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Baumeister: das Architektur-Magazin — 8.1909/​1910

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Schur, Ernst: Die Bühne und die Architektur, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.53857#0335

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90 B

DER BAUMEISTER • 1910, MAI . BEILAGE.

festen Grund. Zur Baukunst strebten nun alle, die voll des
formalen Willens unserer Zeit waren, ob sie nun die technische |
Hochschule besucht hatten oder nicht. Das ist der Grund,
weshalb die Kunstgewerbler anfingen, Häuser zu bauen. Sie
hatten das Gefühl für das Wesentliche der Baukunst im Leibe.
Dazu hatten sie sich im langsamen Werden, im Schaffen von
Ding zu Ding systematisch erzogen und rückwirkend durch-
strömte nun die architektonische Idee die Raumkunst und das
Kunstgewerbe, säuberte, reinigte, kräftigte und verschmolz das
Vielfältige zu einer Einheit. Hier befinden wir uns jetzt. Die

architektonische Idee, sie ist es, deren Erstarken wir miterleben,
deren Einfluss wir auf den verschiedensten Gebieten spüren,
indem wir dabei zugleich das einheitliche Werden einer neuen
Kultur ahnen. Architektur, das ist Grosszügigkeit, Einheit der
Massen, Formung im reifsten Sinne, Rhythmus des Ganzen
in dem Einfachen, Aufgehen des Vielen in das Einfache, Wille, 1
gesteigert zu Kunst, ein Herr-Werden über die Verwilderungen
und Verflachungen. Das Architektonische ist der Grundzug
unserer modernen Anschauung, die uns alleinlich wieder zu ;
einem Stil führen soll, der die äusseren Dinge ebenso um-
gestaltet, wie sie den Geist beeinflusst, so dass die Folge eine j
Kultur ist, die sich den Vergangenheiten an dieSeite stellen kann.

Darum war es auch richtig, wenn im Einklang mit dieser
Entwicklung jeweils von Kultur geredet wurde und bei
Themen kunstgewerblicher oder raumkünstlerischer Art Kultur-
programme entrollt wurden, die fernab von der eigentlichen
Erörterung zu liegen schienen. Diesen Bestrebungen lag eben
noch unentdeckt etwas Allgemeineres zugrunde, die architek-
tonische Idee und diese ist im eminenten Sinne eine Kulturidee.
Sie ist die Kultur.
Man kann nun die gleichen Etappen in der Entwicklung der |
modernen Bühnenkunst nachweisen und damit erweist diese
ihre Begründung, ihren Kulturzusammenhang. Beginnend mit
dem Bestreben zum Malerischen (wofür Walsers Dekorationen
und Kostüme ein Beispiel seien), ging sie über zum Dekorativen
(z. B. Orlik) und endete schliesslich im Architektonischen. Diese
letzte Etappe stellt sich im Münchner Künstlertheater, soweit
es die Idee betrifft, dar. Die Mängel, die hier noch bemerkbar I
sind, drängten von selbst zu einer Vereinigung der Reinhardt-
sehen Bühne mit den Münchener Bestrebungen, einer Synthese,

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