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Hcs« sz. Illustrierte Zumitien-Deitung. 2-hrg. iM.


krüklingsltürine.
koman von lll. Sräkili v. llünau.
(Nücköruck vorboisn.)
Crites Kapitel.
^^ch habe mich verlobt, lieber Vater, wirklich
I verlobt — hörst du nicht?"
Der General v. Nordeck studierte gerade
eifrig die Reichstagsverhandlungen. Etwas zerstreut
sah er aus. „Was sagst du, Fred«, du hast dich
verlobt? Mit wem denn eigentlich?"
Freda warf sich in den Schaukelstuhl und wiegte

sich lustig ans und nieder. Sie trug noch rhr Reitkleid.
Den hohen Zylinder nahm sie ab. Ein reizendes
Gesicht mit übermütig blitzenden, nußbraunen Augen
lachte den Vater an. „Rate doch!"
„Was soll ich da raten? Etwas Vernünftiges
wird's wohl kanm sein. Die leichtsinnigsten Herren
im Regiment sind dir ja immer die liebsten gewesen!"
„Natürlich. Soll ich mich vielleicht in den Ritt-
meister v. Senden, das dicke Bierfaß, verlieben?"
„Das Verlieben gehört gar nicht zum Heiraten'
Daraus entsteht nur Unsinn. Aber nun endlich her-
aus mit der Sprache! Wer ist es?"
„Es ist — es ist — Ach, du verstellst dich nur!
Du weißt doch, mit wem ich immer am liebsten
tanze."

„Mit wem gedenkst du also durchs Leben zu
tanzen?"
„Mit Harry Hohendorf natürlich."
Der General sprang heftig auf. „Was — mit
Hohendorf? Mit diesem Leichtfuß und Schulden-
macher! Du bist wohl toll, Mädel? Da wird nichts
daraus."
„Daraus wird wohl etwas! Ich bin, wie ich
bereits sagte, mit ihm verlobt.. Nun schilt nicht erst
lange — nachher gibst du es ja doch zu."
„Nein, sicher nicht. Wovon wollt ihr denn eigent-
lich leben?"
Freda überhörte die lästige Frage. Sie legte
ihren Kopf an die Schulter des Vaters und sah ihn
bittend an.

Da? neue srbgrohlierroglicks Valais in Karlsruhe. klack einer vliotograplus von kd. Krall, löoipliotograpii in Karlsricke. (§. 502)



XXIII lSG,
 
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