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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

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Prott, Hans Theodor Anton von; Kolbe, Walther: [Die Arbeiten zu Pergamon 1900-1901], [3], Die Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0117

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DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1900 —1901

107

Marktes einige weitere Stücke (Nr. 119, 126, 128, 131, 136, 142)
aus dem Schutt ausgegraben und ein einzelnes (Nr. 113) in der
Mauer des türkischen Friedhofes verbaut gefunden. Schon früher
waren bekannt vier Stücke (Nr. 115, 127, 132, 135), die an ver-
schiedenen Stellen der Stadt gefunden und also sicher ver-
schleppt sind. Aus diesen Fundthatsachen geht hervor, dass
der Bau, von dem die Inschriften stammen, auf einer der Ter-
rassen oberhalb des unteren Marktes seinen Platz gehabt hat.
Die an sich naheliegende Vermutung, er habe auf diesem Markte
selbst gestanden, ist ausgeschlossen, weil dann schwerlich Qua-
dersplitter oberhalb des Marktes im Schutt gefunden sein wür-
den und weil die Bauten des Marktes sämtlich aus Trachyt be-
stehen.—In der unten folgenden Aufzählung ist der Fundort nur
bei denjenigen Inschriften besonders angegeben, die nicht im
Jahre 1900 auf dem unteren Markte zusammen gefunden wur-
den. Alle neu ausgegrabenen Stücke befinden sich jetzt im
Marktmuseum. — Die Bearbeitung rührt bis auf die Phylen im
wesentlichen von Trott her.
Nur bei wenigen Steinen sind die ursprünglichen Maasse der
Quadern festzustellen. Die Höhe schwankt zwischen 0,19 (Nr. 114)
resp. 0,17 (Nr. 11 3) und 0,21 (Nr. 135), doch zeigen die Nr. 124,
127 und 129, bei denen nicht die vollständige Quaderhöhe er-
halten ist, trotzdem eine Höhe von 0,22 — 0,23. Die Länge ist
nur an einem Blocke (Nr. 113) mit 0,685 ganz erhalten. Die Tiefe
beträgt 0,22—0,23 bei den Nr. 11 5 und 127, dagegen 0,49 bei
Nr. 135. Also war die Mauerdicke bald durch eine volle Quader,
bald durch zwei hinter einander liegende ausgefüllt. Der sorg-
fältige Fugenschnitt der Anschluss- und Lagerflächen entspricht
hellenistischer Technik. In einem Falle (Nr. 129) springt rechts
vom Kolumnenende ein unbeschriebener Rand um 0,025 über
die Inschriftfläche vor, der wohl nur von einer Ante her-
rühren kann.
Die Listen sind in Kolumnen angeordnet, die über die Längs-
und Querfugen hinweggehen. Sie weisen im einzelnen in Schrift,
Anordnung und Inhalt Unterschiede auf. Die Schrift zeigt wohl
bei kleinen Schwankungen in Buchstabenhöhe (durchschnittlich
0,012, in den Überschriften von Nr. 131 und 144 bis zu 0,025)
und Zeilenabstand (durchschnittlich 0,01) einen einheitlichen
 
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