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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

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Philippson, Alfred: Geologie der pergamenischen Landschaft: (vorläufiger Bericht)
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https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0018

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A. PHILIPPSON

geordnet auch Basalten, teils Deckenergüssen, teils unförm-
lichen, stark denudierten Stöcken, Massen und Stielen, dazu
mächtigen Tuffen, die eng mit tertiären Siisswasser-Ablage-
rungen (mit Braunkohlen) verbunden sind. Nach der von Herrn
Dr. Oppenheim (Charlottenburg) ausgeführten Bestimmung der
in letzteren Schichten gesammelten Fossilien dürften diese
Ablagerungen der politischen oder levantinischen Stufe (unte-
res Pliocän) angehören. Diese Gebilde sind zum Teil sehr stark
gestört, sogar stellenweise intensiv gefaltet; in sie hinein sind
die Ebenen von, Kyrkagatsch, des unteren Ka'ikos u. a. einge-
brochen und dann mit Schwemmland aufgefüllt. Die letztere
Ebene, an deren Rande Pergamon liegt, wird vom .Golf von
Tschandarly durch einen Tertiär-Riegel abgesondert, der vom
Flusse kurz vor seiner Mündung in einem ziemlich schmalen
Thale durchbrochen wird (unterhalb Grantoglu), sodass eine bloss
erosive Entstehung dieser Ebene nicht annehmbar erscheint.
Inmitten dieser ausgedehnten jüngeren Gebilde, welche im
allgemeinen sanfte, gewellte Oberflächenformen aufweisen, aus
denen jedoch hier und da härtere Eruptivstöcke als mehr
oder weniger steile Felsmassen hervorragen (Burgberg von
Pergamon, Fels von Jenigiide u. a.), erheben sich einige insel-
artige Massen älteren Gebirges. Dass grosse Verwerfungen
diese Gebirge gegen das meist niedrigere Tertiär absondern,
ergiebt sich daraus, dass einzelne Tertiärschollen den älteren
Gebirgen in ziemlich bedeutender Meereshöhe auflagern. Kry-
stalline Schiefer setzen zumeist das Madaras-Gebirge zusam-
men, an das sich westlich der grosse Granitstock des Kosak
anschliesst, während im Osten über den krystallinen Gesteinen
eine mächtige Formation teils dunkler, teils heller Kalke in
Verbindung mit paläozoisch aussehenden Grauwacken und
Schiefern auftreten. Diese Kalke und Schiefer setzen auch das
Trachala- und Denis-Gebirge zusammen und erscheinen eben-
falls am Nordrande des Gündagh und bei Kilissekiöi. Die
Kalke enthalten an mehreren Stellen Foraminiferen, die Herr
Prof. Schellwien (Königsberg) zu bestimmen die Güte hatte : es
sind Fusulinen, welche vorwiegend der Fusulina tenuissima
Schellw. nahestehen, die auch in den Kalken des nördlich
benachbarten Balia Maden die Hauptform bildet. Somit gehö-
 
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