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Hkst IS. Auust vierte Farnilien-Deitung. Inhi-g. IW.


van Slvsrüaals Lrbickakt.
koman von Volckemar Urban.
<?ortkhung.)

iNlickiilruck verboieny
nny siel schluchzend vor den Füßen ihres
Vaters ans den Teppich.
Es entstand eine kleine Pause. Elver-
daal ließ die drohend erhobene Hand wieder sinken
und fuhr mit gedämpfter nnd weinerlicher Stimme


fort: „Weißt du, was du sagst, Anny? Was
du tust? Du richtest dich nnd mich und uns alle zu
Grunde, unser Vermögen wird versiegelt, wir selbst
müssen wieder in die Vinsbury-Street ziehen und mit
der Nadel unser Brot verdienen, wenn dieser Kon-
trakt nicht zu stände kommt. Verstehst du, was ich
sage? Begreifst du die Schande, den Spott? Das
ist also deine Kindesliebe? Nicht einmal das kleine
Opfer — wenn es überhaupt eines ist — willst du
dem Glück nnd der Ruhe deiner alten Eltern bringen?
Einem betörten Wahn zuliebe willst du sie in Armut
und Elend, ins Grab stoßen?"
Dann hob er sie plötzlich in die Höhe, schloß sie

in seine Arme, so krampfhaft, daß sie schmerzlich
stöhnte, und jammerte mit völlig gebrochener, lallender
Stimme: „Anny, liebe Anny, komm und sei mein
gutes Kind. Höre nicht darauf, was dir deine
Mutter einslüstert. Ich weiß, sie bestärkt dich heim-
lich in deinem Widerstand, aber verlaß dich darauf
nicht. Vertraue auf deinen Vater. Siehst du nicht,
wie ich dich liebe? Ich habe deinen Bruder ver-
stoßen ans Liebe zu dir. Dir gehört alles, was ich
besitze, und du willst mich verlassen, Anny? Willst
du mich zu Grunde richten, dem Gespött und der
Schande preisgeben? Komm, Anny. Du hast mich
lieb, deinen Vater, deinen alten kranken Vater. Komm.

vor koulevorö 6s la Lwiletts ia Lanas;. (5. 415)


Xix. lsos.
 
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