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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 37.1902

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Heft 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.44085#0091
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Hild-

2. Lonstcins.

Herrog Trust von Zacksen-klltenburg.
Nack einer PUotegravIiie von Paul Unklar
in llitendurg 5. ll.

t^iner der ältesten unter den regierenden deutschen
'»'Fürsten ist der Herzog Ernst Friedrich Paul Georg
Nikolaus von Sachsen-Altenburg, der am 16. Sep-
tember 1826 als der Sohn des Herzogs Georg zu
burghausengebo¬
ren wurde, nun-
mehr also sein
fünfundsiebzig-
stes Lebensjahr
vollendet hat. Er
folgte seinem Va-
ter am 3. August
1853 in der Re-
gierung und ver¬
einbarte bereits
im Jahre 1862
eine Militärkon-
ventionmitPreu-
ßen. 1866 trat er
dem preußischen
Bundesreform-
entwurf bei und
stellte Preuße»
seine Truppen
zur Verfügung.
Aus seiner Ehe
mit der im Jahre
1897 verstorbe¬
nen Prinzessin
Agnes von An-
halt wurde ihm
am 2. August 1854
eine Tochter, Marie, geboren, die sich dem Prinzen Al-
brecht von Preußen vermählte und am 8. Oktober 1898
aus dem Leben schied. —
Durch sein energisches Auftreten in dem jüngst
zwischen Frankreich und der Türkei entstandenen Kon-
flikt hat der unter dem
Präsidenten Loubet zum
französischen Botschaf-
ter in Konstantinopel
ernannte Staatsmann
Jean Antoine
Ernest Constans
wiederum die allgemeine
Aufmerksamkeit auf sich
gezogen. Am 3. Mai
1833 in Böziers geboren,
hatte dieser Diplomat
vor der Uebcrnahme des
wichtigen Postens am
Goldenen Horn bereits
eine thatenreiche politi-
sche Laufbahn zurück-
gelegt. Er war zu wie-
derholten Malen Mi-
nister des Innern und
vorübergehend auch Generalgouverneur von Jndochina
gewesen. Sein wesentlichstes Verdienst um die Erhaltung
der französischen Republik erwarb er sich 1889 durch die
rücksichtslose Entschlossenheit, mit der er dem Boulangis-
mus ein Ende machte. —

Da; Viktor v. Zckeflel-Venkmal in Bückingen.






Vasserkcirussell aut äer Resse In lleullly bei Par!;. Nack einer pkotvgrapkie von V. Sribcuisiiokk in Paris.

Tlektrlsclie lisucktbose bei Lüsuin in Holstein.

Oer Cupiäo vor äem neuen Ztonüescimt
In Üerlin.

In Säckingen am
Rhein, dem Schau¬
platz jener prächtigen
Dichtung, die Vik¬
tor v. Scheffels
Ruhm zuerst in alle
Lande getragen, ist
dem gemüt- und hu¬
morvollen Sänger
ein von Johann Wil¬
helm Menges in
München geschaffe¬
nes Denkmal errich¬
tet worden, das
außer einer wohl¬
gelungen en Büste des
Dichters auch die
lebensvolle Gestalt
des durch ihn un¬
sterblich gewordenen
„Trompeters von
Säckingen" ziert. —
Großen Jubel bei
der zumeist inter¬
essierten Kinderwelt
erregte kürzlich auf
der Messe zu Neuilly
bei Paris eine Er¬
findung, die dem
ohnehin in so hoher
Gunst stehenden
Vergnügen des Ka¬
russellfahrens einige völlig neue Reize hinzufügte.
Ein kluger Kopf war nämlich auf den Gedanken ver-

vn'no Herrmann von Zactissn-Veimar-
Tisenacti -f.
Nack einer Piiotagrapkie von iöans iöilllenbrani!
in Zlutigart.

fallen, an die Stelle der üblichen Pferdchen, Schlitten
u. s. w. kleine, mit Rudern versehene Boote zu sehen und
dieselben in einem mit Wasser gefüllten.Bassin kreisen
zu lassen. Die gefahrlose Seereise, die das junge Volk
auf solche Art
bei herrlichster _
Musikbegleitung
rief so
lebhaftes Ent- X
zücken hervor,
daß das Was . .'X
serkarussell * X
nunmehr ohne i
Zweifel einen l
Siegeszug über
alle Messen und
Jahrmärkte an- WWWWL?
treten wird. —
Die prakti¬
sche Lösung ei¬
nes vielumwor¬
benen Problems
scheint die von
dem Ingenieur
Max Gehre in
Rath gemachte
Erfindung einer
Leuchtboje
zu bedeuten, die
sich ihr elektri¬
sches Licht
durch die Kraft der Wellenbewegung selbst erzeugt und
deshalb keiner Bedienung bedarf, wie die auf beständige
Nachfüllung angewiesenen Gas- und Accumulatorbojen.

Bei ruhigem Wasserspiegel allerdings kann diese Boje
nur als ein gewöhnliches Schiffahrtszeichen dienen,
denn erst von der bewegten See wird die Elektrizität
erzeugt, die ihr Blinkfeuer aufleuchten macht. In
sinnreicher Weise ist diese Kraft gleichzeitig dazu ver-
wendet, einen Läuteapparat in Bewegung zu setzen,
der vor jedem Aufleuchten drei weithin vernehmliche
Schlüge ertönen läßt. —
In Berchtesgaden starb nach nur achttägigem Kranken-
lager Prinz Herrmann von Sachsen-Weimar-
Eisenach im eben vollendeten 76. Lebensjahre. Der am
4. August 1825 auf Schloß Altenstein in Meiningen gebo-
rene Prinz, ein Enkel Karl Augusts und Oheim des jetzt
regierenden Großherzogs von Sachsen-Weimar, lebte seit
frühester Jugend in Württemberg, zu dessen Kvnigshause
er im Jahre 1851 durch seine Vermählung mit der Prin-
zessin Auguste von Württemberg in enge verwandtschaft-
liche Beziehungen trat. Seine rege Beteiligung an künst-
lerischen und wissenschaftlichen Bestrebungen, an gemein-
nützigen und sportlichen Veranstaltungen, sowie seine
Leutseligkeit hatten ihm in seiner zweiten Heimat große
Beliebtheit erworben, so daß sein Hinscheiden dort auf
das schmerzlichste empfunden wird. —
Als eine sinnige künstlerische Ausschmückung kann der
kleine aus
Bronze ge¬
gossene Cu¬
pido be¬
zeichnet wer¬
den, der aus
einer mit
Amoretten
verzierten
Sandstein-
saulevorder
Eingangs-
thür zu dem
neuen
Standes¬
amt an der
Fischer¬
brücke in
Berlin auf¬
gestellt wor¬
den ist und
mit ge¬
spanntem
Bogen auf
die Vor¬
übergehen¬
den zielt.
Ein derar¬
tiger launi¬
ger Schmuck
an einem
nüchternen
Amtsge¬
bäude be¬
rührtbeson¬
ders ange¬
nehm, und es
war gewiß
eine hübsche
Idee, alle
ehelustigen
Paare, die

Hock einer Pkvloxraptils vvn ll. llSnig ü Lo. In Berlin.
 
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