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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 37.1902

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Heft 23
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https://doi.org/10.11588/diglit.44085#0569
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570

Das Buch für Alle.

Heft 23.

Zeche unter 200 Franken macht. Obwohl er nur einen
sehr bescheidenen Appetit entwickelt, so hat er doch stets
eine volle Schüssel mit Suppe vor sich stehen. Dieser
focht ein ganzer Braten, von dem er sich eine dünne
Scheibe abschneidet: dann kommt ein Fasan, von dem
er einen Mund voll ißt, dazu zwei Lattichblätter und

ein einziges Radieschen. Sein Dessert besteht unverän-
dert in vier Weintrauben und einem Schälchen Kaffee.
Jeder Gang wird von einer Flasche des kostbarsten
Weines begleitet, mit dem er sich jedoch nur die Lippen
benetzt.
Der amerikanische Millionär Howard Gould, dessen

Excentricitäten sich oft in der seltsamsten Weise äußern
verehrte einer Dame einmal einen Fächer, für den er
400,000 Mark bezahlte. Das Weihnachtsmahl, das er
im vorigen Jahre veranstaltete, kostete ihm ein Ver-
mögen. Jeder Monat des Jahres wurde durch die herr-
lichsten Früchte und Blumen dargestellt, die er mit den

6umoriltisck65.
Der niihlungene Uleiltersctiuh oder Vie seltsame 2ag6beute.


Heiß betet hier der Jägersmann
Tie Maid mit blonden Zöpfen an.

Doch spröd' hettzt's; „Mehr als jeder Kntz
Gilt mir alljetzt ein Meisterschuß "


Die Büchse fliegt — der Schuß erkracht —
Der Hass läuft — der Jäger lacht


Und sucht in Eile rasch das Weite,
Es grault ihm vor der seltnen Beute.


größten Kosten hatte kommen lassen. Vor den Tellern
eines jeden Gastes "standen orientalische Bouquets aus
den seltensten Edelsteinen, und jeder der Anwesenden
erhielt noch kostbare Geschenke in Gestalt von Uhren,
Ketten, Ringen, Busennadeln und Juwelen.
Vor gar nicht langer Zeit verschwendete die Witwe
eines New IorkerMillionärs, Mrs. Hillier, an dem Sarge,
in welchem ihr Mann begraben wurde, 80,000 Mark.
Der Sarg war aus dem prächtigsten Mahagoni gefertigt,
mit solidem Gold eingefaßt; eine einzige Quaste enthielt
für 7000 Mark Gold. Die Draperien waren von der
schönsten Seide, von welcher der Meter 280 Mark kostete.
Bei einem kürzlich von einem Millionärssohn in
Paris gegebenen Festmahl erhielt jeder Gast einen Wagen
mit zwei Pferden, die ihn zu dem Feste beförderten.

und die sein Eigentum wurden; beim Mahle selbst be-
kam jeder eine vollständige Hammelkeule, einen ganzen
Lachs, Geflügel, einen Korb mit Obst und verschie-
dene Weinkörbe; zum Dessert wurde ein großer Koffer
mit dem kostbarsten Gegenständen herumgereicht, aus dem
sich jeder Gast zur Erinnerung an den Wirt eine mit
Perlen, Juwelen und Smaragden besetzte goldene Ziga-
rettentasche herausnehmen konnte.
Der Millionär Marquand aus New Jork bezahlte
200,000 Mark für ein Piano, das er von den berühm-
testen Künstlern der Welt hatte bemalen und mit den
prächtigsten Edelsteinen hatte besehen lassen, während
der Senator Manderson aus Nebrasca einen Hut besitzt,
der vollständig aus Banknoten hergestellt ist und einen
Wert von 80,000 Mark repräsentiert. L-n.

Hhineflscher Kochzeitswnnlch. — Vor kurzem fand in
Washington eine Hochzeit statt, bei deren Feier auch
Wu Ting Fang, der'Vertreter Chinas bei den Vereinigten
Staaten, anwesend war. Einer der Gäste ersuchte ihn,
auf chinesische Art dem jungen Paare seinen Glückwunsch
darzubringen. Wu bedachte sich nicht lange und sprach
zu dem neugebackenen Ehepärchen: „Möge euch jedes Jahr
ein Kind beschert sein, bis die Zahl fünfundzwanzig er-
reicht ist, möge jedes dieser fünfundzwanzig Kinder euch
mit fünfundzwanzig Enkeln beschenken, möge jedes dieser
fünfundzwanzig Enkel—"
Weiter brauchte er nicht zu reden, denn das junge
Pärchen hatte Reißaus genommen. O v. B.'

liogognpki.
Kräuterfreffen, Wiederkäuen
Auf der Weide und im Stall,
Ist mein Los; doch Schlimmes dräuen
Wird mir für den Todesfall;
Denn gewaltsam muß ich enden.
Wenn viel Nutzen ich soll spenden.
Mir den Schlächter fern zu halten.
Dessen Sinn auf Morden steht,
Mutz ich schnell mich umgestalten.
Mich verwandeln, wie es geht:
Und das geht, wenn man behende
Etwas ansügt mir am Ende.
Dann ins Pflanzenreich ich werde
Hinversetzt im Augenblick
Als ein Kleid; hüll' auch der Erde
Jnnres ein zehn Meilen dick
Mag es keinen je verdrießen.
Mit dem Brot mich zu genießen Frz. Marx.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Zckerr-llällel.
Im Felde wächst mit K es schnell
Und reift im Sonnenglanze
Zweibeinig ist das Wort mit 8
Auch „eine nette Pflanze".
Und manchmal trinkt das Wort mit 8
Im Laden auch mit ki cs schnell. F. M.-I.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Llläer-llätlel: „Vulkanausbruck".


IUXI. LLL 1^61)
8 8LLX^6V 8 »
ttk! H - - XXL?

Auflösung folgt im nächsten Heil.

ioomowjm.
„Geliebtes Kind, weit bist du fort.
Und ich, natürlich, bin das Wort!"
— So schreibt der junge Ehemann —
„Und außerdem, was fang' ich ans
So sehr tch's bin, so wenig ist
Die Wirtschaft es, wenn fern du bist!" A. Nicolai
Auflösung folgt im nächsten Heft.

kitülöjungekl vom
22. kelt:
des Kreuz-Rätsels:
1
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3
des Rätsels: Treue, Reue;

des Bilder-Rätsels: „Eine alte Hausinschrist": Man
bezeichne die Buchstaben der Reihe nach mit den Zahlen i, 7, 8,
2 und wiederhole dies so lange, bis jeder Buchstabe seine Zahl hat
Nun liest man alle Buchstaben mit den Zahlen l, dann, wieder
vorne beginnend, die mit 7, die mit 8 und schließlich die mir 2 be
zeichneten Buchstaben. Man erhält dann den Spruch: „Wer da
bauet an den Straßen, mutz die Leute reden lassen."
der Charade: Dachstein;
des Homonyms: Fall.
 
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