Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

DOI Artikel:
Gelzer, Heinrich: Byzantinische Inschriften aus Westmakedonien
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0452

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
442

H. GELZER

Muslime und Tzintzaren (Rumunen) beigemischt sind. Leider ist
auch hier, wie grossenteils in der Stadt und im Gebiet von
Korytza, die schöne Toskatracht den geschmacklosen walachi-
schen Schlafröcken gewichen.
Der Rundkirche τής αγίας άναλήψεως in Emporia wird von
den Lokalgelehrten ein Alter von tausend Jahren zugeschrie-
ben. Die darauf bezügliche Inschrift ist von Miliukov (a.a.0, 55)
bereits veröffentlicht. Aber er giebt nur eine Transskription und
noch dazu mit einigen Ungenauigkeiten : er hat die Kompen-
dien mehrfach falsch aufgelöst und das Stammelgriechisch der
gräcisierten Toska und Tzintzaren in korrektes verwandelt.
Die vierzeilige Inschrift befindet sich oberhalb der Eingangs-
pforte und lautet:
+ <ΗΙΓΤΘΗ€ΚΒ4ΘΡο·^/Κ0Π-ίί'Κ·ΗοΧθδ· ΟΘΊσΟΚ'ΑΙΠ ΑΝΟέήδΜΛΟΟ δτΤοΚΥΗMINXYf?CJoati)
fR+i'iTcowSn’woKTiTopf πΦίτερΛ^πιοκοπ^ΝίΦαίΝ. v^eeNTvoNfi
7Γ^3.ΦΤΑ£/ΙφΟΙΠΝλ;ΤΥΧ6Τ4ε€ΒΛΤωΚΡ4θΡ<?Ιΰ)φΙΚΙ2ίν4ΐΛΟττΛ£ςπ0τ.Κ^β€ΟΑώΡ0Υ
e-joc Τω Η Η· ΝίΤ
ή^Άνιγέρθη εκ βάθρου . καί κόπου καί μόχθου . ό θείος κα'ι πάν-
σεπτος ναός ούτος του κ(υρίο)υ ήμΐν Χ(ριστο)ΰ του ζωοδώ|του κα'ι
άνειστωρίθη παρά τοϋ κτίτορος τοϋ πανιεροτάτου επισκόπου [κυρ]
Νίορωνος. αΰφθεντεΰοντος δέ τον ΊΑμ[ηρ]α|λάδαν. αυτάδελφος παν-
ευτυχέστατος σεβαστωκράτορος. Ίωάνης και πανυψιλότατος δεσπό-
της. κυρ Θεοδώρου | έτους ^TUUHH· ινδ. ιγ.
Die Kirche stammt demnach aus dem Weltjahr 6898-1390
nach Christus; mit der Datierung stimmt die Indiktionszahl
überein. Der Irrtum der Griechen beruht darauf, dass sie in
der finsteren Kirche das erste Zahlzeichen übersehen und UJHH
gelesen hatten, d. h. 898 nach Christus. Aber eine Kirchen-
gründung in dieser Gegend ist zur Zeit Leons des Philosophen
eine historische Unmöglichkeit. Auch sind Datierungen nach
Christi Geburt in griechischen Urkunden vor dem XVI. Jahr-
hundert unerhört.
Die beiden Herrscher scheinen die Söhne des von den An-
giovinen 1337 als Despoten von Albanien bestätigten Andreas II
aus dem Hause Musachi zu sein. Ghin I war der Haupterbe,
Theodor Herr von Berat und der Musabja; der dritte Stoja,
 
Annotationen