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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 13.1937

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Kraft, Georg: Eine römische Bronzetafel mit Inschrift von Wutöschingen (Amt Waldshut)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42015#0106

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G. Kraft und E. Fabricius

sieb also, was kann in 6en beiben ersten teilen gestanben baben, von 6enen nur
^e 4 8ucbstaben erbalten sin6.
In Xeile I kann eines 6er Brüter 6es Xlannes genannt gewesen sein, 8.
(ra^rzo/z^ o6er ^era^zo/z^, o6er 6as ^abr, in 6ern ibm sein Xmt verliefen
worben war, 2. 8. ^/-azzzzzo a/ (zZaZ^z-zozzsa (91 n. Obr.), o6er, was am wabr-
scbeinlicbsten ist, sein Lognomen, 2. 8. (OZaö^zozz^, womit 6ie Xeile gerabe
beginnen würbe. Wenn bann, wie aucb Kolbe bacbte, sZrz'7>(zz/zc>) zzzz'l/zZ^zzzzz
gekolgt sein sollte, so würbe bamit aucb 6er 8cblu6 6er I. un6 6er Xnkang 6er
2. Xeile gerabe ausgeküllt werben. Xm 8n6e 6er 2. Xeile mübte über 6ie Kör-
perscbakt, 6ie Ztellung, bas Xmt bei 6en beiben Degionen angegeben gewesen
sein, in 6ie 6er Verstorbene ,,bin?u-" 06er ,,bineingewäblt" worben war. Du
unter 6ieser Voraussetzung nur an 6ie Drgän^ung z'zz /z^ozz(orezzz)^ gebacbt wer-
6en kann, bleibt kür 6ie 8e^eicbnung 6es Xmt-es selbst nur geringer Kaum. blacb
6er erwäbnten Inscbrikt Dessau 2650 würbe also vielleicbt /zraa/(arZz) ^u lesen
sein, um so mebr, als eine armiere Ztellung bei ?wei Degionen, 6ie irgenbwie
vereinigt gewesen sein mübten, kaum benkbar ist. Das bann aber gerabe bei 6en
bei6en Degionen, an 6ie oben gebacbt war, 6er Kall gewesen sein.
Die gan^e Inscbrikt könnte also ungekäbr so gelautet baken:

1 (OZaZz^zo/r^z Z r z Zz. zzz z
2 (Zz'Z^zzzzz z'zz /z(ozr. /-z'zza/.^
3 (Zag. V^// 6/ X//(// Oazzzzzz.^
4 aZZerZ(o 67 zzr^zzz z zZ z zz 5
5 /z'Z. O//azzZ^zza V^z'rZorzzzzz^
6 X/az/z oZazzz r^zzraZ. uaZer.^
7 Zag. X/ (?. /?. /. szzs /ar. r.^
Xus 6en nur vermutüngs- 06er beispielsweise gegebenen Ergänzungen bann
man natürlicb keine bistoriscben 8cblüsse sieben. Immerbin wirb 6ie Knt-
stebung 6er Inscbrikt 6urcb 6ie IKennung 6er I I. Degion in Xelle 7 auk an-
näbernö 70 bis etwa 100 n. Lbr. bestimmt, 6ie Xeit, in 6er 6ie Degion in
Viri6onissa gestanden bat. Der Krbauer 6es Denkmals wirb als Veteran bei
Wutöscbingen in 6er blabe von Zcbleitbeim-^uliomagus angesiebelt gewesen
sein. Da^u würbe 6ie Krgän^ung in Xeile 3 Zegg. V// aZ X/// 06er X//// Oezzrzzr.
sebr gut passen. Denn 6ie bei6en ersten Degionen baben Zusammen in 6em
Dürgerkriege 6es Fabres 69 auk Zeiten Vespasians in Italien gekampkt, wobei
6er in 6er oben erwäbnten Veronenser Orabinscbrikt genannte Xpuiliker un6
sein an 6erselben 8telle begrabener 3ru6er, Lenturio 6er I I. Degion, wobl ge-
kallen sin6. Die bei6en Degionen stan6en 6ann gleicb^eitig am Kbein, können
also aucb vorübergebenb vereinigt gewesen sein. Xngebörige 6er leg. VII Oe-
mina baben unter Vespasian Zusammen mit solcben 6er leg. XIIII Oemina in
6en Ziegeleien von Kbein^abern gearbeitet. Distoriscb, kür 6ie Xeit- un6 kür 6ie
Ibeeresgescbicbte, gera6e in unserem Danbe, würbe es wabrscbeinlicb von gröb-
tem Werte sein, wenn man 6ie keblenclen 8tücke 6er 8akel nocb bätte.
 
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