Hest is. Illustrierte Farnilien-Zeitung. Ilihr». MZ.
t^enn 6u mick liebst,
komcin von Seorg knrt^ig (Cinmij lioeppel).
ti-oNKIrinig.)
_ Mockllruck verboten.!
arimiliau Trachberg ballte die Hand in
D zermalmendem Grimm. Seine weiche
III Regung erlosch. Er stand von Marie
M ?lntouiens Lager ans und rief die Kam-
merfrau herbei. Sie aber, deren dunkle Wimpern
tiefe Schatten um die geschlossenen Lider legten,
Schmerzcusruneu, die lange, lange Zeit kein Lächeln
mehr verwischte, lag wie eutkörpert in der Gewalt
eines Traumes, der sie weit fort aus Gegenwart
und Zukunft in das Even der Vergangenheit führte.
Sie eilte wieder im blauen Sonntagskleide neben
dem Vater durch die sonnigen Straßen, den schweren
Zopf im Nacken, die ersten Veilchen und Primeln,
auf der Wiese gepflückt, in der Hand. Dann traten
sie in die spiegelblanke Konditorei, nnd ihr schlug das
Herz glückselig vor Verlangen. Ihres Vaters spen-
dende Hand drückte sie dankbar an die Lippen. „Iß
nicht so schnell, dann hast du länger daran!" Wie
das so lieb klang! So lieb! — lind dann die win-
dige Straße, wo das dürre Laub im Kreise tanzte.
Drei, vier kleine Pakete hatte sie zu tragen. Am
Thccladen war's, wo sic eines verlor. Bruno Geisler
brachte es ihr. Tie gab ihm einen Groschen. War
das drollig! Ihm, Bruno Geisler, schenkte sie ein
Zehnpfennigstück. O, der Abend, da sie diese ihre
Gabe wiedersah! Als sie Maximilian, den Abgott
ihrer Seele —
Wie von einem elektrischen Schlage anfgerüttelt,
fuhr Marie Antonie in die Höhe. Fort Sonne, Blu-
men, Glück und Wonne! Wie eine Luftspiegelung
sah sie die Tranmesschemen in weiter Ferne hiu-
ziehcu, verschwinden.
Ilm sie her fahles Morgengrauen, bleierne Stille,
durch welche heute nacht der Todeseugel zum Lager
Der Isusaltcir im pergcunonmuieum ru keckin. Ilacü einer pliotogrciplne von Lander L lrabiicü in Lerlin. (5.290)
t^enn 6u mick liebst,
komcin von Seorg knrt^ig (Cinmij lioeppel).
ti-oNKIrinig.)
_ Mockllruck verboten.!
arimiliau Trachberg ballte die Hand in
D zermalmendem Grimm. Seine weiche
III Regung erlosch. Er stand von Marie
M ?lntouiens Lager ans und rief die Kam-
merfrau herbei. Sie aber, deren dunkle Wimpern
tiefe Schatten um die geschlossenen Lider legten,
Schmerzcusruneu, die lange, lange Zeit kein Lächeln
mehr verwischte, lag wie eutkörpert in der Gewalt
eines Traumes, der sie weit fort aus Gegenwart
und Zukunft in das Even der Vergangenheit führte.
Sie eilte wieder im blauen Sonntagskleide neben
dem Vater durch die sonnigen Straßen, den schweren
Zopf im Nacken, die ersten Veilchen und Primeln,
auf der Wiese gepflückt, in der Hand. Dann traten
sie in die spiegelblanke Konditorei, nnd ihr schlug das
Herz glückselig vor Verlangen. Ihres Vaters spen-
dende Hand drückte sie dankbar an die Lippen. „Iß
nicht so schnell, dann hast du länger daran!" Wie
das so lieb klang! So lieb! — lind dann die win-
dige Straße, wo das dürre Laub im Kreise tanzte.
Drei, vier kleine Pakete hatte sie zu tragen. Am
Thccladen war's, wo sic eines verlor. Bruno Geisler
brachte es ihr. Tie gab ihm einen Groschen. War
das drollig! Ihm, Bruno Geisler, schenkte sie ein
Zehnpfennigstück. O, der Abend, da sie diese ihre
Gabe wiedersah! Als sie Maximilian, den Abgott
ihrer Seele —
Wie von einem elektrischen Schlage anfgerüttelt,
fuhr Marie Antonie in die Höhe. Fort Sonne, Blu-
men, Glück und Wonne! Wie eine Luftspiegelung
sah sie die Tranmesschemen in weiter Ferne hiu-
ziehcu, verschwinden.
Ilm sie her fahles Morgengrauen, bleierne Stille,
durch welche heute nacht der Todeseugel zum Lager
Der Isusaltcir im pergcunonmuieum ru keckin. Ilacü einer pliotogrciplne von Lander L lrabiicü in Lerlin. (5.290)