Hefl 24. AUrrstrierte Familien-Zeitung. Äahrg. im.
krüklingsktürme.
komcin von M. Gräfin v. künau.
(Fortsetzung.)
(Ncickäruck verboten.)
AH er Blick durch die kleinen, runden Butzenscheiben
8 ü des nahen Fensters erschien nicht besonders
M.M verlockend. Der Ansternkeller lag in einer
engen, dunkeln Straße. Das Publikum mar umso
interessanter.
In einem behaglichen Winkel beugten sich un-
solide Familienväter mit gutem Appetit und etwas
schlechtem Gewissen über ihre Austernteller; elegante
junge Herren, wie aus einem englischen Modejournal
entnommen, studierten lässig die Speisekarte — Offi-
ziere, Schiffskapitäne, schicke Damen in etwas extra-
vaganten Toiletten — alles drängte sich herein, be-
setzte die Plätze, rief nach Kellnern, englische und
deutsche Reden schwirrten durcheinander. Harry war
so in seine Beobachtungen vertieft, daß er erschrocken
znsammenfuhr, als ein alter Herr mit englischem
Akzent ihn fragte, ob er noch an seinem Tische Platz
nehmen dürfe. Der Kellner habe ihn hierher gewiesen.
Harry verbeugte sich zustimmend. Der Herr
dankte und winkte eine junge Dame heran, die
zögernd in der Nähe stehen geblieben war.
Harry grüßte sie höflich, und sie neigte freundlich
den Kopf. Etwas in ihrem Augenanfschlag dabei
erinnerte ihn plötzlich an Freda. Er sah sein Gegen-
über aufmerksam an. Ja —> eine gewisse Ähnlich-
keit ließ sich nicht leugnen. Es lag weniger im
Schnitt der Züge, in Form oder Farbe der Augen
— Freda war überhaupt viel schöner als diese kleine
Miß — aber die halb übermütige, halb zärtlich
schmeichelnde Art, mit dem alten Vater umzngehcn,
das neckische Heben und Senken der langen, braunen
Stills trauer, Nack einem Sennlläe von S. Perke.
xxiv isos.
krüklingsktürme.
komcin von M. Gräfin v. künau.
(Fortsetzung.)
(Ncickäruck verboten.)
AH er Blick durch die kleinen, runden Butzenscheiben
8 ü des nahen Fensters erschien nicht besonders
M.M verlockend. Der Ansternkeller lag in einer
engen, dunkeln Straße. Das Publikum mar umso
interessanter.
In einem behaglichen Winkel beugten sich un-
solide Familienväter mit gutem Appetit und etwas
schlechtem Gewissen über ihre Austernteller; elegante
junge Herren, wie aus einem englischen Modejournal
entnommen, studierten lässig die Speisekarte — Offi-
ziere, Schiffskapitäne, schicke Damen in etwas extra-
vaganten Toiletten — alles drängte sich herein, be-
setzte die Plätze, rief nach Kellnern, englische und
deutsche Reden schwirrten durcheinander. Harry war
so in seine Beobachtungen vertieft, daß er erschrocken
znsammenfuhr, als ein alter Herr mit englischem
Akzent ihn fragte, ob er noch an seinem Tische Platz
nehmen dürfe. Der Kellner habe ihn hierher gewiesen.
Harry verbeugte sich zustimmend. Der Herr
dankte und winkte eine junge Dame heran, die
zögernd in der Nähe stehen geblieben war.
Harry grüßte sie höflich, und sie neigte freundlich
den Kopf. Etwas in ihrem Augenanfschlag dabei
erinnerte ihn plötzlich an Freda. Er sah sein Gegen-
über aufmerksam an. Ja —> eine gewisse Ähnlich-
keit ließ sich nicht leugnen. Es lag weniger im
Schnitt der Züge, in Form oder Farbe der Augen
— Freda war überhaupt viel schöner als diese kleine
Miß — aber die halb übermütige, halb zärtlich
schmeichelnde Art, mit dem alten Vater umzngehcn,
das neckische Heben und Senken der langen, braunen
Stills trauer, Nack einem Sennlläe von S. Perke.
xxiv isos.