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Baumeister: das Architektur-Magazin — 8.1909/​1910

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Daude, Wilhelm: Neues auf dem Gebiete der Dacheindeckung
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https://doi.org/10.11588/diglit.53857#0246

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DER BAUMEISTER,
1909, OKTOBER

MONATSHEFTE FÜR ARCHITEKTUR
UND BAUPRAXIS .
VIII. JAHRGANG, HEFT 1

Neues auf dem Gebiete der Dacheindeckung.

Zweck folgender Zeilen ist es, über die neuesten Erfindungen
auf dem oben gekennzeichneten Gebiete Bericht zu erstatten.
Fig. 1 zeigt Sturmklammern für im Verband verlegte Dach-
platten, die in bekannterWeise aus einem U-förmig gestalteten,
an dem freien Ende zu
Doppelhaken ausgebildeten,
ohne Nagelung um die Latten
zu legenden Bügel mit zwei
durch die Stossfugen der
Ziegel hindurchtretenden
Schenkeln bestehen. Gegen-
über den bekannten Sturm-
klammern dieser Art, deren
Schenkel gerade abgebogen
sind, so dass von beiden
Schenkeln nur ein Paar der
Dachlatten festgehalten wer-
den können, besteht das
Kennzeichen der Erfindung
darin, dass die Klammer-
schenkel derart verschränkt
abgebogen sind, dass die
Klammer schräg zur Längs-
richtung der Platte liegt, wäh-
rend ihre Schenkel parallel
den Plattenfugen verbleiben
und je ein Paar gegeneinan-
der versetzter Platten zweier
übereinander verlegter Plat-
tenreihen festhalten, sodass
von einer Klammer ohne we-
sentliche Verteuerung ihrer
Herstellung 4 Ziegel gleich-
zeitig festgehalten werden.
Die Sturmklammer besteht

haken c, c ausgebogen, er kann aber auch mit einer Platte
durch Lötung, Nietung oder dergl. verbunden werden.
Die Klammer kann aus Bandeisen, Blech, Draht oder sonst
geeignetem Stoff hergestellt sein, auch kann die Verschränkung
der Klammerschenkel un-
mittelbar an der Abbiege-
stelle oder auch etwas ober-
halb dieses Knickes vor-
gesehen werden. Die Klam-
mer eignet sich selbstver-
ständlich nicht nur für glatte
Biberschwänze, sondern bei
entsprechender Einrichtung
der Teile c für anderweitige
Plattenformen, u. a. für Falz-
ziegel. Dieser Gegenstand ist
von Georg Lesemeister in
Köln in der Patentschrift
Nr. 199 471 beschrieben.
Durch das D. R. P. Nr.
199 767 ist eine Dachein-
deckung mit zwei durch Luft-
schicht getrennten Dach-
plattenlagen geschützt. Er-
finder dieser Neuheit ist Joh.
Julius in Bergzabern. Dach-
eindeckungen, bei denen zum
sicheren Abschluss des Dach-
raumes und zu dessen Iso-
lierung gegen die Witterungs-
einflüsse über die untere Plat-
tenlage unter Einschaltung
eines bestimmten Abstandes
eine zweite Lage gelegt wird,
sind bereits bekannt. Bei der


Aufgen. S. von Suchodolsky, Berlin.

Stadttor in Rothenburg o. T.

aus dem Steg a Fig. 1 und 2 und den beiden Schenkeln b,
von denen der eine etwas kürzer als der andere ist. Die
Schenkel b sind nach der Erfindung nicht, wie bekannt, ge-
rade, sondern verschränkt zum Steg a abgebogen. Infolge
dieser Verschränkung der Klammerschenkel b liegen diese,
trotzdem die Klammer mit dem die Latte umgreifenden Teil
schräg zur Längsrichtung der Latte verlegt wird, parallel zu
den Stossfugen je eines Paares gegeneinander versetzter
Dachplatten zweier übereinander verlegter Plattenreihen, so-
dass von einer Klammer je ein Paar gegeneinander ver-
setzter Platten dieser beiden Plattenreihen festgehalten wer-
den. Damit jeder Schenkel b zwei Dachplatten festzuhalten
vermag, ist jeder Schenkel zu dem bekannten Doppel-


Aufgen. Ad. Eckhardt, Berlin.

Rom: Museo Nazionale Terne.

den Gegenstand der Erfindung bildenden Dacheindeckung
dieser Art ist für eine bessere Abführung des etwa unter die
äussere Lage eindringenden Wassers dadurch gesorgt, dass die

Gartenbauausstellung München 1909.
Plastik ausgeführt von Reitz & Schmidt, Kunststeinfabrik, München.
 
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