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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 37.1902

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Heft 5
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https://doi.org/10.11588/diglit.44085#0140
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^ycko Krake.

Marsch eines Teiles äes katailions nach 6er klbrecktskaserne in Vien.

llcicti einer Pkotogrnirfn'e von C6. vonän in Lri'e5t.

Vie köeimkebr äes 2. kataillons äs; 2. vstasiatiscken Znkanterieregimenis: Unkunkt in Briest.

Nncti einer pliotogrnpkie von
keiciinrä L iiinclner,
koipkotograpken in Berlin.

Lehen überlassen und ihm zugleich an-
sehnliche Summe» zum Bau einer Sternwarte zur
Verfügung gestellt. Diese im Jahre 1580 vollendete,
mit den kostbarsten Instrumenten und Apparaten aus-
gerüstete „Uranienburg" darf als die eigentliche Geburts-
stätte der modernen Astronomie betrachtet werden. Nach
dem Tode seines königlichen Gönners wurde Tycho
Brahe durch Jntriguen seiner Feinde gezwungen, mit
all seinen Instrumenten zum Grafen Rantzau nach
Wandsbeck bei Hamburg zu flüchten. Hier blieb er zwei

Jahre, bis Kaiser Rudolf II. ihn als kaiserlichen Astro-
nomen nach Prag berief. Von dem großen Kepler wirk-
sam unterstützt, erzielte Brahe bei seinen astronomi-
schen Beobachtungen einen Grad von Genauigkeit, wie
ihn keiner seiner Vorgänger oder Zeitgenossen erreichte.
Seine MarSbeobachtungen wa-
ren es, die Kepler zur Aufstel-
lang der richtigen Gesetze der
! Planetenbewegung führten. Ge-
DDWWWWWWW genüber den groben Erfolgen,
welche die Wissenschaft ihm zu
WWWWMWDWj danken hat, fallen seine Jrr-
MMWWWWiWjDMs tümer, wie das im Gegensatz'zum
Koperniknnischen von ihm auf-
gestellte Wcllsnstem, wonach die
Erde den Mittelpunkt der Weil
! bilden sollte, wenig ins Ge
wicht. —
' Hn Eharloltenburg bei Ber¬
lin starb der preußische Kam
MMAUM mersänger Einil Götze, mit
Möös. ö söö . dem die deutsche wpcrnbüimc
einen iiuer besten renme vertu
t '-ö//ö ren bat. sch, chchre gebe
-üch ö ren, bulle der Küwüicr seine
musikalische Ausbildung am
Konservatorium zu Dresden er
WgWW ballen. Illach einer dreijäbrigen
Wirksamkeit in der sächsischen
Hauptstadt, ivo er mit 22 Fah-
- . lv A t ö t reu zum erstenmal die Bübue
betreten halte, verpflichtete er
rcht, ch fiel, dem Kölner Ltaduhealer,
sicherte sich aber nebenher die
Möglichkeit zahlreicher Gast
spielreisen, die seinen Ruf bald
über ganz Deutschland verbrei¬

teten, bis er end-
lich in ein festes
Engagementsver-
hällnis zu der Ber-
liner Hofoper trat.
Götze verfügte
über einen gutge-
schulten, glanzvol-
len Tenor von
prächtiger Klang-

farbe und über eine sehr vorteilhafte Vühnenerscheinung.
Leider hatten körperliche Leiden in den letzten Jahren
ein beträchtliches Abnehmen seiner stimmlichen Mittel
herbeigeführt und ihn genötigt, seine künstlerische Thätig-
keit auf ein ziemlich bescheidenes Maß einzuschränken.
Die Bestattung des früh geschiedenen und auch wegen
seiner sympathischen Persönlichkeit allgemein geschätzten
Sängers fand unter lebhaf-
ter Teilnahme der Berliner
und auswärtigen Künstler-
weit auf dein Charlottenbur-
Dem an Bord des öfter
reichischen Lloyddampfers
MM „Erzherzog Franz Ferdi-
nand" ausChina zu r ü ck-
kehrenden 2. Bataillon
Infanterieregiments
wurde sowohl bei seiner Va n
HM düng
d seiner Weiterreise durch die
dem deutschen Kaiserreiche
Sinil Sötzs su innig verbündete Monarchie
herzlichste Begrüßung und
gastfreundlichste Behandlung
zu teil. Nachdem der Dam-
pfer kurz vor Sonnenaufgang
in den Triester Hafen eingelaufen war, erschienen zu-
nächst der deutsche Militärattache Major v. Bülow und
der preußische Hauptmann Rupcrti in Paradeuniform
auf dem Molo San Carlo und fuhren mit den Herren
der Lloyddirektion zum „Franz Ferdinand" hinüber, wo
Major v. Bülow als erster die Truppe im Namen
des Kaisers begrüßte. Gegen 11 Uhr ging dann das
Schiff am Molo IV vor Anker. Die deutschen Truppen
standen in Frontlinie auf dem Unter- und Vorderdeck, die

deren Hilfe
ihm bald
mancherlei
hochwichtige
Entdeckungen
am Sternen-
himmelgelan-
gen. 1576hatte
König Fried-
rich II. von
Dänemark
ihm die kleine
Insel Hven
im Sund zu

Hlor dreihundert Jahren, am 24. Oktober 1601, starb in
V Prag ein Gelehrter, dessen Name als der des Begründers
einer auf wirklich wissenschaftliche Basis gestellten astrono-
mischen Forschung unsterblich geworden ist. Am 14. Dezem-
ber 1546 zu Knudstrup in Schonen geboren, hatte Tycho
Brahe, bevor
er in die böh- .
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gen wurde, die
wechselvoll-
neu Schick-
sale erleben ^>—
müssen, «ehr Az
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wendet, mit

llack einer pketograpbiö von ll. iiecknsr (löiik. MüIIerj in töien.
Offiziere auf dem Gang des Mitteldecks. Im Augenblick des
Anlegens intonierte die österreichische Militärkapelle die preu-
ßische Volkshymne, eine Aufmerksamkeit, welche die deutschen
Truppen mit dreimaligem stürmischem Hurra beantworteten.
Darauf stiegen die 25 Offiziere, der Kommandant Major
Förster an der Spitze, ans Land, wo in den wärmsten
Formen die eigentliche offizielle Begrüßung erfolgte. Nach
kurz bemessenem Aufenthalt in Triest geleiteten der Corps-
kommandant Feldzeugmeister Succovaty und seine Stabs-
offiziere das Bataillon unter klingendem Spiel zum Bahnhof,
von wo die Weiterreise nach Wien angetreten wurde. Als
der Zug in die Halle des Wiener Südbahnhofes eingefahren
war, wurden die deutschen Krieger von dem Corpskomman-
danten Grafen v. Uexküll-Gyllenband, dem Bürgermeister
Lueger und dem Botschaftsrat Freiherrn v. Romberg in herz-
lichen Worten willkommen geheißen. Dann marschierte das
Bataillon unter Vorantritt der Kapelle des Kaiser Franz-
Garde-Grenadierregiments in die Stadt ein. Die Be-
grüßung von feiten der Wiener Bevölkerung war eine
überaus freundliche. Unter lauten Zurufen wurden Hüte
und Tücher geschwenkt, und aus den Fenstern wurden Blumen
geworfen. Am Schwarzenbergplatz schwenkte die Fahnen-
compagnie links zur Hofburg ab, während der andere Teil
des Bataillons unter Führung des Corpskommandanten mit
österreichischer Militärmusik über die Aspernbrücke und die
Praterstraße zur Albrechtskaserne marschierte.

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