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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 37.1902

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Heft 23
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https://doi.org/10.11588/diglit.44085#0571
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572

Das Buch für Alle.

M 23.

preuhiicüe keuerioehrlneätiills.

Rathause der Bock an den Meistbietenden versteigert.

Seihbockveriteigerung vor klein Ikcilüaus in veiäesbeim.
Nack einer pkotogragbie von Christian Serbit, Sokphotogragk in V?orni5.

ller Karlsruher Khelnbaksn am ^age 6er Linroeiliung.
Nack einer Photographie von Kuno Müller in Karlsruhe.

prokeüor Ilr. U. Kuhmaul st.
Nack einer Photographie
von Cts. Sckuttzs, Hoipkotograpk
in sösiüetberg.

Nordbecken ist die
nötige Bodenfläche
vorhanden. Verbun¬
den ist der Hafen
mit dem Rheinstrom
durch einen
Meter langen
20 Meter den
Karlsruhe zu
gelangen.Das
Hafengebiet
hat einen Flä¬
chenraum von
insgesamt ISS
Hektar und ist
zum Schutz
gegen Hoch¬
wasser mit
Dämmen um¬
geben, deren
Krone 9,so
Meter über
der Hafen¬
sohle liegt.
Auf der Land¬
zunge zwi¬
schen Mittel¬
und Süd¬
becken sind die
Kohlenlager¬
plätze ange¬
legt, und ein
NetzvonHoch-
bahnen mit
Kippwagen,
die aus den
Schiffen mit¬
tels Dreh¬
kranen mit
Selbstgrei¬
fern gefüllt
werden, sorgt
für möglichst
schnelle Ent¬
ladung der
Kohlenfahr¬
zeuge. Der
Landverkehr
von der Stadt
zum Hafen
wird durch die
elektrische
Straßenbahn
sowie durch
ein Verbin¬
dungsgeleis
nach der
Güterstation
Westbahnhos
vermittelt; im
Hafengebiet
selbst sind
Schienenan¬
lagen, Straßen, Verladeeinrichtungen und Lagerräume für ! fern. Am Nachmittag wurde dann, wie üblich, vor dem
alle Verkehrszwecke vorhanden. Die Hochbauten und ma- j Rathause der Bock an den Meistbietenden versteigert.

schwellen Einrichtungen — Krane, Warenaufzüge, Schiebe-
bühnen, Wagen u. s. w. -- entsprechen den neuesten Er-
fahrungen auf
technischem Ge-
biet, einElektri-
zitätswerk ver-
sorgt den Hafen
mit Lichtz und
Kraft. —
Die Geiß-
bockverstei-
gerung in
Deidesheim
ist eine alte Ge-
rechtsame, die
noch aus dem
Jahre 1634
stammt. Da-
mals verpflich-
tete sich die
Gemeinde des
Städtchens
Lambrecht in
der Pfalz als
Entgelt für ein
Weidemitbe-
nutzungsrecht
dein Weinbau-
städtchen Dei-
desheim all-
jährlich als
Tribut einen
Ziegenbock zu
liefern. Vergeb-
lich versuchte
Lambrecht im
Jahre 180S
durch Prozeß
und vor kurzem
durch friedli-
chen Vergleich
den veralteten
Vertrag zu be-
seitigen, die
Deidesheimer
bestanden auf
ihrem Schein,
und so mußte
auch in diesem
Jahre der
jüngste Bürger-
Lambrechts mit
dem Geißbock
nach Deides-
heimziehenund
ihn dort als
Tribut ablie-

Der in Heidelberg plötzlich verstorbene berühmte
Kliniker, Geheimrat Professor vr. A. Kußmaul,
war geboren am 22. Februar 1822 in Graben bei Karls-
ruhe, studierte in Heidelberg, wurde 1848 badischer
Militärarzt, habilitierte sich 185S in Heidelberg, wo er
zwei Jahre darauf zum ordentlichen Professor ernannt
wurde und wirkte dann nahezu ein halbes Jahrhundert
als Professor der innern Medizin und Leiter der Universi-
tätskliniken erst in Er-
langen, dann in Freiburg
i. Br., zuletzt in Straßburg.
Seit 1889 lebte erimRuhe-
stand in Heidelberg. Er
war der Begründer der
modernen Diagnostik und
Therapie der Magenkrank-
heiten, hat auf dem weiten
Gebiet der innern Medizin
nach allen Seiten die
fruchtbarsten Anregungen
gegeben und ihre Ent-
wickelung in bedeutender
Weise gefördert. —
Eine Feuerwehr-
medaille hat der preu-
ßische Minister des Innern
prägen lassen, die, wie die
Inschrift auf der Rückseite
der Medaille besagt, für
hervorragende Leistungen
auf dem Gebiete des Feuerschutzes und Feuerrettungs-
wesens verliehen werden soll. Sie zeigt auf der Vorder-
seite in Hochrelief einen Feuerwehrmann, der mit Lebens-
gefahr ein Kind aus einem brennenden Hause gerettet
hat. Er steht auf der Leiter und reicht mit der Linken
das Kind herunter, um dann von neuem an sein gefahr-
volles Werk zu gehen. Auf der Rückseite sieht man Ge-
räte der Feuer¬
wehr und die
Inschrift. —
Seit kurzem ist
die badische Lan¬
deshauptstadt in
die Reihe der
Rheinhäfen ein¬
gerückt. Zwar
war der mit
einem Kostenauf¬
wand von über
(-Millionen Mark
erbaute Karls¬
ruher Rhein¬
hafen schon seit
vorigem Jahre
in Betrieb, aber
seine feierliche
Einweihung
fand erst jüngst
als Schluß der Jubiläumsfeierlichkeiten durch den Groß-
herzog Friedrich statt. Der Karlsruher Rheinhafen liegt
am Westende des Stadtteils Mühlburg und besteht aus
dem 830 Meter langen, 80 Meter breiten Hauptbecken, dem
740 Meter langen, 6S Meter breiten Südbecken und einem
kleinen, bei Feuersgesahr durch^Schleusen absperrbaren
Petroleumhafen. Für ein dem Südbecken entsprechendes

1900
Kanal, der bei einer Sohlenbreite von
größten Rheinschiffen gestattet, bis nach





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