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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

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Conze, Alexander: Die Arbeiten zu Pergamon 1900-1901, [1], Vorbericht
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https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0012

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DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1900 — 1901

erfüllt und ist uns auf Schritt und Tritt hülfreich zu Seite ge-
wesen. Manche Bewohner von Pergamon verstehen bereits,
welches Interesse auch der Ort selbst daran hat, dass die
Reste seiner grossen Vergangenheit durch eine Aufdeckung,
welche immer mehr auch die Erhaltung anstrebt, wieder ans
Licht gebracht werden. Eine Ahnung davon mag selbst der
bunten Menge aufgegangen sein, welche im November 1900
unserer Einladung folgte, um die zuletzt aufgedeckten Ruinen
zu besichtigen und das kleine «Museum» mit zu eröffnen, das
in einem der ausgegrabenen und zu dem Zwecke ausgebauten
Gemächer des neuen Marktes aus den Fundstücken zusammen-
gebracht \vorden ist. Mit Genehmigung der oftomanischen Ver-
waltung ist damit für Pergamon der Anfang gemacht, die
Menge von Fundstücken an Ort und Stelle zu verwahren, bei
denen nicht ein besonderer künstlerischer Wert hervortritt, der
sie zum Eigentume der ganzen gebildeten Welt macht und
deshalb ihre Überführung an eine leichter zugängliche Stelle in
hauptstädtischen Museen empfiehlt.
Die Ausgrabungen sind nunmehr in den Jahren 1900 und
1901, jedesmal in den Monaten September, Oktober, Novem-
ber, vom archäologischen Institute neu begonnen worden. Im
erstgenannten Jahre hat dazu der Reichskanzler durch geneigte
Bewilligung von Geldmitteln, als Ergänzung dessen, was das
Institut aufwenden konnte, die Möglichkeit geschaffen. Im Etats-
jahre 1901 aber stand zum ersten Male der fortlaufend bewil-
ligte Posten dafür zur Verfügung. Was bei diesen ersten An-
läufen erreicht wurde, erbrachte, wenn es dessen noch bedurfte,
den Beweis, was in Pergamon noch zu thun ist und gethan wer-
den kann, um eine für die hellenistische Periode charakteristi-
sche und mit einem höchst individuellen Reize begabte Resi-
denzstadt mit einer Leichtigkeit und in einer Vollständigkeit,
wie sie keine Schwesterstadt der Periode bieten kann, unserer
Kenntnis wiederzugewinnen.
Von den Ergebnissen dieser zweimaligen xAusgrabungen ist
bisher nur eines veröffentlicht in Dörpfelds Aufsatze über «das
südliche Stadtthor von Pergamon» in den * Abhandlungen der
Berluier Akademie» 1901. In den Einleitungsworten ist dort
bereits von der Idee der neuen Ausgrabungs-Unternehmung
 
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