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nannt wird. Dieser Bau erhebt sich auf einer
schmalen, keilförmigen Grundfläche von 8770
Quadratfuß an der Ecke, wo Broadway und
Fünfte Avenue zusammentreffen, ist ganz aus
Stahl und Stein hergestellt, hat 20 Stockwerke
und eine Gesamthöhe von 300 Fuß, während
die Hauptfront 185 Fuß lang ist, und die
Grundmauern 31 Fuß unter die Straßenober-
fläche hinabgehen. Die 400 Räume, welche das
„Bügeleisen" umschließt, sind sämtlich Geschäfts-
zwecken gewidmet und werden durch 5000 elek-
trische Lampen erhellt. Sechs Fahrstühle ver-
mitteln den Verkehr zwischen den einzelnen Stock-
werken. Nicht weniger als 4000 Tonnen Stahl
und 3 Millionen Backsteine waren zur Herstellung
des Baues nötig. Die Architekten behaupten, daß
er trotz seiner unverhältnismäßig geringen Grund-
fläche infolge seines tief im Boden verankerten
Stahlgerippes eine größere Stabilität habe, als
alle Kirchtürme. —
Der Besuch des Königs von Italien
am deutschen Kaiser Hofe in Berlin ge-
staltete sich zu einer großartigen Kundgebung
im Friedensgeiste des Dreibunds. Alles war
geschehen, um den Einzug des jungen Königs
Viktor Emanuel III., dessen Vater im Juni 1889
einen ähnlichen Empfang in Berlin fand, zu
Schwadron Gardekürassiere ritt dem von Spitzenreitern
begleiteten vierspännigen Wagen voraus, in welchem der
König und der Kaiser saßen. Im nächsten befand sich die
Kaiserin mit ihrer Tochter, dem ältesten und dem jüngsten
Prinzen; eine zweite halbe Schwadron der Kürassiere folgte.
Im dritten Wagen des langen Zugs fuhr Graf Bülow in
der Uniform eines Husarenobersten mit dem italienischen
Minister Prinetti. Vor dem Brandenburger Tor hatten
auf reservierten Jnselperrons Vertreter der Stadt,
Magistratsräte und Stadtverordnete in Amtstracht, deren
Damen und eine Anzahl weißgekleideter Ehrenjungfrauen
Aufstellung genommen. Vor dem Podium des Magistrats
hielt der Kaiserwagen, Oberbürgermeister Kirschner trat
an ihn heran und hielt die Begrüßungsrede, in weicherer
auf die Friedensmission des Dreibunds und die vielen
bedeutungsvollen Beziehungen zwischen den Fürsten und
Dis Unkunkt des Königs Viktor Lmciiwsl I!I.
in Potsdam: Ubkckrsiten der Ckrslikompanis.
Hack einer Photographie von Sells L kunhe, köofpkotograpksn
in Potsdam.
Oie linkunkt des Königs Viktor Cmanusl III. in Koriin: Unipracks des Oberbürgsrmeiktsrs Kirkcknor.
Nack einer Photographie von landsr L kabiick in Koriin.
den Linden" standen ge-
schlossen die Regimen-
ter der Besatzung Ber-
lins zu Fuß und zu
Pferd. Die erste Be-
grüßung des königlichen
Gastes durch den Kai-
ser erfolgte auf der
Wildparkstation bei
Potsdam, wo König
Viktor Emanuel, von
der Schweiz kommend,
zuerst deutschen Boden
betrat. Der König trug
die Uniform des 18. Hu-
sarenregiments „König
einem besonders feierlichen zu machen. Der
lange Weg vom Potsdamer Bahnhof durch die Velle-
vuestraße, die Siegesallee, die Charlottenburger Chaussee,
durch das Brandenburger Tor bis zum Schlosse prangte
in festlichem Flaggenschmuck, die Außenfront des Bran-
denburger Tors und der Platz davor war besonders reich
geschmückt in den italienischen und deutschen Farben.
Überall bildete das Publikum in dichten Scharen Spalier;
von der Siegesallee an bis zum Brandenburger Tor
waren die Innungen mit ihren Fahnen aufgestellt;
zu beiden Seiten des Mittelwegs der Straße „Unter
Humbert" und darüber das Orangeband des Schwarzen
Ädlerordens, der Kaiser die Uniform des 1. Garderegi-
ments und das Band des Militärordens von Savoyen.
Die Ehrenkompanie hatten die Gardejüger gestellt.
Während die Monarchen die Front abschritten, spielte
das Musikkorps den italienischen Köuigsmarsch. Daun
fuhr der Kaiser nut seinem Gaste nach dem Neuen Palais,
in dessen Muschelsaal großer Empfang in Anwesenheit
der Kaiserin und der Prinzessinnen stattfand. Der Ein-
zug in Berlin fand am folgenden Tage statt. Eine halbe
Völkern Italiens und Deutschlands hinwies. Der König
hörte die Ansprache sitzend an und dankte mit einigen
verbindlichen Worten. Seine Freude über den Rosen-
strauß der Ehrenjungfrauen bezeugte er durch wieder-
holtes Salutieren. Beim Erscheinen des Wägens im
Brandenburger Tor setzte die Musik der nächsten Militär-
kapellen ein. Die Fahrt ging weiter nach dem Königs-
schloß, vorbei an den Spalieren der präsentierenden
Truppen. Das Erscheinen des Königs weckte überall
jubelnden Zuruf.
Uritkmogripk.
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i. Ein Wüstenbewohner, 2. eins Stadt in Üslerreichisch-Schlesien,
s. sine briiisch-uordamcrikanische Insel, 4. ein Land in Europa,
5 eine Stadt in Italien, o eine alte Waffe, 7. ein geistreiches Spiel,
s. eine große Wüste, g. eine Stadt in Nnterfrankcn, io. ein männ-
licher Vorname, tl ein Land in Europa.
Nach richtiger Lösung ergeben die zwei schiefen fettgedruckten
Reihen je einen deutschen Dichter. Hans v. d. Mürz.
Auslösung folgt im nächsten Heft.
--
Lkarade. (Viersilbig.)
Was, als die zweite, wechselnd uns gebracht
Ter Veilchen blau, der Rosen holde Pracht,
Bringt auch, was eins benennt, voll rauher Luft.
Nun weicht der sonn'ge Glanz, der süße Dust.
Das rote Wcinlaub, das im Garten rankt,
Im Winde, was die letzten sagen, schwankt.
Das Ganze läßt sich, zart erblühend, sehn.
Doch kann ich dir nur raten: laß es stehn!
Auflösung folgt im nächsten Heft.
köomvllM.
„Geliebtes Weib, fort reiftest du!
Natürlich hab' ich keine Ruh'
Und bin — das glaube sicherlich.
Die erst' und zweite oft um dich!"
So schreibt der junge Ehemann:
„Und außerdem, was fang' ich an?
So sehr ich's bin, so wenig ist
Die Wirtschaft es, wenn fern du bist!"
Auflösung folgt im nächsten Heft. A. Nicolai.
Kilder-Kätkel.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Auflösung des kstder-stätsois: „flapanückö Liniadungsharto" vom L. iöekt:
Man ordne vor allem die Buchstaben an den Blattbüschelu und
zwar nach der Anzahl der Blätter arithmetisch, das ist von I bis v
aufwärts. Dies gibt das erste Wort. Dann lese mau von links
unten nach oben, und von oben rechts nach unten alle dazwischen
stehenden Buchstaben ab, so ergeben sich die zwei anderen Worte.
Das Ganze ist: Einladung zum Teeabend.
likkern-Kütkek.
Eintönig beginnt und schließt das Wort,
Ganz so wie Anfang und Ende.
Die Zeichen 2, 3, 4, ö sind dort.
Wo sich erhebt das Gelände.
Und o bis o am Stranch und am Baum
Im Winde ost flüstern und rauschen.
Wenn sie dem Kosen im trauten Raum
Der schattigen 6 bis io lauschen.
Das Ganze aber — glaube mir.
Willst du cs, Leser, ergründen.
Ist deutlich in dem Rätsel hier
Mit leichter Mühe zu finden.
Im Ganzen ist oft auch ein starker Geist,
Der kühn cs verspottet, befangen.
Doch schlimm für jene es sich erweist.
Die töricht genug an ihm hangen. Franz Marx.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
lluklökungen vom 2. 6ekt:
des Füll-Rätsels: Lieben ist Leben;
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I.
des Wechsel-Rätsels: Leser, Leier, Leber, Leder;
des Palindroms: Dromedar (Rade, Mord);
der Ergänzungs-Aufgabe: Zauberslöte, Echafberg, Zahn-
rad, Meerschaum, Alpenrose, Sinusprueh, Seeschlacht, WassergaS,
Eiscnhut, Silbcrtöwe, Kcgelspicl, Orakclblume --trau, schau, wem;
des Lügogriphs: Leitung, Zeitung,
der Charade: Stammbuch.
nannt wird. Dieser Bau erhebt sich auf einer
schmalen, keilförmigen Grundfläche von 8770
Quadratfuß an der Ecke, wo Broadway und
Fünfte Avenue zusammentreffen, ist ganz aus
Stahl und Stein hergestellt, hat 20 Stockwerke
und eine Gesamthöhe von 300 Fuß, während
die Hauptfront 185 Fuß lang ist, und die
Grundmauern 31 Fuß unter die Straßenober-
fläche hinabgehen. Die 400 Räume, welche das
„Bügeleisen" umschließt, sind sämtlich Geschäfts-
zwecken gewidmet und werden durch 5000 elek-
trische Lampen erhellt. Sechs Fahrstühle ver-
mitteln den Verkehr zwischen den einzelnen Stock-
werken. Nicht weniger als 4000 Tonnen Stahl
und 3 Millionen Backsteine waren zur Herstellung
des Baues nötig. Die Architekten behaupten, daß
er trotz seiner unverhältnismäßig geringen Grund-
fläche infolge seines tief im Boden verankerten
Stahlgerippes eine größere Stabilität habe, als
alle Kirchtürme. —
Der Besuch des Königs von Italien
am deutschen Kaiser Hofe in Berlin ge-
staltete sich zu einer großartigen Kundgebung
im Friedensgeiste des Dreibunds. Alles war
geschehen, um den Einzug des jungen Königs
Viktor Emanuel III., dessen Vater im Juni 1889
einen ähnlichen Empfang in Berlin fand, zu
Schwadron Gardekürassiere ritt dem von Spitzenreitern
begleiteten vierspännigen Wagen voraus, in welchem der
König und der Kaiser saßen. Im nächsten befand sich die
Kaiserin mit ihrer Tochter, dem ältesten und dem jüngsten
Prinzen; eine zweite halbe Schwadron der Kürassiere folgte.
Im dritten Wagen des langen Zugs fuhr Graf Bülow in
der Uniform eines Husarenobersten mit dem italienischen
Minister Prinetti. Vor dem Brandenburger Tor hatten
auf reservierten Jnselperrons Vertreter der Stadt,
Magistratsräte und Stadtverordnete in Amtstracht, deren
Damen und eine Anzahl weißgekleideter Ehrenjungfrauen
Aufstellung genommen. Vor dem Podium des Magistrats
hielt der Kaiserwagen, Oberbürgermeister Kirschner trat
an ihn heran und hielt die Begrüßungsrede, in weicherer
auf die Friedensmission des Dreibunds und die vielen
bedeutungsvollen Beziehungen zwischen den Fürsten und
Dis Unkunkt des Königs Viktor Lmciiwsl I!I.
in Potsdam: Ubkckrsiten der Ckrslikompanis.
Hack einer Photographie von Sells L kunhe, köofpkotograpksn
in Potsdam.
Oie linkunkt des Königs Viktor Cmanusl III. in Koriin: Unipracks des Oberbürgsrmeiktsrs Kirkcknor.
Nack einer Photographie von landsr L kabiick in Koriin.
den Linden" standen ge-
schlossen die Regimen-
ter der Besatzung Ber-
lins zu Fuß und zu
Pferd. Die erste Be-
grüßung des königlichen
Gastes durch den Kai-
ser erfolgte auf der
Wildparkstation bei
Potsdam, wo König
Viktor Emanuel, von
der Schweiz kommend,
zuerst deutschen Boden
betrat. Der König trug
die Uniform des 18. Hu-
sarenregiments „König
einem besonders feierlichen zu machen. Der
lange Weg vom Potsdamer Bahnhof durch die Velle-
vuestraße, die Siegesallee, die Charlottenburger Chaussee,
durch das Brandenburger Tor bis zum Schlosse prangte
in festlichem Flaggenschmuck, die Außenfront des Bran-
denburger Tors und der Platz davor war besonders reich
geschmückt in den italienischen und deutschen Farben.
Überall bildete das Publikum in dichten Scharen Spalier;
von der Siegesallee an bis zum Brandenburger Tor
waren die Innungen mit ihren Fahnen aufgestellt;
zu beiden Seiten des Mittelwegs der Straße „Unter
Humbert" und darüber das Orangeband des Schwarzen
Ädlerordens, der Kaiser die Uniform des 1. Garderegi-
ments und das Band des Militärordens von Savoyen.
Die Ehrenkompanie hatten die Gardejüger gestellt.
Während die Monarchen die Front abschritten, spielte
das Musikkorps den italienischen Köuigsmarsch. Daun
fuhr der Kaiser nut seinem Gaste nach dem Neuen Palais,
in dessen Muschelsaal großer Empfang in Anwesenheit
der Kaiserin und der Prinzessinnen stattfand. Der Ein-
zug in Berlin fand am folgenden Tage statt. Eine halbe
Völkern Italiens und Deutschlands hinwies. Der König
hörte die Ansprache sitzend an und dankte mit einigen
verbindlichen Worten. Seine Freude über den Rosen-
strauß der Ehrenjungfrauen bezeugte er durch wieder-
holtes Salutieren. Beim Erscheinen des Wägens im
Brandenburger Tor setzte die Musik der nächsten Militär-
kapellen ein. Die Fahrt ging weiter nach dem Königs-
schloß, vorbei an den Spalieren der präsentierenden
Truppen. Das Erscheinen des Königs weckte überall
jubelnden Zuruf.
Uritkmogripk.
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i. Ein Wüstenbewohner, 2. eins Stadt in Üslerreichisch-Schlesien,
s. sine briiisch-uordamcrikanische Insel, 4. ein Land in Europa,
5 eine Stadt in Italien, o eine alte Waffe, 7. ein geistreiches Spiel,
s. eine große Wüste, g. eine Stadt in Nnterfrankcn, io. ein männ-
licher Vorname, tl ein Land in Europa.
Nach richtiger Lösung ergeben die zwei schiefen fettgedruckten
Reihen je einen deutschen Dichter. Hans v. d. Mürz.
Auslösung folgt im nächsten Heft.
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Lkarade. (Viersilbig.)
Was, als die zweite, wechselnd uns gebracht
Ter Veilchen blau, der Rosen holde Pracht,
Bringt auch, was eins benennt, voll rauher Luft.
Nun weicht der sonn'ge Glanz, der süße Dust.
Das rote Wcinlaub, das im Garten rankt,
Im Winde, was die letzten sagen, schwankt.
Das Ganze läßt sich, zart erblühend, sehn.
Doch kann ich dir nur raten: laß es stehn!
Auflösung folgt im nächsten Heft.
köomvllM.
„Geliebtes Weib, fort reiftest du!
Natürlich hab' ich keine Ruh'
Und bin — das glaube sicherlich.
Die erst' und zweite oft um dich!"
So schreibt der junge Ehemann:
„Und außerdem, was fang' ich an?
So sehr ich's bin, so wenig ist
Die Wirtschaft es, wenn fern du bist!"
Auflösung folgt im nächsten Heft. A. Nicolai.
Kilder-Kätkel.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
Auflösung des kstder-stätsois: „flapanückö Liniadungsharto" vom L. iöekt:
Man ordne vor allem die Buchstaben an den Blattbüschelu und
zwar nach der Anzahl der Blätter arithmetisch, das ist von I bis v
aufwärts. Dies gibt das erste Wort. Dann lese mau von links
unten nach oben, und von oben rechts nach unten alle dazwischen
stehenden Buchstaben ab, so ergeben sich die zwei anderen Worte.
Das Ganze ist: Einladung zum Teeabend.
likkern-Kütkek.
Eintönig beginnt und schließt das Wort,
Ganz so wie Anfang und Ende.
Die Zeichen 2, 3, 4, ö sind dort.
Wo sich erhebt das Gelände.
Und o bis o am Stranch und am Baum
Im Winde ost flüstern und rauschen.
Wenn sie dem Kosen im trauten Raum
Der schattigen 6 bis io lauschen.
Das Ganze aber — glaube mir.
Willst du cs, Leser, ergründen.
Ist deutlich in dem Rätsel hier
Mit leichter Mühe zu finden.
Im Ganzen ist oft auch ein starker Geist,
Der kühn cs verspottet, befangen.
Doch schlimm für jene es sich erweist.
Die töricht genug an ihm hangen. Franz Marx.
Auflösung folgt im nächsten Heft.
lluklökungen vom 2. 6ekt:
des Füll-Rätsels: Lieben ist Leben;
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des Wechsel-Rätsels: Leser, Leier, Leber, Leder;
des Palindroms: Dromedar (Rade, Mord);
der Ergänzungs-Aufgabe: Zauberslöte, Echafberg, Zahn-
rad, Meerschaum, Alpenrose, Sinusprueh, Seeschlacht, WassergaS,
Eiscnhut, Silbcrtöwe, Kcgelspicl, Orakclblume --trau, schau, wem;
des Lügogriphs: Leitung, Zeitung,
der Charade: Stammbuch.