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D a 8 Btt ch f ü r A l l e.
Heft 3.
Oer !n der lläbs von Zunenu (Alaska) gesckeiterte Oampksr „Oslander".
drucksvolle Taufrede des Königs
schloß mit den Worten: „Die
Schiffe, die in jüngster Zeit aus
dem fernen Osten zurückgekehrt
sind, haben dort dem deutschen
Namen Nachdruck verliehen und
Ruhm und Ehre gebracht. Unser
innigster Wunsch ist es, daß auch
dieses Schiff sich glorreich den
Schivestcrschiffen anschließen möge.
Daß dies auch die Gesinnungen
in Schwabens Mauen sind, soll
unsere Anwesenheit beweisen. Eine
besondere Bedeutung gewinnt der
Name, welchen Seine Majestät der
Kaiser dem neuen Linienschiff ge-
wählt hat, dadurch, daß einst in
grauer Vorzeit die Wiege der
Hohenzollern auf schwäbischem Bo-
den gestanden, und ich erkläre im
Namen des ganzen Stammes, daß
wir allezeit treu und fest stehen
wollen zu Kaiser und Reich." Die
Königin vollzog hierauf die Taufe
des Schiffes auf den Namen
„Schwaben". Nach glücklich von
statten gegangenem Stapellauf
nahm das Königspaar die Huldi-
gung der in Wilhelmshaven leben-
den Württemberger entgegen und
begab sich sodann mit dein Tor-
pedodivisionsboot ,I> 2" nach der
Schilligreede, wo eine Rundfahrt
um das zweite Geschwader statt-
fand. —
die Stufen zum Standesamt emporsteigen werden, unter
dem Bogen des neckischen Liebesgottes vorbeipassieren
zu lassen. —
Der im Jahre 1888 erbaute Dampfer „Isländer" der
kanadischen Pacificgesellschaft stieß in der Nähe der
Küste von Alcska mit einein schwimmenden Eisberge
zusammen und sank
infolge der erlitte-
nen Beschädigun-
gen mit solcher
Schnelligkeit, daß
von den 172 an
Bord befindlichen
Personen nur 107
gerettet werden
konnten. Furcht-
bare Schreckens-
scenen spielten sich
nach den Berichten
der tteberlebenden
aus dem sinkenden
Schiffe ab. Unter
den Opfern waren
auch der Gouver-
neur Roß von
Alaska mit seiner
3oli. Peter iöebei. Familie und der
Kapitän des schiff-
brüchigen Dampfers. Zahlreiche Goldgräber aus Klon-
dyke, die mit dem „Isländer" in ihre Heimat zurück-
kehren wollten, verloren bei der Katastrophe alle ihre
in harter Arbeit errungenen Schätze. —
Der 22. September 1901 ist der f.infundsiebzigste
Todestag des trefflichen süddeutschen Dialektdichters
und Volksschriftstellers
Johann Peter
Hebel, der am 11.
Mai 1760 in Basel ge-
boren war und nach
einer reich gesegneten
Thätigkeit als Lehrer
und Geistlicher im Al-
ter von 66 Jahren zu
Schwetzingen in Baden
aus dem Leben schied.
Seine „Alemannischen
Gedichte" und sein
„Schatzkästlein des
rheinländischen Haus-
freundes" haben sich
durch ihre Gemüts-
tiefe, ihren behagli-
chen Humor und ihren
poetischen Gehalt einen
dauernden Ehrenplatz
in der deutschen Litte-
ratur errungen. —
Ans Einladung des
deutschen Kaisers be-
gaben sich der König
und die Königin
von Württemberg
nach Wilhelmshaven,
umoem Stapellaus des
auf der kaiserlichen
Werft erbauten Li-
nienschiffes bei-
zuwohnen. Die ein-
Oer ke;ucll de; uürttembergi;cken König;pcicire; in Vdilkelm;bnven:
Oie Königin reäbrend der kciiirt nui einem Torpedoboot.
Nack einer pkotograpkie een Zok. Seorg ZiekI in tbiikslmskaoen.
Oer ke;ucti de; Württemberg!; cken König;poare; in 1dilbelm;baven: kZuldigung der Württemberger. Nack einer pkotograpkie »en Zok Seorg Ziekl in toiikeimrkaven.
Herausgegcben unter verantwortlicher Redaktion von Theodor Freund, Druck und Verlag der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart.
D a 8 Btt ch f ü r A l l e.
Heft 3.
Oer !n der lläbs von Zunenu (Alaska) gesckeiterte Oampksr „Oslander".
drucksvolle Taufrede des Königs
schloß mit den Worten: „Die
Schiffe, die in jüngster Zeit aus
dem fernen Osten zurückgekehrt
sind, haben dort dem deutschen
Namen Nachdruck verliehen und
Ruhm und Ehre gebracht. Unser
innigster Wunsch ist es, daß auch
dieses Schiff sich glorreich den
Schivestcrschiffen anschließen möge.
Daß dies auch die Gesinnungen
in Schwabens Mauen sind, soll
unsere Anwesenheit beweisen. Eine
besondere Bedeutung gewinnt der
Name, welchen Seine Majestät der
Kaiser dem neuen Linienschiff ge-
wählt hat, dadurch, daß einst in
grauer Vorzeit die Wiege der
Hohenzollern auf schwäbischem Bo-
den gestanden, und ich erkläre im
Namen des ganzen Stammes, daß
wir allezeit treu und fest stehen
wollen zu Kaiser und Reich." Die
Königin vollzog hierauf die Taufe
des Schiffes auf den Namen
„Schwaben". Nach glücklich von
statten gegangenem Stapellauf
nahm das Königspaar die Huldi-
gung der in Wilhelmshaven leben-
den Württemberger entgegen und
begab sich sodann mit dein Tor-
pedodivisionsboot ,I> 2" nach der
Schilligreede, wo eine Rundfahrt
um das zweite Geschwader statt-
fand. —
die Stufen zum Standesamt emporsteigen werden, unter
dem Bogen des neckischen Liebesgottes vorbeipassieren
zu lassen. —
Der im Jahre 1888 erbaute Dampfer „Isländer" der
kanadischen Pacificgesellschaft stieß in der Nähe der
Küste von Alcska mit einein schwimmenden Eisberge
zusammen und sank
infolge der erlitte-
nen Beschädigun-
gen mit solcher
Schnelligkeit, daß
von den 172 an
Bord befindlichen
Personen nur 107
gerettet werden
konnten. Furcht-
bare Schreckens-
scenen spielten sich
nach den Berichten
der tteberlebenden
aus dem sinkenden
Schiffe ab. Unter
den Opfern waren
auch der Gouver-
neur Roß von
Alaska mit seiner
3oli. Peter iöebei. Familie und der
Kapitän des schiff-
brüchigen Dampfers. Zahlreiche Goldgräber aus Klon-
dyke, die mit dem „Isländer" in ihre Heimat zurück-
kehren wollten, verloren bei der Katastrophe alle ihre
in harter Arbeit errungenen Schätze. —
Der 22. September 1901 ist der f.infundsiebzigste
Todestag des trefflichen süddeutschen Dialektdichters
und Volksschriftstellers
Johann Peter
Hebel, der am 11.
Mai 1760 in Basel ge-
boren war und nach
einer reich gesegneten
Thätigkeit als Lehrer
und Geistlicher im Al-
ter von 66 Jahren zu
Schwetzingen in Baden
aus dem Leben schied.
Seine „Alemannischen
Gedichte" und sein
„Schatzkästlein des
rheinländischen Haus-
freundes" haben sich
durch ihre Gemüts-
tiefe, ihren behagli-
chen Humor und ihren
poetischen Gehalt einen
dauernden Ehrenplatz
in der deutschen Litte-
ratur errungen. —
Ans Einladung des
deutschen Kaisers be-
gaben sich der König
und die Königin
von Württemberg
nach Wilhelmshaven,
umoem Stapellaus des
auf der kaiserlichen
Werft erbauten Li-
nienschiffes bei-
zuwohnen. Die ein-
Oer ke;ucll de; uürttembergi;cken König;pcicire; in Vdilkelm;bnven:
Oie Königin reäbrend der kciiirt nui einem Torpedoboot.
Nack einer pkotograpkie een Zok. Seorg ZiekI in tbiikslmskaoen.
Oer ke;ucti de; Württemberg!; cken König;poare; in 1dilbelm;baven: kZuldigung der Württemberger. Nack einer pkotograpkie »en Zok Seorg Ziekl in toiikeimrkaven.
Herausgegcben unter verantwortlicher Redaktion von Theodor Freund, Druck und Verlag der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart.