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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

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Herzog, Rudolf: Ein türkisches Werk über das ägäische Meer aus dem Jahre 1520
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https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0433

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EIN TÜRKISCHES WERK ÜBER DAS ÄGÄISCHE MEER

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Aus abendländischen Bibliotheken sind noch bekannt zwei
Bologneser Handschriften (Marsigli Katalog S. 19,
Nr. 3612. 3613) und eine im Vatikan1. In Konstanti-
nopel befinden sich nach dem Katalog der Nuri Os m a-
nie-·Moschee (Stambul, 1303 d. H. = 1885) S.171 f. in die-
ser Bibliothek vier Handschriften unseres Werkes
Nr. 2989, 2990,2967, 3004. Die letztgenannte Handschrift scheint
besonders ausgezeichnet zu sein. Leider ist in der Nuri Osrna-
nie-Bibliothek im Jahre 1900 ein Diebstahl begangen worden
und sie deshalb seither unter Siegel gelegt, so dass es mir
weder 1900 noch 1902 gelang, diese Handschriften zu Gesicht
zu bekommen.
Dagegen glückte es mir im Jahre 1900 durch die stets hilfs-
bereite Liebenswürdigkeit des Herrn Legationsrats Dr. Gies
von der Deutschen Botschaft und die Güte des Archivars im
Kais. Ottomanischen Kultusministerium, eine Handschrift der
Jeni Dschami (Sultan Valicle-Moschee), Nr. 790, S.41 des
Katalogs, einzusehen und mit meinen Auszügen aus den mir
bekannten Handschriften zu vergleichen, wobei ich mich noch
der ausgezeichneten gelehrten Hilfe des Herrn Dr. Gies und
meines verehrten Freundes, Dr. Halil Edhem Bey, Direktors
am Kais. Ottomanischen Museum, zu erfreuen hatte. Die Hand-
schrift hat grosse Ähnlichkeit mit der Dresdener, scheint aber
weiter vom Original entfernt zu sein. Sie enthält 401 euro-
päisch numerierte Seiten, eine subscriptio fehlt.
Da auch in der Bibliothek des Kais. Ottom. Marinem υ-
βέ ums in Tershane Handschriften zu vermuten waren, ver-
schaffte mir mein liebenswürdiger Freund Herr Dr. von der
Nahmer, dem ich auch für manchen Literaturnachweis zur Geo-
graphie dieser von ihm durchforschten Gebiete Dank schulde,
die Erlaubnis zur Besichtigung dieses Museums, wo ich denn
auch wirklich zwei schöne Exemplare vorfand und wenigstens
flüchtig vergleichen konnte (Nr. 47 und 48). Beide Handschriften
haben eine poetische Einleitung. Sie sind wohl die jüngsten
der mir bekannt gewordenen.
Herr Dr. Halil Edhem Bey erzählte mir, es sei ihm im Han-

Vgl. Pertsch a. a. 0.
 
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