DOI Artikel:
Schoenfelder, Lothar Bruno Karl: Die Architektur Italiens, ein Ergebnis klimatischer Verhältnisse, [3]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.53857#0141
DER BAUMEISTER . 1910, AUGUST.
131
werden. Aber auch noch
für die Zeit, bevor das
erforderlich, muss die
Form ihrer Becken so ge-
wählt werden, dass der
Frost nicht mit ihnen ver-
fährt wie mit jenen eiser-
nen Docken eines Grab-
mals.
Was beweisen nun all
die Betrachtungen? Was
geht aus ihnen hervor?
Sie zeigen, dass all die
berührten Architektur-
Motive, die im eigen!-
i *Strassenzug aus der Arbeiter-
kolonie in Grambke.
Arch. Hugo Wagner, Bremen.
liehen Sinne Italiens Eigenart ausmachen, in
Deutschland unverwendbar sind. Da, wo der
Architekt dennoch sie benutzt, muss etwas
unserem Wesen Fremdes zustande kommen.
Man ist sich dieser Tatsache nicht immer
bewusst geworden. Der Standpunkt, den die
Architekten der verschiedenen Jahrhunderte
zu den konstruktiven Fragen einnahmen, hat
auch ihre Stellung zur italienischen Archi-
tektur beeinflusst. Was wir unter der deut-
schen oder französischen Renaissance ver-
stehen, hat ja im Grunde mit italienischer
Formenwelt herzlich wenig zu tun. Statt
des Spitzbogens der Gotik hat diese Zeit
wieder den Rundbogen in die Archi-
tektur eingeführt. Die grossen glatten
Stadt. Wohnsiedelung im Riedili, Zürich IV.
Aufgestellt von dem städtischen Bauamt Zürich.
Städt. Wohnsiedelung im Riedtli, Zürich IV.
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werden. Aber auch noch
für die Zeit, bevor das
erforderlich, muss die
Form ihrer Becken so ge-
wählt werden, dass der
Frost nicht mit ihnen ver-
fährt wie mit jenen eiser-
nen Docken eines Grab-
mals.
Was beweisen nun all
die Betrachtungen? Was
geht aus ihnen hervor?
Sie zeigen, dass all die
berührten Architektur-
Motive, die im eigen!-
i *Strassenzug aus der Arbeiter-
kolonie in Grambke.
Arch. Hugo Wagner, Bremen.
liehen Sinne Italiens Eigenart ausmachen, in
Deutschland unverwendbar sind. Da, wo der
Architekt dennoch sie benutzt, muss etwas
unserem Wesen Fremdes zustande kommen.
Man ist sich dieser Tatsache nicht immer
bewusst geworden. Der Standpunkt, den die
Architekten der verschiedenen Jahrhunderte
zu den konstruktiven Fragen einnahmen, hat
auch ihre Stellung zur italienischen Archi-
tektur beeinflusst. Was wir unter der deut-
schen oder französischen Renaissance ver-
stehen, hat ja im Grunde mit italienischer
Formenwelt herzlich wenig zu tun. Statt
des Spitzbogens der Gotik hat diese Zeit
wieder den Rundbogen in die Archi-
tektur eingeführt. Die grossen glatten
Stadt. Wohnsiedelung im Riedili, Zürich IV.
Aufgestellt von dem städtischen Bauamt Zürich.
Städt. Wohnsiedelung im Riedtli, Zürich IV.