Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 37.1902

DOI Heft:
Heft 12
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44085#0313
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
308

Das Buch für Alle.

M 12.

Das Eebiet „ua Ultima Llperanra" in Züäamerika.







erbracht worden, daß die durch ge-

Länge von 2,z Meter haben.

Protektor Ur. ldilli. töertr -s.

Oie tnjdraulitcken Prellböcke aut üem Kölner lentralbabnkok.

Sermon kiesco,
präühent her Ilsplldlik Chile.

Uulio koca,
präüäent her lirgenliniicken
Ilegudlik.

Gebietes nördlich des Fjords de la Ultima Esperanza
von feiten Argentiniens stattgefunden habe. Die Si-
tuation schien angesichts der auf beiden Seiten betrie-
benen Kriegsrüstungen sehr bedrohlich; aber im letzten
Augenblick gelang es doch noch, eine Einigung dahin
herbeizuführen, daß die Republiken den König Eduard VII.

Besitzung ist jedem Besucher der italienischen Haupt
stadt wohlbekannt. Sie liegt unmittelbar vor der Porta
del Popolo und steht in Verbindung mit den schönen
Gartenanlagen des Monte Pincio, mit denen sie nun
mehr zu einem einzigen großen, für jedermann zugäng
lichen Parke vereinigt werden wird. Die herrliche alte
Antikensammlung, welche die Villa Borghefe einst beher
bergte, und deren Glanzstück der Borghesische Fechte
war, ist zwar von dem Fürsten Camillo Borghese I8l»
seinem Schwager, dem Kaiser Napoleon, verkauft worden

Oie Villa korgbele in stom.
Nock einer Photographie von It. Umlsrton in Itoni.

hölzernen Kästen, gefüllt mit alten Schmökern, Bildern,
Zeitungen u. s. w. auf die Quaimauern des Seine-
ufers zwischen dem Pont Royal und dein Pont Neuf,
und alt und jung, vornehm und gering hält beim Vor-
übergehen trotz Kälte und Wind einen Augenblick an,
um einen Blick auf diese
Schätze zu werfen. Ter
arme Teufel befriedigt dabei
sein Lesebedürfnis und ver-
tieft sich wohl in einen
Schauerroman; aber auch
wohlhabende Bücherlieb-
haber beiderlei Geschlechts
stöbern mit Eifer in den
aufgehäuften Büchern her-
um, da die Sage geht, daß
man bei diesen Bouqui-
nisten ab und zu ein wert-
volles, für wenige Groschen
zu erwerbendes altes Werk
finden könne. —
Eine alte Streitfrage
zwischen den südamerikani-
schen Republiken Chile
und Argentinien hatte
in der jüngsten Zeit eine so
scharfe Zuspitzung erfahren, daß die Gefahr eines großen
amerikanischen Krieges in bedrohlichste Nähe gerückt
schien. Es handelt sich dabei nm eine Grenzstreitigkeit,
deren Anfänge bis in das Jahr 1881 zurückreichen. Da-
mals schlossen Chile und Argentinien einen Vertrag be-
züglich der Abgrenzung bei¬
der Staaten in dem langen ---
Gebirgszug derAuden. Aber
die unklare Fassung dieses / X
Vertrages wurde zu einer / X
Quelle endloser Mißvcr- / VV e
ständnisse und Zwistigkeiten. /
Namentlich die Puna di /
Atacama, ein ödes Hoch- , -
land östlich der Haupt- . H
kette der Anden, das nach f /
dem Kriege gegen Bolivia /
an Chile gefallen war,
wurde von beiden Staaten
in Anspruch genommen.
Schon 1898 drohte wegen
dieses Landstreifens ein
Krieg. Neuerdings sind
nun weitere Streitigkeiten
dadurch entstanden, iveil
der Präsident Jttlio Roca
von Argentinien mit der Behauptung hervortrat, Chile
baue aus einem strittigen Gebiete in Patagonien Straßen
zu strategischen Zwecken, während German Riesco,
das Oberhaupt der Nachbarrepublik, mit dem Gegenvor-
wurf antwortete, daß eine widerrechtliche Besetzung des

aber die jetzige, aus den verschiedenen Borghesische
Villen herbeigeschaffte und durch neuere Erwerbungen
vielfach vermehrte Sammlung enthält ebenfalls ein
Fülle von Kostbarkeiten, durch deren Wert der Hoß'
Kaufpreis vollkommen gerechtfertigt erscheint. —
In München ist nach kurzer Krankheit der feinsinnig
Dichter und ausgezeichnete Litteratnrhistoriker Pryfesso
vr. Will; elm H ertz aus dem Leben geschieden. Er wa
am 24. September 1838 in Stuttgart geboren, hätte ü
Tübingen Theologie und Philosophie studiert und sia
nach einer wissenschaftlichen Reise durch England un
Frankreich im Jahre 1862 in München als Dozent sü
germanische
— Altertumskunde
habilitiert. 186
wurde er außer
/ X ordentlicher un
/ AMX >878 ordentliche
/ / X Professor de
/ Zk deutschen
/ WM Ä ' I Sprache und Lu
- l teratur an de
kX- X / i Technischen Hock
schule iu Miin
.1^ chen. Er gehön
/ denstedt,
M M '^8» / und Heu sc jene
Dicknerlreise
- der die baneriie!
Hauptstadt
durch zur vor
nehmsteu Pflege-
stätte deutscher
Poesie werden
ließ. Seine ly¬
rischen Gedichte sind von großer Formenschönheit und
tiefem poetischen Gehalt, seine Balladen gemahnen in
der Kraft und Anschaulichkeit des Ausdruckes vielfach an
Ludwig Uhlands Meisterwerke. Die Stoffe zu seinen
größeren epischen Dichtungen entnahm Wilhelm Herh
zumeist dem mittelalterlichen Sagenkreise. Vortrefs
liehe Neudichtungen hat er außerdem von Gottfried
von Straßburgs „Tristan und Isolde" und von Wolfram
von Eschenbachs „Parzival" geliefert. Nicht minder gut
gelangen ihm die Nachbildungen altfranzösischer Dich
tungcn, in denen er sich ebenfalls als Meister der Form
zeigte.

von England als Schiedsrichter anriefen und ihre Be-
reitwilligkeit erklärten, sich seinem Spruche zu unter-
werfen. —
Durch den Eisenbahnunfall auf dein Bahuhof zu
Frankfurt a. M., wo bekanntlich eine mit voller Ge-
schwindigkeit in die Halle eingefahrene Schnellzugs-
lokomotive den Prellbock überrannte, die massive Mauer
des Bahnhofsgebäudes durchbrach und erst mitten im
Wartesaal zweiter Klasse zum Stehen kam, ist aufs
neue der Beweis
wöhnliche Prell¬
böcke und durch
Kiesschüttungen
am Ende der Ge¬
leise geschaffenen
Hemmungsvor-
richtungen nicht
genügen, um
beim Versagen
der Bremsen ei¬
nen rechtzeitigen
Stillstand des
Zuges herbeizu¬
führen. Die
Frage, wie der-
artigen Unfällen
auf den Kopf¬
stationen in wirk¬
samer Weise vor¬
zubeugen sei, hat
unsere Eisen¬
bahntechniker seit
langem beschäf¬
tigt, und es ist zu
verwundern, daß
man sich nicht
schon überall zur
Aufstellung jener
hydrauli¬
schen Prell-
höcke entschlossen
hat, wie sie zum
Beispiel auf dem
Kölner Zen¬
tralbahnhof
igeliefert von der
Maschinenfabrik
C. Hoppe in Berlin) schon manche Probe auf ihre Zuver-
lässigkeit erfolgreich bestanden haben. Ihre Konstruktion
ist eine sehr einfache. DerhydraulischePrellbock besteht im
wesentlichen aus zwei eisernen Cylindern, deren Kolben-
enden durch eine Pufferplatte verbunden sind. Der mit
größerer oder geringerer Fahrgeschwindigkeit gegen diese
letztere anlausende Zug muß die Kolben in die mit einer
Mischung von Wasser und Glyzerin gefüllten Cylinder
drücken, die bei den bisher aufgestellten Apparaten eine
Länge von 2,z Meter haben. Da ihr durch den Glyzerin -
zusatz gegen das Gefrie-
ren geschützter flüssiger
Inhalt nur sehr lang-
sam durch eine Oeff-
nung von geringer Weite
in einen oberhalb der
Cylinder angebrachten
Windkessel entweichen
kann, wird die lebendige
Kraft des anprallenden
Zuges schnell vernichtet,
und dieser damit in kür-
zester Zeit zum Still-
stand gebracht. Es liegt
natürlich, abgesehen von
etwaigen Schönheitsrück-
sichten, kein Hindernis
vor, auf besonders un-
günstigen Stationen durch
eine. Verlängerung der
Cylinder den Widerstand
entsprechend zu steigern,
und es ist anzunehmen,
daß ein Kolbenweg von
6 bis 6 Meter genügen
würde, um Züge, die
60 bis 85 Kilometer
Fahrgeschwindigkeit ha-
ben, zum Halten zu
bringen. —
Zur großen Freude
der Bevölkerung Roms
hat die italienische Regie-
rung mit einem Kostenaufwande von 6 Millionen
Franken die Villa Borghese mit ihren berühmten
Kunstschätzen und mit ihrem einen Quadratkilometer
großen Park als Nationaleigentum erworben. Die
von dem Kardinal Scipio Borghese, einem Neffen des
Papstes Paul V., mit fürstlicher Verschwendung angelegte

Unberechtigter Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift untersagt. Uebersetzungsrecht Vorbehalten. Herausgegeben unter verantwortlicher Redaltio» von Theodor Freund in Stuttgart,
Druck und Verlag der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart.
 
Annotationen