DOI Heft:
Heft 16
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.49302#0419
Hest ik. Illustrierte Familien-Zeitung. I«hr,. iM.
van Clver6aal; Crbkckakt.
koman von UMsincir Urbcin.
(fortlehung.)
(Ncickäruck verboten.)
itte, melden Sie Herrn van Elverdaal, daß
sein Sohn John ihn zn sprechen wünsche,"
! sagte der junge Mann zn dem im Vor-
zimmer anwesenden Diener.
Dieser sah ihn groß an. „Sein — hm," er-
widerte er dann bedenklich, „ich weiß nicht, ob ich
jetzt stören darf. Es ist nämlich Konferenz. Mister
Linning hält Seiner Herrlichkeit Vortrag."
„Melden Sie mich immerhin. Wenn mein Vater
für den Rechtsanwalt Linning zn sprechen ist, wird
er es wohl auch für seinen Sohn sein."
Dem Diener schien das nicht so ohne weiteres klar
zu sein. Er hatte aber schließlich doch die Gewogen-
heit, die Meldung ausznführen. Er wußte wahr-
scheinlich noch nicht, wie man mit „dem Sohn" daran
ivar und was er für Einfluß im Hanse habe. Als
er zurückkam, war er offenbar schon klüger geworden.
„Sie müssen warten," sagte er kurz und guckte
zum Fenster hinunter in den Hof.
Im ersten Augenblick wollte John anffahren,
dann aber setzte er sich geduldig in einen Sessel und
wartete.
Er wartete fünf Minuten, zehn Minuten, eine
Viertel-, eine halbe Stunde, dem jungen, an Tätig-
keit gewöhnten Mann wurde die Zeit lang. Eine
Unterhaltung mit dem Diener schien ihm auch nicht
sehr verlockend, und so fragte er sich in seiner Muße,
worüber Herr Linning wohl seinem Vater so lange
Vortrag zu halten habe. Über den neuen Parlaments-
sitz oder über Mister Green und den alten Sam oder
über ihn, John, selbst oder über eine neue Kognak-
sorte? Manchmal drang Gelächter aus dem Zimmer.
Er erkannte klar und deutlich das breite, schallende
Lachen seines Vaters. Er amüsierte sich also. Jeden-
falls hatte sein Vater nicht solche Eile, ihn zn sehen,
wie Anny und seine Mutter.
Endlich tat sich die Tür auf, und ein Herr mit
spärlichem Haar und wässerigen Angen erschien.
Das war offenbar der Rechtsanwalt Linning. John
hatte ihn noch nie gesehen.
„Herr John van Elverdaal?" fragte er höflich.
John stand auf.
„Darf ich bitten," fuhr Linning noch immer aus-
van Clver6aal; Crbkckakt.
koman von UMsincir Urbcin.
(fortlehung.)
(Ncickäruck verboten.)
itte, melden Sie Herrn van Elverdaal, daß
sein Sohn John ihn zn sprechen wünsche,"
! sagte der junge Mann zn dem im Vor-
zimmer anwesenden Diener.
Dieser sah ihn groß an. „Sein — hm," er-
widerte er dann bedenklich, „ich weiß nicht, ob ich
jetzt stören darf. Es ist nämlich Konferenz. Mister
Linning hält Seiner Herrlichkeit Vortrag."
„Melden Sie mich immerhin. Wenn mein Vater
für den Rechtsanwalt Linning zn sprechen ist, wird
er es wohl auch für seinen Sohn sein."
Dem Diener schien das nicht so ohne weiteres klar
zu sein. Er hatte aber schließlich doch die Gewogen-
heit, die Meldung ausznführen. Er wußte wahr-
scheinlich noch nicht, wie man mit „dem Sohn" daran
ivar und was er für Einfluß im Hanse habe. Als
er zurückkam, war er offenbar schon klüger geworden.
„Sie müssen warten," sagte er kurz und guckte
zum Fenster hinunter in den Hof.
Im ersten Augenblick wollte John anffahren,
dann aber setzte er sich geduldig in einen Sessel und
wartete.
Er wartete fünf Minuten, zehn Minuten, eine
Viertel-, eine halbe Stunde, dem jungen, an Tätig-
keit gewöhnten Mann wurde die Zeit lang. Eine
Unterhaltung mit dem Diener schien ihm auch nicht
sehr verlockend, und so fragte er sich in seiner Muße,
worüber Herr Linning wohl seinem Vater so lange
Vortrag zu halten habe. Über den neuen Parlaments-
sitz oder über Mister Green und den alten Sam oder
über ihn, John, selbst oder über eine neue Kognak-
sorte? Manchmal drang Gelächter aus dem Zimmer.
Er erkannte klar und deutlich das breite, schallende
Lachen seines Vaters. Er amüsierte sich also. Jeden-
falls hatte sein Vater nicht solche Eile, ihn zn sehen,
wie Anny und seine Mutter.
Endlich tat sich die Tür auf, und ein Herr mit
spärlichem Haar und wässerigen Angen erschien.
Das war offenbar der Rechtsanwalt Linning. John
hatte ihn noch nie gesehen.
„Herr John van Elverdaal?" fragte er höflich.
John stand auf.
„Darf ich bitten," fuhr Linning noch immer aus-