flü-
gelfigur noch je eines oben im Bug jeden Flügels. Die Mehr-
heit von nahe bei einander stehenden Löchern bringt diese
Stirnziegel den Metopen von Olympia noch näher.
Ist auch der Platz, welchen diese noch nachweisbaren Ga-
beln eingenommen haben, ein wesentlich andrer, als wo wir
sie an den Metopen von Olympia vorausgesetzt haben, so ist
doch die Sache und der Zweck der gleiche: man kann sagen,
dass die Pfeile, mit welchen Ion die Vögel bedroht und vom
Friese des Tempels fortscheucht, in den Gabeln und Spiessen
von Caere und Jerusalem stabil gemacht sind, ob etwa im
Orient zuerst, das muss ich dahingestellt sein lassen. Es bleibt
aber auf die Frage zu antworten, weshalb nur in Olympia
solcher Schutz der Metopen sich findet. Denn an den Meto-
pen des Parthenon und des Theseions wie an denen der Se-
iinuntischen Tempel ist gleiche Vorkehrung weder von ande-
ren noch von mir beobachtet worden. Die Erklärung scheint
nicht sowohl darin gefunden werden zu müssen, dass der
Zeustempel in einem Haine stand,als vielmehr darin,dass von
den genannten Tempeln am Olympischen allein die Metopen
innerhalb der Ringhalle sich befanden, also an weit geschütz-
terer, zum Nisten weit mehr einladender Stelie.
Kaum braucht es endlich gesagt zu werden, dass auch
drei spitzige Gabeln an den vielen Stellen der Metopen,wo
wir sie noch nachweisen können und an den noch zahlrei-
cheren, an denen wir der Zerstörung wegen ihre Spur nicht
mehr sehen, dem unten stehenden Beschauer nicht oder kaum
sichtbar sein konnten.

E. PETERSEN.
 
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