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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 13.1937

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Gersbach, Emil: Nephrite in der Niederterrasse des Hochrheins und ihre Bearbeitung
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Garscha, Friedrich: Das bronzezeitliche Gräberfeld von Immendingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.42015#0078

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Friedrich Garscha

ten. Beim bloßen Andrücken eines kleinen Nephritgeschiebes mit der Hand auf die
Schleifplatte bringt man keinen Schliff fertig. Ich habe deshalb ein kleines Nephrit-
geschiebe in einen kleinen gespaltenen Stock geklemmt, so daß es festsaß und es so
geschliffen.

Das bronzezeiüiche Gräberfeld von Emmendingen
Don Friedrich Garscha, Karlsruhe
Mit 4 Abbildungen im Text und Tafeln lV—Vl.
Immendingen an der oberen Donau (A.Donaueschingen, bisher Engen) ist als
Fundort bronzezeitlicher Gräber und Gegenstände schon länger bekannt In den
letzten beiden Iahre wurde das Siedlungsbild jenes Zeitraums auf der heutigen
Gemarkung bereichert durch einen frühbronzezeitlichen Grabfund in der
Zeppelinstraße (1935)? und 1936 durch einen ebenfalls als solchen anzusprechenden
Fundkomplex der älteren Hügelgräberbronzezeit (Reinecke 6) auf dem alten
Friedhof bei der katholischen Kirche (s. o. unter Fundschau). Von besonderem sied-
lungsgeschichtlichen Wert ist jedoch ein im folgenden beschriebenes Gräberfeld,
dessen Entdeckung und Untersuchung ebenfalls 1935 erfolgte.
Die Häufigkeit gerade bronzezeitlicher Funde in jenem Teil des oberen Donau-
tales, zu dem auch Immendingen zählt, flußabwärts von Geisingen nimmt nicht
Wunder, wenn wir uns über seine landschaftliche Zugehörigkeit zu den südwestlichen
Ausläufern der „Schwäbischen Alb" vor Augen halten. Es handelt sich dem-
nach einmal um eine Randerscheinung eines der Kulturzentren der Bronzezeit, zum
anderen aber liegt das genannte Gebiet auf dem natürlichen Verbindungswege zwi-
schen der Alb einerseits und der Baar, dem Hegau und dem Oberrhein mit der
Nordschweiz andererseits.
Unsere Fundstelle liegt auf der linken Donauseite, in den „Steigäckern",
nordöstlich des Dorfes, dort, wo eine geplante größere Siedlung der alten direkten
Straße nach Möhringen („Möhringer Steige") in nordöstlicher Richtung und dem
flachen Hang des das Donautal von AW her sperrenden Bergrückens in Richtung
nach Bachzimmern folgt. Das Gelände, nach NO steiler ansteigend, besteht aus berg-
wärts steiniger und magerer werdenden Feldern mit nur sehr dünner Humusdecke.
Geologisch handelt es sich um Malmgehängeschutt — zu oberst jüngsten Alters —,
darunter um gelben, offenbar etwas verschwemmten Schutt glazialen Alters.
Fundgeschichte.
Bei der Herstellung einer Fundamentgrube für den Neubau der Schreinerei
Grüninger (Kat. 146/3) in der damals gerade abgesteckten südwestlichen Flucht der
künftigen Schreckensteinstraße in den „Steigäckern" wurden am 30. April 1935
die ersten zwei Gräber eines ganzen Friedhofs angeschnitten, das erste durch An-
achtsamkeit der Arbeiter zerstört und ein zweites in Eile durch Dr. O. Wittmann
und Ratschreiber Buggle geborgen (Grab 2).
Der Befund dieses letzten Grabes beleuchtete blitzartig die Bedeutung der
Fundvorkommnisse. Auf Veranlassung von Prof. Dr. G. Kraft (Mus. f. .Urgeschichte

1 E. Wagner, Fundstätten und Funde I, 10.
2 Bad. Fber. III, 1936, 358.
 
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