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Baumeister: das Architektur-Magazin — 8.1909/​1910

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Stiehl, Otto: Allerlei Backsteinbauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.53857#0055

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DER BAUMEISTER . 1910, JANUAR.

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gehaltener Würde bieten dieselben Gegenden weitere reizvolle
Anregungen in der mehr kleinbürgerlichen Kunst ihrer bieder-
meierischen Wohnbauten. Es entspricht nur dem grossen Ein-
fluss, den die Bauten der Zeit vor hundert Jahren teils offen-
kundig teils mehr im Stillen auf unsere moderne Baukunst üben,
dass diese Richtung im Backsteinbau wieder besondere Pflege


findet. Sie zeichnet sich
neben der streng sach-
lichen Behandlung des
Backsteins besonders
durch die Feinheit aus,
mit der diesem Bau-
stoff alles Schwere und
Düstere durch helle
Fenster und kleine zier-
liche Beigaben liebevoll-
ster Durchbildung ge-
nommen ist. Ihr nach-
gehend hat Theodor
Fischer bei seinem Hause
Harries in Kiel, wieder-
gegeben im 1. Hefte des
VII. Jahrganges, den Ein-
druck ruhig-ernster,
selbstsicherer Kultur
prächtig herausgearbei-
tet, in ähnlichem Sinne ist
unter unseren heutigen
Beispielen das Land-
haus Hanschke in Zeh-



lendorf von Paul Mebes aufgefasst,
ein Musterbild eines unvordring-
lichen, bei aller Bescheidenheit
vornehm gehaltenen Wohnhauses.
Vor allem aber sind hier die von
demselben Architekten für den Be-
amten - Wohnverein geschaffenen
Wohnhausgruppen anzuführen, in
denen ihr Urheber die in seinem
schönen Buch „Um 1800“ veröffent-
lichten Anregungen älterer Zeit mit
grosser Frische weitergesponnen

Orr« Sr«n>5sc.


Arch. Dinklage & Paulus, Berlin.

Pfarr- und Gemeindehaus der Heilandsgemeinde, Berlin-Moabit, Ottostrasse.
 
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