DOI Heft:
Heft 17
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.49302#0444
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Heft 1?. Illustrierte Famiiien-Zeituug. Ä°hrg. iM.
Van Clverclaal? Crbickakt,
komcin von i^o!6emcir Urban.
i?ort!shung.)
Mckilruck Verbots».)
W lso gilt!" begann Mister Brockers seine Ge-
Z^M schichte. „Ich kam in Sydney anfs Schiff.
R M Wir hatten halbvolle Ladung, gedörrte
Fische geräuchertes Fleisch, allerhand billige
Schmncksachen, Geräte, Stoffe, lauter Ausschuß, der
ganze Trödel wohl kaum hundert Pfund wert, so-
genannte Tauschwarc. Über den Zweck der Reise
wurde mancherlei gefabelt. Bald sollte er einem ver-
borgenen Schah gelten, bald hieß es, der Tausch-
handel auf den Inseln sei unser Zweck. Man sprach
auch von Schmuggel und Seeräuberei — ich küm-
merte mich um nichts. Die Sache ging mich nichts
an. Ich hatte das Schiff zu steuern und bekam dafür-
meinen Lohn. Das war alles. Wir liefen aus mit
dem Kurs auf die Fidschiinseln. Als wir drei Tage
in See waren, befahl mir der Kapitän, den Kurs
nach Norden zu halten, auf die Karolinen. Die erste
Insel, die wir anliefen, war Chufu, ein wüstes,
rissiges, sonnverbranntes Eiland, ohne Baum und
Strauch, mit nur wenig Eingeborenen, die sich unter-
einander selbst auffressen —"
„Erlauben Sie mal," unterbrach ihn Perkins.
„Soviel ich weiß, liegen in der Südsee sehr viele
Inseln, und wenn Sie sich bei allen so lange auf-
halten, wie bei Chufu, so werde ich wohl nie er-
fahren, weshalb Sie glauben, daß Mister Scheppers
noch leben soll."
-Ich —"
„Erwähnen Sie nur, was unbedingt nötig ist.
Brauchen nur später dann noch Ihre Neiseabenteuer
in der Südsee, so können wir immer noch daraus
zurückkommen."
„Mister Perkins, Sie sollen wissen, was ich weiß,
dann werden Sie auch glauben, was ich glaube.
Aber Sie habeu recht. Es ist uicht nötig, alle die
Kreuz- uud Qnerzüge zu schildern, die ich in den
sieben Jahren mit der „Viktoria" machte. Nur so-
viel will ich erwähnen: es wurde meist bei Nacht an
den Inseln angelegt oder in den Häfen gearbeitet.
Ich schlief dann natürlich in meiner Koje, denn wenn
das Schiff stillstand, hatte ich als Steuermann nichts
zu tun. . Trotzdem merkte ich wohl im Laufe der
Zeit, daß der angebliche Tauschhandel der „Viktoria"
manchmal etwas sehr laut und gewaltsam vor sich
ging. Es gab alle Augenblicke einmal Verwundungen
unserer Leute, Schüsse wurden gehört, Geschrei und
Gepolter. Ich wußte natürlich von nichts. Wozu
sollte ich mich um Sachen bekümmern, die mich nichts
angingen? Ich bekam meinen guten Lohn und am
Der prlnrrsgsnlenbrunnen In Augsburg. Nack einer pbotograplils von Kan; Slenülen, köokpbotogropli In Augsburg. (§. 370)
XVII. IWZ.
Heft 1?. Illustrierte Famiiien-Zeituug. Ä°hrg. iM.
Van Clverclaal? Crbickakt,
komcin von i^o!6emcir Urban.
i?ort!shung.)
Mckilruck Verbots».)
W lso gilt!" begann Mister Brockers seine Ge-
Z^M schichte. „Ich kam in Sydney anfs Schiff.
R M Wir hatten halbvolle Ladung, gedörrte
Fische geräuchertes Fleisch, allerhand billige
Schmncksachen, Geräte, Stoffe, lauter Ausschuß, der
ganze Trödel wohl kaum hundert Pfund wert, so-
genannte Tauschwarc. Über den Zweck der Reise
wurde mancherlei gefabelt. Bald sollte er einem ver-
borgenen Schah gelten, bald hieß es, der Tausch-
handel auf den Inseln sei unser Zweck. Man sprach
auch von Schmuggel und Seeräuberei — ich küm-
merte mich um nichts. Die Sache ging mich nichts
an. Ich hatte das Schiff zu steuern und bekam dafür-
meinen Lohn. Das war alles. Wir liefen aus mit
dem Kurs auf die Fidschiinseln. Als wir drei Tage
in See waren, befahl mir der Kapitän, den Kurs
nach Norden zu halten, auf die Karolinen. Die erste
Insel, die wir anliefen, war Chufu, ein wüstes,
rissiges, sonnverbranntes Eiland, ohne Baum und
Strauch, mit nur wenig Eingeborenen, die sich unter-
einander selbst auffressen —"
„Erlauben Sie mal," unterbrach ihn Perkins.
„Soviel ich weiß, liegen in der Südsee sehr viele
Inseln, und wenn Sie sich bei allen so lange auf-
halten, wie bei Chufu, so werde ich wohl nie er-
fahren, weshalb Sie glauben, daß Mister Scheppers
noch leben soll."
-Ich —"
„Erwähnen Sie nur, was unbedingt nötig ist.
Brauchen nur später dann noch Ihre Neiseabenteuer
in der Südsee, so können wir immer noch daraus
zurückkommen."
„Mister Perkins, Sie sollen wissen, was ich weiß,
dann werden Sie auch glauben, was ich glaube.
Aber Sie habeu recht. Es ist uicht nötig, alle die
Kreuz- uud Qnerzüge zu schildern, die ich in den
sieben Jahren mit der „Viktoria" machte. Nur so-
viel will ich erwähnen: es wurde meist bei Nacht an
den Inseln angelegt oder in den Häfen gearbeitet.
Ich schlief dann natürlich in meiner Koje, denn wenn
das Schiff stillstand, hatte ich als Steuermann nichts
zu tun. . Trotzdem merkte ich wohl im Laufe der
Zeit, daß der angebliche Tauschhandel der „Viktoria"
manchmal etwas sehr laut und gewaltsam vor sich
ging. Es gab alle Augenblicke einmal Verwundungen
unserer Leute, Schüsse wurden gehört, Geschrei und
Gepolter. Ich wußte natürlich von nichts. Wozu
sollte ich mich um Sachen bekümmern, die mich nichts
angingen? Ich bekam meinen guten Lohn und am
Der prlnrrsgsnlenbrunnen In Augsburg. Nack einer pbotograplils von Kan; Slenülen, köokpbotogropli In Augsburg. (§. 370)
XVII. IWZ.